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Ausstellungen: Rückblick
Louis Armstrong - Das Konzert am 21. Oktober 1955 in Münster
16. Oktober 2015 bis 10. Januar 2016
Am 21. Oktober 1955 trat Louis Armstrong zum ersten Mal in Münster auf. Der „King of Jazz“ spielte zusammen mit seinen All Stars in der Halle Münsterland. Das Publikum feierte klassische Jazzstücke wie Basin Street Blues ebenso wie populäre Songs wie Blueberry Hill.
Begeisterungsstürme ernteten auch Armstrongs Duette mit der Sängerin Velma Middleton. Mit ihnen traten der der Bassist Arvell Shaw, der Pianist Billy Kyle, der Schlagzeuger Barrett Deems und der Posaunist Trummy Young auf. Statt wie angekündigt Barney Bigard spielte Edmond Hall die Klarinette. Ein Kritiker bedauerte später, dass die virtuosen Soli der Musiker im Johlen und Pfeifen der Fans untergegangen seien.
Die zehn Fotografien der kleinen Ausstellung "Louis Armstrong – Das Konzert am 21. Oktober 1955 in Münster" wurden von einem jungen münsterischen Fotografen gemacht, als er mit einem Freund das Konzert besuchte. Von diesem Freund erhielt das Stadtmuseum die seltenen Konzertaufnahmen als Geschenk.
Louis Daniel Armstrong wurde am 4. August 1901 in New Orleans geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Er lernte Kornett spielen, ein trompetenähnliches Instrument, und spielte bald mit Bands in Tanzsälen und Nachtclubs. 1922 ging Armstrong nach Chicago, wechselte vom Kornett zur Trompete und nahm erste Schallplatten auf. Ende der 1920er Jahre spielte er in Broadway-Shows und Musicals in New York und das Publikum liebte ihn.
In den 1930er Jahren wurde Jazz im neuen Swing-Stil populär. Nun spielten große Jazzorchester, die Big Bands, tanzbare Musik nach festen Arrangements. Louis Armstrong wurde zu einem Star dieser Szene und sein Ruhm verbreitete sich auch in Europa. Anfang der 1940er Jahre war Louis Armstrong ein Weltstar, er spielte in Hollywoodfilmen und machte populäre Musik.
Als die Swing-Ära zu Ende ging und die Avantgarde der Jazzmusik neue Wege ging, entwickelte Louis Armstrong für sich ein neues Konzept. 1947 gründete er mit den All Stars eine kleine Band, deren Mitglieder sehr bekannte Musiker waren. Mit ihnen spielte er wieder traditionelle Jazz-Standards, allerdings immer auch populäre Songs und Musicalhits. Bis zu seinem Tod am 6. Juli 1971 blieb er bei dieser kleinen Besetzung.