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20 Jahre Tatort Münster
„Münsters Tatort-Helfer“: Diese Menschen machen den beliebten Krimi möglich.
Folge 1: Sebastian Schulz gibt die Drehorte frei
Vom Tatort-Team wird Münster immer hoch gelobt. Die Filmemacher*innen freuten sich bei jedem Dreh in der Stadt und dem Umland über die unkomplizierte Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. „Tatort-Dreharbeiten sind bei uns sehr hoch angesiedelt“, sagt Sebastian Schulz. Er ist im städtischen Ordnungsamt Sachbearbeiter im Bereich Baustellen und Veranstaltungen. Eine Stelle, die sich zunächst ziemlich dröge anhört, auf den zweiten Blick aber ihren ganz eigenen Reiz hat. „Ich könnte mir einen reinen Schreibtisch-Job nicht mehr vorstellen“, so Schulz. Er ist seit 1998 bei der Stadtverwaltung, seit sieben Jahren betreut er Baustellen, Veranstaltungen und den Münster-Tatort.
Sebastian Schulz ist bei Dreharbeiten in Münster für die so genannten „verkehrsrechtlichen Anordnungen“ zuständig, d. h. er bespricht mit den Teams, an welcher Stelle für die Dreharbeiten Straßensperrungen erforderlich sind, wo die Wagen für Garderobe und Catering stehen können und worauf sonst noch geachtet werden muss. Meist melde sich der jeweilige Aufnahmeleiter zunächst einmal telefonisch, dann müsse ein schriftlicher Antrag gestellt werden, sagt Schulz. Oftmals sei auch eine Ortsbesichtigung bzw. eine Begehung notwendig. Etwa wenn die Genehmigung in der beantragten Form nicht möglich sei und eine andere Lösung gefunden werden müsse. „Wir machen möglich, nicht unmöglich“, betont Schulz. Das werde in anderen Städten anders gehandhabt, so berichteten die Film-Teams immer wieder. Anderswo kosteten die Genehmigungen auch richtig Geld, in Münster sind sie für Dreharbeiten quasi kostenfrei.
Hoch erfreut seien die Filmemacher:innen auch über die Reaktion des münsterschen Publikums. Denn die Menschen, die hier bei den Dreharbeiten zusehen, verhalten sich immer sehr ruhig und verfolgen konzentriert die „Action“ vor der Kamera. Im Vergleich zu Städten, in denen die Anwohner eher ärgerlich auf Filmcrews reagieren, sei es in Münster „für die Dreharbeiten schöner.“ Auch nach der Genehmigung bleibt Sebastian Schulz mit den Tatort-Teams in Kontakt. „Ich schaue, ob alles läuft.“ Bisher habe immer alles gut geklappt, „irgendwie kriegen wir alles hin, nur manchmal wird es etwas aufwendiger.“ Zum Beispiel wenn ein Baucontainer aus Kamerasicht im Weg steht und die Baufirma überzeugt werden muss, ihn für die Dreharbeiten aus dem Weg zu räumen.
Zum 20jährigen Tatort-Jubiläum wünscht Schulz dem Tatort-Team, dass es „weiterhin mit viel Spaß in Münster dreht“ und „viele schöne weitere Jahre als erfolgreicher Tatort“. Und dass es wieder mehr Dreharbeiten in Münster gibt. „Ich finde es schade, dass so viele Szenen nicht in Münster gedreht werden.“
„Münsters Tatort-Helfer“ ist eine sechsteilige Serie des Filmservice Münster.Land über Menschen aus Münster, die beruflich mit dem Münster-Tatort verbunden sind – und als Fans. In der nächsten Folge berichtet Sigrid Gorlt von ihren Tatort-Begegnungen im Historischen Rathaus.