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Ausstellungen
„Tag X“ 1948 – 70 Jahre Währungsreform
18. Mai bis 26. August 2018
Nachdem die Kriegsvorbereitungen durch die Nationalsozialisten mit einer inflationären Geldvermehrung finanziert worden waren, war die Reichsmark nach dem Kriegsende 1945 nahezu wertlos. In der Nachkriegszeit gab es zwar ein Besatzungsgeld, doch blühte vor allem der Schwarzmarkt. Die Pläne einer Währungsreform scheiterten aber zunächst an der gesamtdeutschen Lösung, die von der Sowjetunion boykottiert wurden, weswegen nur in den drei Westzonen und den drei westlichen Sektoren Berlins eine Geldumstellung durchgeführt wurde. Am 20. Juni wurde die Deutsche Mark (DM) eingeführt, wodurch neben dem Wirtschaftswunder auch die Teilung Deutschlands für über vier Jahrzehnte herbeigeführt wurde. In der Deutschen Demokratischen Republik wurde am 1. Juli ebenfalls eine Währungsreform durchgeführt. Das geteilte Deutschland hatte nun zwei Währungen.
Der Wechsel vom alten zum neuen Geld ging 1948 schnell voran. Foto: Peter Kleu / Fotoarchiv Ruhr Museum
Die Währungsreform in Münster
Im Jahr 1948 hatte Münster etwa 100.000 Einwohner/innen, und auch hier blühte der Schwarzhandel kräftig. Zur Durchführung der Währungsreform gab es bei insgesamt 145 Umtauschstellen in der Stadt die Möglichkeit, für 60 Reichsmark 40 DM bar zu erhalten, erst im August bekam man die übrigen 20 DM. In den nachfolgenden Tagen mussten die Bank- und Sparbeträge umgetauscht werden, wobei es sich hier lohnte schnell zu sein, denn der zunächst festgelegte Wechselkurs von 10:1 wurde später abgewertet.
Durch die zeitnah durchgeführte Wirtschaftsreform und die damit zusammenhängende Freigabe der Preise wurde der Grundstein für die soziale Marktwirtschaft gelegt. Der Schwarzmarkt brach zusammen und die Deutsche Mark entwickelte sich zu einer stabilen Währung.
Die Präsentation
In der kleinen Präsentation werden Belege für die neue und die alte Währung sowie Dokumente, die beim Umtausch notwendig waren, ein historischer Geldtransportwagen sowie ein damaliger Sparkassenzahltisch gezeigt. So bekommen die Besucherinnen und Besucher einen Einblick in die Anfänge der letzten deutschen Währung vor der Einführung des Euro im Jahr 2002.