Wir machen uns auf den Weg
Als Vorreiterin im Klimaschutz engagiert sich Münster seit
30 Jahren für eine nachhaltige Zukunft. Ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Klimastadt ist die Wärmewende.
Für eine zukunftsfeste, verlässliche und kosteneffiziente Wärmeversorgung soll laut Gesetz für die Wärmeplanung und Dekarbonisierung der Wärmenetze zukünftig nur noch auf Erneuerbare Energien und die Nutzung unvermeidbarer Abwärme aus zum Beispiel Industrieanlagen und Rechenzentren gesetzt werden. Damit die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zügig überwunden werden kann, werden seit dem 1. Januar 2024 in ganz Deutschland Wärmepläne erstellt. Das gibt den Bürgerinnen und Bürgern, den Unternehmen und Energieversorgern eine Orientierung über Möglichkeiten der Wärmeversorgung vor Ort.
Für die Erstellung des kommunalen Wärmeplans werden keine neuen Daten von den Bürger*innen erhoben. Einzelne Unternehmen und Organisationen werden gegebenenfalls gezielt angefragt.
Das Ziel
Die Kommunale Wärmeplanung ist eng mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) verknüpft. Sowohl die Wärmeplanung als auch das GEG haben als ein wesentliches Ziel, die CO2-Emissionen im Gebäudebereich zu senken.
Während das GEG verbindliche energetische Standards für Neubauten und Sanierungen vorschreibt, bietet die Wärmeplanung einen Rahmen, um die Wärmeversorgung auf kommunaler Ebene zu planen und weiterzuentwickeln.
Auch Münster stellt einen kommunalen Wärmeplan auf. Er soll Weg und Ziel für eine nachhaltige, zukunftssichere und kosteneffiziente Energieversorgung in Münster aufzeigen. Aus dem Plan soll auch hervorgehen, welche Aus- und Umbaupoteziale für die aktuelle Energieinfrastruktur bestehen.
Der Wärmeplan wird Auskunft darüber geben, wo der Ausbau der Münsteraner Fernwärme durch die Stadtwerke angestrebt wird, wo der Aufbau von Nahwärmenetzen eine sinnvolle Lösung sein kann und wo die individuelle Objektversorgung die zielführendste Variante ist.
Eine Kartendarstellung soll veranschaulichen, welche Gebiete zukünftig in welcher Weise mit Wärme versorgt werden können. Der Stadtplan dient dann als Grundlage für weitere Planungen.
Wie schaffen wir das?
Die Wärmewende ist eine große gesellschaftliche Herausforderung, deren Erfolg von der aktiven Beteiligung aller Akteur*innen abhängt.
Der Ausbau Erneuerbarer Energien erfordert Investitionen der Gebäudeeigentümer*innen, Stadt, Stadtwerke und Stadtnetze und braucht Zeit.
Nicht alle neuen Technologien sind sofort flächendeckend einsetzbar, da teilweise der Ausbau größerer Infrastrukturen – wie Fernwärmenetze oder Blockheizkraftwerke – vorausgehen muss.
Wer macht's?
Die Wärmewende geht nur gemeinsam. Der Wärmeplan legt eine solide Planungsgrundlage und empfiehlt Maßnahmen. Koordiniert und gesteuert wird die Aufstellung des Wärmeplans durch die Stabsstelle Klima der Stadt Münster.
Die Umsetzung liegt bei den Gebäudeeigentümer*innen – von Privatnutzer*innen bis hin zu Immobiliengesellschaften –, die ihre Gebäude und Wärmeversorgung modernisieren. Den Ausbau der Netzinfrastruktur übernehmen Stadtwerke und Stadtnetze.
Wärmeplanung einfach erklärt

Auswirkungen auf Gebäudeeigentümer*innen
Ab dem 1. Juli 2026 sind Hauseigentümer*innen von Wohngebäuden oder Nicht-Wohngebäuden nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) dazu verpflichtet, bei einem Heizungsaustausch die Wärme zu 65 Prozent aus erneuerbaren Energien oder unvermeidbarer Abwärme zu decken. Für Neubauten gilt diese Regelung bereits seit dem 1. Januar 2024.
Es gelten unterschiedliche Übergangsfristen nach dem GEG, je nachdem ob es sich um einen Neubau in einem Neubaugebiet oder ein Bestandsgebäude/einen Neubau im Bestandsgebiet (z.B. Baulücke) handelt. Zugleich hängen diese Übergangsfristen unmittelbar mit der kommunalen Wärmeplanung zusammen: Die Vorgaben im GEG gelten erst, wenn eine kommunale Wärmeplanung vorliegt.

Auswirkungen auf Mieter*innen
Vermieter*innen können die bei einer Modernisierung der Heizungsanlage anfallenden Kosten auf die Mieter*innen umlegen. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) sowie eine Anpassung des Bürgerlichen Gesetzbuches sehen jedoch eine Deckelung vor: Es dürfen maximal 0,50 Euro pro Quadratmeter umgelegt werden. Diese Deckelung bezieht sich ausschließlich auf die Modernisierung der Heizungsanlage. Wenn weitere Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt werden, kann die Miete um insgesamt maximal drei Euro pro Quadratmeter innerhalb von sechs Jahren steigen.

Wo kann ich mich beraten lassen?
Hauseigentümer*innen können sich an die kostenfreie Energieberatung der Verbraucherzentrale im Haus der Nachhaltigkeit wenden. Themen, zu denen beraten wird sind:
- Energetische Sanierung (Gebäude und Heizung)
- Fördermittel
- Erneuerbare Energien
- Heizkostenabrechnung
- Energiesparen
- Wärmeschutz
Unternehmer*innen finden hier Informations- und Beratungsangebote. Mit einem guten Energiemanagement und energieeffizienten und gut gewarteten Gebäuden sind Betriebe und Unternehmen ideal für die Zukunft aufgestellt. Auf dem Weg dorthin unterstützen wir sie mit einer großen Bandbreite an gezielten Coaching-, Beratungs- und Vernetzungsangeboten.

Welche finanzielle Unterstützung gibt es?
Die Fördermittel umfassen Zuschüsse und zinsgünstige Kredite, die über Programme von Bund, Ländern und Kommunen bereitgestellt werden.
- Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) vereint verschiedene Förderprogramme, die Energieeffizienz und den Einsatz erneuerbarer Energien im Gebäudebereich unterstützen. Sie fördert unter anderem die Installation neuer Heizungsanlagen, die Optimierung bestehender Heizsysteme, Verbesserungen an der Gebäudehülle sowie den Einsatz moderner Anlagentechnik.
- Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsgünstige Darlehen und Tilgungszuschüsse für energieeffizientes Bauen und Sanieren.
- Das Förderprogramm der Stadt Münster "Klimafreundliche Wohngebäude" (pdf, 566 KB) kann mit weiteren Fördermitteln vom Bund oder Land NRW kombiniert werden.
Die genauen Förderbedingungen und Antragsverfahren variieren je nach Programm. Weitere Informationen und eine Übersicht der aktuellen Förderprogramme finden Sie auf der Webseite der Stadt Münster oder bei der Verbraucherzentrale.

Was sind klimafreundliche Heizungsoptionen?
Die Regelungen im Gebäudeenergiegesetz (GEG) sind technologieoffen. Mehrere Optionen erfüllen die 65-Prozent-Erneuerbare Energien-Vorgabe:
- Anschluss an ein Fern- oder Nahwärmenetz (perspektivisch dekarbonisiert, so dass sie einen Beitrag zu einer CO2-freien Wärmeversorgung leisten)
- Einbau von:
- elektrischer Wärmepumpe
- Stromdirektheizung
- Wärmepumpen- oder Solarthermie-Hybridheizung
- Heizung auf Basis von Solarthermie
- Biomasseheizung (Holzheizung, Pelletheizung, etc.)
- Gasheizung, die nachweislich erneuerbares Gas nutzt

Noch Fragen? Wir helfen Ihnen gerne weiter!
Kontaktstelle Wärmeplanung
Dienstags 10-12 Uhr
Donnerstags 16-18 Uhr