Kehrer

Lansink alias Wilsberg mit dem Fahrrad auf dem Prinzipalmarkt

Wilsberg

 

Der dreifache Wilsberg

Wenn ich auf Wilsberg angesprochen werde, muss ich oft erstmal zurückfragen: „Welchen Wilsberg meinen Sie?“ Denn es gibt ja drei Wilsbergs, die sich zwar ähnlich sind, sich aber auch ein bisschen voneinander unterscheiden. Da ist der Roman-Wilsberg, der Ur-Wilsberg, der in meinem ersten Buch „Und die Toten lässt man ruhen“ im Jahr 1990 das Licht der Welt erblickte. 19 weitere Wilsberg-Bücher sind inzwischen gefolgt.

Als nächstes kam der Film-Wilsberg, der 1995 in Gestalt von Joachim Król und in der Verfilmung von „Und die Toten lässt man ruhen“ die Bühne betrat. Nach einem Film hatte Król genug von Wilsberg und Leonard Lansink übernahm, in mehr als 70 Filmen leiht er dem münsterschen Privatdetektiv seither sein Gesicht und seine Stimme. Und da ist auch noch der Comic-Wilsberg, liebevoll gezeichnet von Jörg Hartmann, der mit mir zusammen seit 2012 zwei Bände herausgegeben hat.

Welcher Wilsberg mir am liebsten ist? Der Roman-Wilsberg ist mir sicher am nächsten, er altert mit mir und erledigt zuverlässig jeden Auftrag, den ich ihm zuschanze. Der Film-Wilsberg ist mit Abstand der erfolgreichste, fast alle Fernsehgucker in Deutschland, Österreich und der Schweiz kennen zumindest seinen Namen. Und beim Comic-Wilsberg ist jedes Bild ein kleines Kunstwerk. Da will ich mich nicht entscheiden, ich mag alle drei. Und alle drei mögen mich. Sie sorgen dafür, dass ich nicht in Vergessenheit gerate, und sie kümmern sich darum, dass es mir gut geht.

Und das nun schon seit 30 bzw. 25 Jahren.
Mehr kann man von einem Roman-, Film- und Comicwesen nun wirklich nicht verlangen.

Jürgen-Kehrer
Krimi-Autor und Wilsberg-Vater