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Ausstellungen: Rückblick
"Neue Kunst wird gebraucht". Bildhauerin Hilde Schürk-Frisch zum 100. Geburtstag
24. Juni 2015 bis 10. Januar 2016
In den sogenannten "Wunderjahren" der jungen Bundesrepublik Anfang der 1950er Jahre gelang es nicht nur jungen männlichen Nachwuchskräften, sondern auch einigen Bildhauerinnen und Kunsthandwerkerinnen in diesem ansonsten von Männern dominierten Bereich Aufträge zu erhalten, zunächst vornehmlich im kirchlichen Umfeld. Denn nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war der Bedarf an künstlerischer Ausstattung für öffentliche Gebäude und Kirchen groß, so auch im kriegszerstörten Münster. Doch viele der vor 1945 aktiven Bildhauer waren inzwischen verstorben oder nach dem Kriegsende nur noch für eine kurze Schaffensphase tätig. Nicht nur neue Kunst, sondern auch neue Künstlerinnen und Künstler wurden gebraucht. Vor allem Hilde Schürk-Frisch konnte sich in dieser Zeit weit über Münsters Grenzen hinaus als äußerst erfolgreiche Bildhauerin positionieren. Am 23. Juni 2015 wäre sie 100 Jahre alt geworden. Anlässlich dieses Jubiläums zeigt das Stadtmuseum Münster die Ausstellung "Neue Kunst wird gebraucht. Bildhauerin Hilde Schürk-Frisch zum 100. Geburtstag". Diese widmet auch den münsterischen Künstlerinnen Rika Unger, Ursula Bach-Wild und Erna Becker-Kahns, die ebenfalls überregional Anerkennung fanden, eine eigene Eingangssequenz.
Präsentiert werden über 150 Arbeiten von Hilde Schürk-Frisch aus fast sieben Jahrzehnten in Form zahlreicher Entwürfe, Zeichnungen, Monotypien, Gips- und Bronzeskulpturen, Plaketten und Medaillen aus allen Schaffensperioden sowie Fotos von Werken im öffentlichen Raum aus Münster und Westfalen. Die Objekte aus dem Sammlungsbestand des Stadtmuseums werden durch Leihgaben ergänzt. Die Inszenierung ihres Ateliers und historische Filmaufnahmen geben außerdem spannende Einblicke in die Arbeitsweise der Künstlerin.
Hilde Schürk-Frisch studierte an der Kunstakademie in München sowie an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. 1938 heiratete sie den Juristen Dr. Josef Schürk, mit dem sie drei Kinder hatte und der in den letzten Kriegswochen 1945 fiel. Sie galt als eine hervorragende Porträtistin, die in ihrer Kunst bis zum Schluss authentisch blieb und darin das Thema Mensch, das Verhältnis der Menschen untereinander sowie das Verhältnis des Menschen zu Gott umsetzte. In ihren Einzelskulpturen verarbeitete sie häufig persönliche Erfahrungen und Empfindungen wie Einsamkeit, Frohsinn, Barmherzigkeit, Gelassenheit, Nachdenklichkeit, Dankbarkeit oder Trauer.
Beeindruckend ist jedoch auch die große Anzahl an Auftragsarbeiten, die Hilde Schürk-Frisch deutlich von anderen zeitgenössischen Bildhauerinnen und Bildhauern in und außerhalb von Münster hervorhob: Über 60 wiederaufgebaute und neu errichtete Kirchen in ganz Deutschland stattete sie u.a. mit monumentalen Plastiken, Reliefs, Kruzifixen, Altären, Lesepulten und Tabernakeln aus. Allein in Münster fertigte sie für über 15 Kirchen verschiedene sakrale Kunstobjekte an, wie zum Beispiel den Sakramentsaltar in St. Martini. Ihr Bekanntheitsgrad spiegelt sich auch in zahlreichen öffentlichen Denkmälern und Mahnmalen sowie in ihren Skulpturen wieder, die sie in den Jahren 1948 bis 1996 für Schulen, Spielplätze, Krankenhäuser und Friedhöfe in und um Münster geschaffen hat.Während ihrer langen Schaffenszeit nahm sie an zahlreichen überregionalen und auch internationalen Ausstellungen teil und wurde mit renommierten Kunstpreisen ausgezeichnet.
Für diese Ausstellung wurde die Beleuchtung des Fürstenbergsaals auf energiesparende LED-Technik umgestellt. Zum Einsatz kamen Leuchten der Firma Erco, geliefert von der Firma Pape und Böhm, Münster. Die Umstellung der Beleuchtung auf energiesparende Technik förderte das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch den Projektträger Jülich (PTJ). Förderkennzeichen: 03K00666.
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Informationen des BMUB:
www.klimaschutz.de
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Informationen des Projektträgers Jülich:
www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen