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Künstler/innen
Uli Haarlammert
Ulrich Haarlammert, geboren am 14. Februar 1955 in Ladbergen, Kreis Tecklenburg/Westfalen, lebt und arbeitet heute in Münster. Seine akademische Laufbahn begann mit einem Studium an der Fachhochschule für Design in Münster von 1973 bis 1978, gefolgt von einer Lehrtätigkeit an derselben Institution von 1978 bis 1981. Von 1983 bis 1988 studierte er an der Kunstakademie Münster und wurde Meisterschüler in der Klasse von Timm Ulrichs.
Seit 1988 ist er Mitglied des Westdeutschen Künstlerbundes und arbeitet seit 1989 als freiberuflicher Bildhauer und Grafiker. Im Jahr 1991 gründete er “maßwerke”, eine Plattform, die Wissenschaft gestaltet. Im Jahr 2007 startete er “gegenwarten”, ein Projekt, das Kunst aus Fotos und Zeit schafft.
Die Arbeit "ZEIT MEINES LEBENS" ist eine Skulptur in Gestalt eines weiblichen Rückenaktes. Die lebensgroße Figur schwebt – in einer Tanzbewegung erstarrt – über den grünen Teppich eines von Algen bedeckten Teichs. Der Teich ist von Bäumen säulenartig umstellt und von Wänden aus Buschwerk eingerahmt. Ein aus Natur geschaffener stiller Saal, der nicht betreten werden kann. In seiner Leere und Weite kommt er einem verlassenen Ballsaal gleich, in dem nun die Tänzerin – vom Wind bewegt – einen einsamen Tanz tanzt. Die Figur macht den ganzen Raum zu ihrer festlichen Umgebung.
Zunächst war die Figur eine massive Vollplastik in helloranger Farbe. Die Farbe war auf das Grün der Umgebung abgestimmt und bildete dazu einen markanten Kontrast. Über ihrem Kopf thronte ein Kronleuchter, der ihr Tag und Nacht Licht spendete. (Bild 1 und 2)
Bereits am Vortag der Eröffnung wurde die Arbeit attackiert. Am 3. Tag gelang es den Angreifern, die Figur soweit zu beschädigen, dass sie abgehängt werden musste. Dem Kronleuchter wurde zudem die Stromversorgung gekappt, sodass auch er seine Bestimmung verlor. Um die Idee aufrechtzuerhalten, hat der Künstler das Konzept überarbeitet und mit "ZEIT MEINES LEBENS.2" (Bild 3) eine Tänzerin geschaffen, die den Anforderungen in ungeschützter Umgebung besser gewappnet ist. Sie ist als abstrakte weiße Rahmenfigur ausgebildet, die ein rotes Band in den Händen hält, das neben der notwendigen Befestigung, gleichzeitig Bewegung und Kleidung versinnbildlicht.
Wortbeitrag zur Arbeit von Ulrich Haarlammert