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Schaufenster Fotografie Anna Reschucha (Dortmund) – Denkfiguren
30. Oktober bis 6. Dezember 2020
Wie lässt sich geistige Bewegung sichtbar machen? Wie können wir das Denken abbilden? Derartige Fragen waren für die Fotokünstlerin Anna Reschucha der Anlass zu einem außergewöhnlichen Fotografieprojekt: Mit einer Stirnlampe auf dem Kopf hat sie sich in einen dunklen Raum gesetzt, nachgedacht und ausgelöst. Aus dieser scheinbar sinnlosen Versuchsanordnung sind Selbstporträts ihrer Denkfiguren entstanden. Wie tanzende Gestalten heben sich die weißen Gedankenlinien vom schwarzen Raum ab. Anna Reschuchas fotografische Experimente knüpfen an das frühe Verfahren der Chronofotografie an, der fotografischen Bewegungsaufzeichnung. Anders als bei der klassischen Chronofotografie sind es aber nicht mechanische Bewegungen, die Reschucha mit ihren Lichtaufzeichnungen sichtbar machen möchte, sondern es sind Bewegungen des Denkens. In ihrer mehrteiligen Installation notiert sie wert- und kommentarfrei die Spuren, die ihr Verstand hinterlässt und reflektiert auf diese Weise die Möglichkeit einer Darstellung von wissenschaftlicher Arbeit.
Anna Reschucha (geboren 1978) hat 2018 das Masterprogramm "Photography Studies and Practice" der Folkwang Universität der Künste mit Auszeichnung abgeschlossen. Den Diplomstudiengang Kommunikationsdesign absolvierte sie 2007 an der Fachhochschule Dortmund. Seit 2004 ist sie in Gruppen- und Einzelausstellungen vertreten. Anerkennung erhielt sie als Preisträgerin des Kodak Nachwuchspreises (2004) und im Rahmen des Aenne Biermann Preises für deutsche Gegenwartskunst (2007). Sie lebt und arbeitet in Dortmund. Das Stadtmuseum Münster präsentiert die Fotografien vom 30. Oktober bis zum 6. Dezember 2020. Der Eintritt ins Stadtmuseum ist frei.