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Natur und Landschaft
Landschaftsplanung: Landschaftspläne
In der Stadt Münster sind insgesamt vier Landschaftspläne (LP) zu erstellen.
Zuständig ist die untere Naturschutzbehörde im Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit.
Diese Landschaftspläne werden im Folgenden skizziert. Die Markierung der Flächen zeigt das Umweltkataster.
- LP 1: Werse - rechtskräftig
- LP 2: Nördliches Aatal und Vorbergs Hügel - rechtskräftig
- LP 3: Roxeler Riedel - rechtskräftig
- LP 4: Davert und Hohe Ward - in Bearbeitung
Landschaftsplan 1: Werse
Der Landschaftsplan umfasst das östliche und südöstliche Stadtgebiet. Prägende Landschaftsbestandteile sind die Talräume von Werse und Ems sowie der großflächige Waldbestand des Wolbecker Tiergartens.
Die Emsaue ist Teil des Gewässerauenprogramms des Landes NRW und steht seit 1998 unter Naturschutz. Zusammen mit dem Wolbecker Tiergarten hat dieser Lebensraum auf Grund der vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt regionale und europaweite Bedeutung für den Naturschutz und ist demzufolge Teil des europäischen, ökologischen Netzwerks Natura 2000.
Seit Rechtskraft des Landschaftsplans wurden mehrere Änderungen erforderlich. Durch die fortschreitende Siedlungsentwicklung mussten Flächen aus dem Landschaftsplan ausgegrenzt werden.
Durch eine Änderung wurde der Wolbecker Tiergarten, der wegen seiner Bedeutung für den europäischen Naturschutz als Gebiet der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie gemeldet worden ist, auch als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Daten/ Fakten
Rechtskraft: 1987
Aktueller Stand: 33. Änderung
Größe Plangebiet: 65 qkm
Anzahl der Naturschutzgebiete: 7
Größe der Naturschutzgebiete: ca. 514 ha
Anzahl der Landschaftsschutzgebiete: 1
Größe des Landschaftsschutzgebietes: 2.734 ha
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Landschaftsplan 2: Nördliches Aatal und Vorbergs Hügel
Der Ausläufer des Altenberger Rückens im Westen, das nördliche Aatal, das ausgedehnte Schachbrettmuster der ehemaligen Rieselfelder und das tief eingeschnittene Emstal im Nordosten sind die großräumigen Strukturen, die den Charakter des Plangebiets bestimmen.
Seit den 1960er Jahren hat eine ständig wachsende Zahl von Wat- und Entenvögeln die großflächigen Flachwasserpolder der Rieselfelder aufgesucht. Infolge der Betreuung durch die Biologische Station haben sich die Rieselfelder zu einem Feuchtgebiet von internationaler Bedeutung entwickelt und sind damit Bestandteil des europäischen Netzwerks Natura 2000 geworden. Wegen der wachsenden Besucherzahlen wurde es erforderlich, das Vogelschutzgebiet durch Entwicklung eines "Naturerlebnisgebietes" zu ergänzen und so das Naturschutzgebiet zu beruhigen.
Ausgedehnte Grünlandflächen mit seltenen Pflanzen- und Tierarten, wertvolle Kalk-Buchenwälder auf den Kuppen, Hangquellen und Quellbachtäler machen das Gebiet um den Vorbergs Hügel zu einem besonderen Kleinod für den örtlichen Naturschutz.
Neben der Realisierung des Entwicklungskonzeptes für den südöstlichen Bereich der ehemaligen Rieselfelder liegt der Schwerpunkt der Entwicklungsmaßnahmen nördlich Häger im Bereich zwischen B 54 und Max-Clemens-Kanal. Durch Anpflanzung von Baumreihen, Hecken und Ufergehölzen werden Lücken im Biotopverbundsystem geschlossen und das Landschaftsbild angereichert.
Seit Rechtskraft des Landschaftsplans wurden mehrere Änderungen erforderlich. Durch die fortschreitende Siedlungsentwicklung mussten Flächen aus dem Landschaftsplan ausgegrenzt werden.
Daten/ Fakten
Rechtskraft: 1998
Aktueller Stand: 9. Änderung
Größe Plangebiet: 53 qkm
Anzahl der Naturschutzgebiete: 6
Größe der Naturschutzgebiete: ca. 611 ha
Anzahl der Landschaftsschutzgebiete: 2
Größe der Landschaftsschutzgebiete: 2.183 ha
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Landschaftsplan 3: Roxeler Riedel
Der Dritte von vier zu erstellenden Landschaftsplänen in der Stadt Münster erstreckt sich auf das westliche Stadtgebiet.
Geprägt wird der Planungsraum durch das Westliche Aatal, das in Teilen noch sehr naturnah ist. Planerisch zu berücksichtigen sind die umfangreichen städtebaulichen Erweiterungsabsichten für den Stadtteil Roxel.
Die untere Naturschutzbehörde ist bei der Erarbeitung dieses Landschaftsplans erstmals einen über das gesetzlich geforderte Maß hinausgehenden Weg zur Harmonisierung der Interessen von Naturschutz und Landwirtschaft gegangen. Bereits im Vorfeld des gesetzlich verankerten Aufstellungsverfahrens wurden Arbeitsgruppen unter Beteiligung der Landwirtschaft und des ehrenamtlichen Naturschutzes eingerichtet, um Konfliktpotentiale zu erkennen, zu vermeiden bzw. planerisch zu bewältigen.
Seit Rechtskraft des Landschaftsplans wurden mehrere Änderungen erforderlich. Durch die fortschreitende Siedlungsentwicklung mussten Flächen aus dem Landschaftsplan ausgegrenzt werden.
Daten/ Fakten
Rechtskraft: 2014
Aktueller Stand: 6. Änderung
Größe Plangebiet: 47 qkm
Anzahl der Naturschutzgebiete: 2
Größe der Naturschutzgebiete: 228 ha
Anzahl der Landschaftsschutzgebiete: 1
Größe des Landschaftsschutzgebietes: 2.760 ha
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Landschaftsplan 4: Davert und Hohe Ward
Nördlich der Linie Dortmund-Ems-Kanal/Emmerbach prägt das Mosaik der Münsterländischen Parklandschaft, südlich davon bestimmen die ausgedehnten Waldbereiche von Davert und Hoher Ward das Bild der Landschaft.
Die weitgehend zusammenhängenden Waldgebiete der Davert sind Teil des europäischen Netzwerks Natura 2000. Mit dem Ziel die natürlichen Lebensräume zu erhalten sowie die wildlebenden Pflanzen und Tiere zu schützen, wurden sie bereits im November 2001 durch Verordnung von der Bezirksregierung Münster als Naturschutzgebiet ausgewiesen mit der Maßgabe, dieses in den Landschaftsplan zu übernehmen.