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Ausstellungen: Rückblick
Neapolitanische Krippe und dekorative Weihnachtsgrüße
21. November 2015 bis 10. Januar 2016
In der Advents- und Weihnachtszeit zeigt das Stadtmuseum Münster die neapolitanische Krippe aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sowie eine Auswahl historischer Postkarten aus der umfangreichen Sammlung von Bernd Löckener aus Münster.
Die kostbare Krippe stammt aus Neapel, einem damals bedeutenden Zentrum der Krippenherstellung. Die über 250 Jahre alte Krippe hat das Westfälische Amt für Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe dem Stadtmuseum Münster als Dauerleihgabe überlassen. Früher war diese Krippe in der Weihnachtszeit in der Clemenskirche zu sehen.
Die 16 Figuren der Krippe sind prachtvoll gekleidet und in mehreren Szenen aufgestellt. So ist etwa die Heilige Familie in der Kulisse eines verfallenen Tempels zu sehen, was als Symbol für die Überwindung des Heidentums durch Christus zu verstehen ist. Besonders reizvoll ist auch eine Szene, die "Menschen aus dem Volk" in einem Laden zeigen. Besucherinnen und Besucher können immer wieder neue Details entdecken.
Historische Postkarten zeigen auf besonders anschauliche Weise Kontinuität und Wandel im Laufe der Zeit. Die gilt auch für die rund sechzig Weihnachtskarten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus der Sammlung von Bernd Löckener, die im Stadtmuseum zu sehen sind.
Das Verschicken von Weihnachtskarten wurde in Deutschland um die Jahrhundertwende populär. Die Karten wurden massenhaft gedruckt, waren aber zum Teil recht aufwändig gestaltet mit Prägungen, Glanz oder Glitzer. Anfangs schrieb man Mitteilungen auf die Bildseite, denn bis 1905 war die Vorderseite der Karten für Adresse, Briefmarke und Poststempel reserviert.
Die Karten zeigten nicht nur Motive, die mit der Geburt Christi zu tun haben, etwa den Verkündigungsengel oder die Heilige Familie. Viel häufiger waren Karten, die hiesige Weihnachtsbräuche präsentierten. Festlich geschmückte Weihnachtsbäume und häusliche Szenen, vielfach mit Kindern, geben wechselnde modische Trends wieder.
Zu sehen sind außerdem Festtagsgrüße mit speziellen Motiven aus der Zeit des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Sie zeigen patriotische Sprüche und Bilder oder nehmen Bezug auf die Kriegssituation. Die eher schlichten Karten aus der Nachkriegszeit der Jahre 1945 bis 1949 veranschaulichen die damalige wirtschaftliche Lage in Deutschland und zeigen die Freude über die Weihnachtsbotschaft "Friede auf Erden".