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Fairtrade-Stadt
Auf Anregung des Beirates für kommunale Entwicklungszusammenarbeit hat sich Münster im Jahr 2010 um den Titel "Fairtrade-Stadt Münster" beworben und darf sich seit dem 27. November 2011 "Fairtrade Stadt Münster" nennen. Der Titel wird in Deutschland von dem Verein TransFair e.V. verliehen. Ziel der weltweiten Kampagne, der sich inzwischen über 2000 Städte in 30 Ländern angeschlossen haben, ist es, die vielen Akteure in einer Stadt aus Handel, Verwaltung, und Zivilgesellschaft zusammen zu bringen, damit diese gemeinsam den Fairen Handel in der Stadt sichtbar machen und ein Zeichen setzen gegen Armut in den Ländern des Südens und für eine gerechtere Gestaltung des globalen Welthandels. Der Titel wird an Kommunen vergeben, die sich in besonderer Weise für den Fairen Handel einsetzen.
Fünf Kriterien muss Münster erfüllen, um diesen Titel führen zu dürfen.
- Es muss ein Beschluss der Kommune vorliegen, dass der Titel "Fairtrade-Stadt" angestrebt wird und dass bei allen Sitzungen der Ausschüsse und des Rates sowie im Büro des Oberbürgermeisters fair gehandelter Kaffee sowie ein weiteres Produkt aus fairem Handel verwendet werden.
- Es wird eine lokale Steuerungsgruppe gebildet, die auf dem Weg zur "Fairtrade-Stadt" die Aktivitäten vor Ort koordiniert.
- In mindestens 39 lokalen Einzelhandelsgeschäften werden Produkte aus fairem Handel angeboten und in mindestens 20 Cafés und Restaurants werden fair gehandelte Produkte ausgeschenkt.
- In öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen werden fair gehandelte Produkte verwendet und es werden dort Bildungsaktivitäten zum Thema "Fairer Handel" veranstaltet.
- Die örtlichen Medien berichten auf dem Weg zur Fairtrade-Town in mindestens vier Artikeln jährlich.
Der Titel wird jeweils für 2 Jahre verliehen. Danach wird überprüft, ob die Kriterien noch eingehalten werden.
Die Steuerungsgruppe
Eine 2010 gegründete Steuerungsgruppe, in der sich 15 Vertreterinnen und Vertreter aus Einzelhandel, Gastronomie, Studierendenwerk, Unternehmen, verschiedenen Verbänden, Kirchen, Eine-Welt-Gruppen, dem Beirat für kommunale Entwicklungszusammenarbeit und der Stadtverwaltung engagieren, hatte die erfolgreiche Bewerbung auf den Weg gebracht und engagiert sich seitdem für den Ausbaus des Fairen Handels in Münster.
Infos und Berichte rund um die Aktivitäten der Steuerungsgruppe, den fairen Handel und Nachhaltigkeit in Münster, Veranstaltungen, Aktionen und Wissenswertes findet man auf der Steuerungsgruppe-Homepage sowie auf der Facebook-Seite.
Münster ist Vize-Hauptstadt des fairen Handels
Insgesamt nahmen 100 Kommunen am Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels 2019“ teil. Münster hat den zweiten Platz errungen und nahm mit großer Freude die mit 40.000 Euro dotierte Auszeichnung in Köln entgegen.
Die Stadt Münster sowie die Steuerungsgruppe Fairtrade-Stadt Münster sehen sich bestätigt in ihrem Engagement und wollen sich weiterhin mit spannenden Projekten für den Fairen Handel einsetzen.
Fairtrade in der Stadtverwaltung
Auch die Stadtverwaltung ist aktiv. Zum Beispiel stammen Kaffee und der Tee in städtischen Kantinen und bei allen Rats- und Ausschusssitzungen aus fairem Handel. Das städtische Frauenbüro hat mehrmals am Internationalen Frauentag Rosen aus fairem Handel verteilt, um auf die Arbeitsbedingungen von Frauen im Globalen Süden aufmerksam zu machen. Münster Marketing setzt auf faire Produkte beim Hansemahl und die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster setzen inzwischen auf sozial verantwortlichen Einkauf und kleidet die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ein faires Orange.
Fairtrade in der Schule
Die Kampagne Fairtrade-Schools wird mit vergleichbaren Kriterien ebenfalls von dem Verein Fairtrade Deutschland e.V. getragen. Fairtrade-Schools bietet Schulen deutschlandweit die Möglichkeit, sich aktiv für eine bessere Welt einzusetzen und Verantwortung zu übernehmen. Schülerinnen und Schüler bekommen das Bewusstsein, dass sie auch in jungen Jahren schon die Welt ein kleines Stück verbessern können. Mit einem weltverknüpften Lernen und einem Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung erreicht die Kampagne positive Einflüsse für die gesamte Gesellschaft über einen langen Zeitraum. Fairtrade-Schools wird von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen gefördert.
In Münster tragen folgende Schulen den Titel Fairtade-School:
Im Bewerbungsprozess befinden sich aktuell die Marienschule Hiltrup, das Geschwister-Scholl Gymnasium, die Mathilde-Anneke-Gesamtschule und das Gymnasium St. Mauritz. Zehn weitere Einrichtungen setzen sich für den Fairen Handel ein und sind Teil des städtischen Netzwerkes „Kitas und Schulen in Münster für den Fairen Handel“.
Fairtrade in der Kita
Das Projekt "FaireKITA" wurde 2013 vom Netzwerk Metropole Ruhr mit vergleichbaren Kriterien wie die Kampagnen "Fairtrade-Schools" und "Fairtrade-Towns" initiiert. Ziel der Kampagne ist die langfristige Verankerung von Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globalem Lernen im Elementarbereich. Am Beispiel des Themas Fairer Handel sollen Kinder, wie auch Erzieherinnen und Erzieher sowie in einem zweiten Schritt die Familien für einen nachhaltigen, fairen Konsum sensibilisiert werden. Tageseinrichtungen für Kinder sollen konkret dabei unterstützt werden, Bildung für nachhaltige Entwicklung Schritt für Schritt in den Einrichtungsalltag zu implementieren.
In Münster tragen aktuell folgende Kitas den Titel "FaireKITA":
- die städtische Kita "Wielerort"
- Kindertagesstätte "Die Zwerge" e. V.
- die Evangelische Kindertagesstätte Epiphanias 1
- die "Kindergruppe Krullys e. V."
- das Familienzentrums St. Elisabeth
- die städtische Kita "Mecklenbeck"
- die Betriebskita "Hengst Kinderland"
- Klaras Kinderhaus, CVJM Münster
- Inklusive Montessori Kindergarten e.V.
- Evangelische Claudius Kindergarten mit Familienzentrum
Das Familienzentrum Heilig Geist befindet sich aktuell im Bewerbungsprozess zur „Fairen Kita“. Zwölf weitere Einrichtungen setzen sich für den Fairen Handel ein und sind Teil des städtischen Netzwerkes „Kitas und Schulen in Münster für den Fairen Handel“. Alle Informationen zum Projekt: www.faire-kita-nrw.de
Aufgepasst!
Die Bildungsmaterialien für Faire Kitas oder die, die es noch werden wollen, sind ab sofort im Büro Internationales im Amt für Bürger- und Ratsservice erhältlich. Die Bildungsmaterielien zu den verschiedensten Themen wie "Wächst Schokolade auf Bäumen?", "Alles Banane?!", "Die Reise eines T-Shirts", "Der Faire Fußball", "Wie wollen wir leben?", "Orangensaft", "FAIRspielen" sowie "Wasserparcours - Wasser ist Leben", sollen den Kindern auf spielerische Art und Weise Themen globaler Gerechtigkeit näherbringen. Alle Kitas aus Münster und Umgebung dürfen kostenfrei die Materialien ausleihen.
"Hiltrup handelt fair" – ein neues Projekt im Stadtteil Hiltrup
Hiltrup ist auf dem Weg Münsters erster fairer Stadtteil zu werden. Schon heute setzen sich dort viele für fairen Handel ein. Politik und Verwaltung, Kaufmannschaft, Vereine, Stadtteilmarketing, Schulen und Kitas, Jugendeinrichtungen, Kirchen und religiöse Gemeinschaften sind dabei. Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung im Hiltruper Kulturbahnhof wurden bereits erste Ideen entwickelt. Es wird spannend!
Alle Informationen zum Projekt:
www.fairtradetownmuenster.de