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33 Kabinette zur Stadtgeschichte
29.2 Verfolgung und Vernichtung
Die Rassenideologie der Nationalsozialisten führte zu einer systematischen Politik der Diskriminierung, Verfolgung und Ermordung der Juden und der Sinti und Roma in Deutschland und den eroberten Gebieten. Von ca. 700 jüdischen Bürgerinnen und Bürgern, die zwischen 1933 und 1945 in Münster lebten, wurden mindestens 250 in Konzentrationslagern ermordet, 280 gelang die Auswanderung, 24 überlebten die Konzentrationslager. Über das Schicksal der wenigen damals in Münster lebenden Sinti und Roma ist bisher fast nichts bekannt.

Der totalitäre Anspruch der nationalsozialistischen Ideologie führte sofort nach der Machtergreifung auch zur Verfolgung von Vertretern der Kirchen sowie von Institutionen und Parteien und in der Folge zur Ermordung von Menschen, die nicht bereit waren, systemkonform zu handeln.
Dem Wahn der Nationalsozialisten, eine "arische Herrenrasse" für Deutschland züchten zu wollen, fielen geistig oder körperlich behinderte Menschen zum Opfer, die zunächst planmäßig ausgegrenzt und zwangssterilisiert, später in dazu ausgewählten Anstalten ermordet wurden.