Seiteninhalt
Ausstellungen: Rückblick
Neapolitanische Weihnachtskrippe und das Gemälde von Fritz Tüshaus
24. November 2017 bis 7. Januar 2018
In der Advents- und Weihnachtszeit zeigt das Stadtmuseum Münster traditionell eine neapolitanische Krippe aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sowie als besondere Zugabe in diesem Jahr das Nikolausbild des Künstlers Fritz Tüshaus aus dem 19. Jahrhundert.
Die kostbare Krippe stammt aus Neapel, das damals ein bedeutendes Zentrum der Krippenherstellung war. Die über 250 Jahre alte Krippe hat das Westfälische Amt für Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe dem Stadtmuseum Münster als Dauerleihgabe überlassen. Die 16 Figuren der Krippe sind prachtvoll gekleidet und in mehreren Szenen aufgestellt. So ist etwa die Heilige Familie in der Kulisse eines verfallenen Tempels zu sehen, was als Symbol für die Überwindung des Heidentums durch Christus zu verstehen ist. Besonders reizvoll ist auch eine Szene, die "Menschen aus dem Volk" in einem Laden zeigt. Besucherinnen und Besucher können immer wieder neue Details entdecken.
Das Gemälde von Fritz Tüshaus
Ergänzt wird die Präsentation durch das Gemälde "Der Heilige Nikolaus verteilt Gaben an Kinder" des münsterischen Malers Fritz Tüshaus (1832–1885). Daneben werden auch Skizzen gezeigt, die als Vorstudien zu sehen sind. Auf dem Gemälde reitet der Heilige Nikolaus im Ornat eines Bischofs auf einem Pferd durch eine idealisierte "altdeutsche" Stadt, deren Häuser mittelalterliche Züge tragen. Er verschenkt Almosen an Kinder. Ein Kirchturm im Hintergrund ähnelt jenem der münsterischen Ludgerikirche.
Der historische Nikolaus lebte Anfang des 4. Jahrhunderts als Bischof in Myra in Kleinasien. Als Heiliger überreicht er hier Obst an die Kinder der Stadt, von denen zwei im Vordergrund glücklich die Szene verlassen. Viele Legenden sind über ihn, dessen Gedenktag jährlich am 6. Dezember gefeiert wird, bekannt. Der heute an diesem Tag übliche "Einlegebrauch", das nächtliche Befüllen der Schuhe oder Stiefel der Kinder mit Süßigkeiten, basiert auf einer dieser Geschichten. Nikolaus beschenkte drei Jungfrauen, Töchter eines armen Mannes, nachts jeweils mit einem Goldklumpen, um die Mitgift für ihre Heirat zu stellen. Aus diesen ehemals goldenen Kugeln wurden später Äpfel, auf diesem Bild möglicherweise sogar Apfelsinen.