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Neue Broschüre über "Deserteure" in der NS-Zeit von Florian Hans im Geschichtsort verfügbar
Florian Hans, freier Mitarbeiter der Villa ten Hompel, hat im Auftrag der Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal eine Dokumentation über die in Wuppertal während der Kriegszeit hingerichteten Deserteure der Wehrmacht verfasst. Die Villa ten Hompel hat als Kooperationspartner der Begegnungsstätte die Recherchetätigkeiten, die unter anderem ins Militärarchiv nach Freiburg führten, unterstützt.
Die historische Aufarbeitung dieser Fälle ist teil eines umfangreichen städtischen Diskurses, der aus einem Schulprojekt und einer größeren Gedenkveranstaltung entwachsen ist, und aus dem neben der Publikation ein Denkmalskonzept und -modell erarbeitet wurde, deren Realiserung derzeit zur Diskussion steht. Die Dokumentation "Wegen Fahnenflucht zum Tode verurteilt. Die Erschießungen von Deserteuren der Wehrmacht in Wuppertal 1940-1945" behandelt einführend allgemein das Thema "Fahnenflucht im NS-Regime", geht dann auf die Wehrmachtgerichtsbarkeit und ihre Richter in Wuppertal ein und stellt dann den Tatort, den auf Dokumenten protokollierten Ablauf der Exekutionen und die Opferzahlen vor. Im Fokus liegen aber die Opfer und ihre Geschichten, die dank der umfangreichen Recherchefunde mit kommentierten Quellen und Fotos dem Leser näher gebracht werden. Den Abschluss bildet ein Kapitel zur "Wahrnehmung des Deserteure in der Erinnerungskultur".
Exemplare der 84-seitigen und leicht lesbaren Dokumentation liegen nun auch in der Villa aus und sind bei Interesse kostenfrei erhältlich.