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33 Kabinette zur Stadtgeschichte
28. Die Nationalsozialistische Gauhauptstadt
Am 30. Januar 1933 ernannte Reichspräsident Paul von Hindenburg den Führer der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, Adolf Hitler, zum Reichskanzler. Bei der Kommunalwahl im März 1933 stieg die NSDAP mit 40,2% auch in Münster zur stärksten Partei auf. Wie überall wurden andere Parteien und Verbände "gleichgeschaltet". Der NSDAP gelang es, ihren Einfluss in alle Bereiche des Lebens auszudehnen. Münster – als Hauptstadt des Gaus Westfalen-Nord – sollte der neuen Funktion entsprechend durch umfangreiche städtebauliche Maßnahmen repräsentativ gestaltet werden. Wirklich gebaut wurden nur militärische Anlagen, die die Kriegsvorbereitungen Hitlers deutlich belegen.

Von 1933 bis 1946 war Clemens August Graf von Galen Bischof von Münster. Schon in seinen Hirtenbriefen 1934 verurteilte er scharf die nationalsozialistische Rassenlehre. Später wandte er sich öffentlich gegen die massenhafte Tötung behinderter Menschen ("Euthanasie"). Die demonstrierte Solidarität der Bevölkerung des Bistums schützte ihn vor Verhaftung und Tod