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Ausstellungen: Rückblick
Neapolitanische Weihnachtskrippe und Johanneswiege von 1630
18. November 2016 bis 8. Januar 2017
Aus dem Jahr 1630 stammt die kleine hölzerne Wiege, die das Stadtmuseum in der Advents- und Weihnachtszeit zeigt. Sie stand einst im Armenhaus Elisabeth zur Aa und erinnert an einen alten münsterischen Brauch. Präsentiert wird außerdem wieder die prachtvolle Weihnachtskrippe aus Neapel. Die über 250 Jahre alten Figuren der Krippe sind aufwändig gekleidet und in mehreren detailreichen Szenen aufgestellt.
Alter münsterischer Brauch
Die historische Wiege mit der Babypuppe stammt aus dem münsterischen Armenhaus Elisabeth zur Aa, das an der Bergstraße lag. Zum Namenstag der Patronin am 19. November durfte man gegen eine Spende die Säuglingspuppe des heiligen Johannes wiegen.
Bei diesem Brauch handelt es sich um eine münsterische Eigenheit und eine Abwandlung des Christkindwiegens, das seit dem Mittelalter vielerorts verbreitet war. Dabei wurde im Advent oder zwischen Weihnachten und Mariä Lichtmess (2. Februar) eine Figur des Christkinds gewiegt und ihm Wiegenlieder gesungen.
Krippe mit vielen Details
Die kostbare Krippe der Ausstellung stammt aus Neapel, einem bedeutenden Zentrum der Krippenherstellung. Es ist typisch für neapolitanische Krippen, dass neben der Heiligen Familie und der Weihnachtsgeschichte auch Alltagsszenen aus dem 18. Jahrhundert dargestellt sind.
16 prachtvoll gekleidete Figuren bevölkern die münsterische Krippe und die Szenen, die "Menschen aus dem Volk" beim Essen oder beim Einkaufen zeigen, sind besonders reizvoll. Besucherinnen und Besucher können immer wieder neue Details entdecken.
Die über 250 Jahre alte Darstellung der Weihnachtsgeschichte hat das Westfälische Amt für Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe dem Stadtmuseum Münster als Dauerleihgabe überlassen. Früher war diese Krippe in der Weihnachtszeit in der Clemenskirche zu sehen.