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Münster auf alten Postkarten - Vom Aasee zum Hafen
4. November 2023 bis 7. April 2024
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlebten Ansichtskarten ihre erste Blütezeit als beliebtes Kommunikationsmittel. Heute sind sie eine unschätzbare Quelle für die Gestalt und die Geschichte einer Stadt.
Seit 2019 präsentiert das Stadtmuseum in der Reihe Münster auf alten Portkarten nun zum vierten Mal eine Auswahl historischer Postkarten aus der inzwischen auf etwa 13.000 Karten angewachsenen Museumssammlung. In der aktuellen Ausstellung werden alte Ansichtskarten mit Motiven aus den damals neuen Siedlungsgebieten südlich der historischen Altstadt von Münster vorgestellt und historisch erläutert.
Das Areal rund um Münster war im Mittelalter und in der frühen Neuzeit nicht bebaut, sondern sollte als freies Schussfeld im Verteidigungsfall Angreifern keinen Schutz bieten. Nachdem im ausgehenden 18. Jahrhundert die Verteidigungsanlagen geschleift und die Promenade angelegt worden war, kam es zur Errichtung weniger einzelnstehender Häuser am Beginn der aus der Stadt führenden Straßen. Die eigentliche Erweiterung im Süden der Stadt fand seit der Mitte des 19. Jahrhunderts statt.
Dieses Südviertel mit der zentralen Hammer Straße wuchs und verdichtete sich etwa seit den 1890er Jahren enorm, so dass es zu einem raschen Anwachsen der Bevölkerung kam und immer weitere Wohnhäuser, aber auch Schulen und Kirchen errichtet wurden.
Die Ausstellung ermöglicht den Besucherinnen und Besuchern einen historischen Spaziergang vom in den 1920er Jahren angelegten Aasee durch das Wohnviertel Pluggendorf zur Hammer Straße mit ihren zahlreichen Nebenstraßen bis zum 1899 eröffneten Hafen. Die Ansichten aus der Zeit zwischen etwa 1900 und 1930 werden durch einige historische Fotografien wie auch moderne Aufnahmen ergänzt. Die massive Zerstörung während des Zweiten Weltkriegs zwischen 1941 und 1945 wird veranschaulicht. Zudem wird deutlich, wie stark sich das Stadtbild und auch die Gesellschaft in den letzten 100 Jahren verändert haben. Nur sehr wenige der auf den alten Postkarten abgebildeten Gebäude sind heute noch erhalten, viele Ansichten wirken auf den ersten Blick daher fremd und unbekannt.