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Ausstellungen: Rückblick
Ende und Anfang – Münster in Fotos zwischen 1945 und 1949
1. Oktober 2015 bis 3. April 2016
Mit der Besetzung Münsters durch amerikanische und britische Truppen am 2. April 1945 begann in Münster die Nachkriegszeit. Die Innenstadt war nahezu vollständig zerstört und die Versorgung der Bevölkerung zusammengebrochen. Die Ausstellung „Ende und Anfang – Münster in Fotos zwischen 1945 und 1949“ hält die Jahre zwischen Kriegsende und Gründung der Bundesrepublik Deutschland in Münster fest. Die Aufnahmen zeigen die heute kaum vorstellbare Zerstörung und die unglaubliche Wiederaufbauleistung ebenso wie wichtige Ereignisse der damaligen Zeit.
Über 140 Fotos dokumentieren die Jahre zwischen 1945 und 1949, die von Hunger und Hoffnung, vom Ende der Diktatur und dem Aufbau einer Demokratie geprägt waren. Die vielfach hier erstmalig zu sehenden Aufnahmen stammen aus den umfangreichen Beständen des Stadtmuseums Münster, aus dem Stadtarchiv Münster, der Universitäts- und Landesbibliothek Münster, aus Archiven in Australien, Großbritannien, den USA sowie aus Privatbesitz. Die historischen Aufnahmen werden von Vergleichsfotografien aus der heutigen Zeit und einem aktuellen Stadtplan-Ausschnitt flankiert.
Die Ausstellung gliedert sich in fünf Themenbereiche. Nach dem Ende des Zeiten Weltkriegs in Münster liegt der zweite Schwerpunkt mit rund 70 Fotografien auf der zerstörten Innenstadt, die nahezu dem Erdboden gleichgemacht worden ist. Bis in die 1950er Jahre sollten 2,5 Mio Tonnen Schutt geräumt werden. Aufnahmen dokumentieren allererste Räumungsarbeiten im Frühjahr 1945 - vielfach mit eigenen Händen und einfachen Schaufeln, noch ohne schweres Gerät. Ab 1948 sind deutliche Fortschritte im Stadtbild abzulesen.
Ein weiteres Kapitel thematisiert Menschen und Schicksale. Hunger und Not bestimmten den Alltag, Flüchtlinge strömen in großer Zahl in die Stadt, lebten oft für Jahre unter katastrophalen Verhältnissen. Die Aufnahmen zeigen auch, wie um Normalität gerungen wurde. Menschen suchen und finden Arbeit, feiern Gottesdienste und selbst die Straßenbahn fährt wieder - wenn auch stark eingeschränkt.
Die Fotografien unter der Überschrift „Ein neuer Anfang“ beschäftigen sich mit dem vorsichtigen Aufbau demokratischer Strukturen unter britischer Aufsicht und dem Beginn der Auseinandersetzung mit der jüngsten Vergangenheit. Bewegtes Erinnern an die jüdischen Bürger spiegelt das Foto anlässlich der Einweihung des Gedenksteins am Ort der ehemaligen Synagoge. Das abschließende Kapitel widmet sich „Ereignissen und Veranstaltungen“ und lässt den Aufschwung ahnen. Handelsmessen in der Halle Münsterland bringen den Fortschritt, der Send auf dem Domplatz sorgt für Abwechslung, der 300. Jahrestag des Westfälischen Friedens im Herbst 1948 wird festlich begangen.
„Ende und Anfang – Münster in Fotos zwischen 1945 und 1949“ lief vom 1. Oktober 2015 bis zum 3. April 2016. Zur Ausstellung liegt ein Katalog im Aschendorff Verlag zum Preis von 16,80 Euro vor.
Flyer zur Ausstellung
(PDF, 3.86 MB)