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Tauben füttern

Unseren Stadttauben geht es schlecht, weil sie gefüttert werden. Die große Nahrungsmenge ermöglicht zu vielen Tauben ein Überleben. Sie drängen sich unter schlechtesten hygienischen Bedingungen und dauerndem Stress in den wenigen geeigneten Brutplätzen zusammen. Orte, an denen gefüttert wird, sind Infektionsquellen für die verschiedensten Krankheiten und Parasiten. Die Tauben geben hier ihren Kot ab, andere nehmen ihn mit den Erregern beim Fressen wieder auf. So entsteht ein fataler Kreislauf von Infektionen und Re-Infektionen.

Durch die kontinuierliche Fütterung brüten Stadttauben während des ganzen Jahres, jedoch bis zu 90 Prozent ihrer Jungtiere überleben das erste Lebensjahr nicht. An den Brutplätzen sind teilweise knöcheltiefe Kotschichten. Hier tummeln sich Maden, Flöhe, Zecken und Milben, die den wehrlosen Jungtieren soviel Blut abzapfen, dass sie daran sterben. Hausmäuse nagen ihnen bei lebendigem Leib die Kröpfe an, um an das von ihren Eltern verfütterte Getreide zu gelangen. Es sind nicht die erwachsenen Tauben, sondern die hilflosen Jungtiere, die Opfer der durch die Fütterung erzeugten erbärmlichen Lebensbedingungen werden.

Außerdem zerstört die hohe aggressive Kotkonzentration Gebäude und Denkmäler. Tauben können eine Reihe von Erregern verbreiten, die die Gesundheit von Menschen und anderen (Haus-)Tieren gefährden können.

Deshalb darf man Tauben nicht füttern - und die Straßen- und Anlagenordnung der Stadt Münster verbietet es.

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