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Münster auf alten Postkarten - Rund um die Promenade zum Zoo
Postkarte, unbekannter Fotograf, Druck, Cramers Kunstanstalt, Dortmund, um 1910, gestempelt 17.3.1912
28. August 2021 bis 6. März 2022
Mit der Ausstellung "Rund um die Promenade zum Zoo – Münster auf alten Postkarten" setzt das Stadtmuseum seine Ausstellungsreihe zu dem faszinierenden Medium der kleinen weitgereisten Karten fort. Um 1900 hatten Postkarten, die erst kurz zuvor eingeführt worden waren, ihre erste Blütezeit und waren ein beliebtes Kommunikations- und Sammelobjekt. Über die Bildmotive der Postkarten konnte man andere Menschen an seinen Reisen, seinem neuen Zuhause oder an besonderen Sehenswürdigkeiten teilhaben lassen.
In der Ausstellung werden über 200 historische Ansichtspostkarten mit Motiven rund um die Promenade bis hin zum Alten Zoo in Münster präsentiert und historisch erläutert. Die Ansichten aus der Zeit zwischen etwa 1900 und 1940 zeigen die Promenade und ihr Umfeld als wichtige und vielbesuchte öffentliche Grünanlage am Rand der Altstadt. Neben der baumbestandenen Allee mit ihren zahlreichen Denkmälern sind dort viele historische Bauwerke der ehemaligen Stadtbefestigung zu entdecken, darunter der Buddenturm, die Kreuzschanze und der Kanonengraben.
Zu den besonderen Themenbereichen gehören das barocke Schloss sowie seine Umgebung wie auch der Alte Zoo, der sich seit 1875 neben der Promenade befand.
Die Ausstellung zeigt besondere Plätze und Orte die so nicht mehr in Münster existieren. Ein Beispiel dafür ist das frühere Elefantenhaus des Alten Zoos. Mit der Begeisterung für orientalische Lebenswelten wurde das markanteste Gebäude der Anlage 1899 im Stil einer arabisch-türkischen Moschee mit einem 21 Meter hohen Minarett errichtet. Es blieb lange Jahre das Zuhause einer Elefantendame, der man in Münster jedoch den Namen „August“ gab. Zwar blieb August der einzige Elefant im Alten Zoo, man brachte allerdings auch andere Tiere dort unter. 1933 wurde das Gebäude um ein Gehege für das Flusspferd „Feti“ erweitert. Das bemerkenswerte Bauwerk überstand den Zweiten Weltkrieg und ging Münster erst in den 1970er Jahren durch einen Abbruch verloren.
Eine neue Phase der Umgestaltung Münsters erfolgte nach 1933 vor allem im Bereich von Servatiiplatz, Ludgeriplatz und heutigem Schlossplatz. Dabei wurden vielfach Straßen auf Kosten der Grünanlagen verbreitert und statt kleinteiliger Wege und Beete große Rasenflächen angelegt, was ein großstädtisches Flair vermitteln sollte. Als die Promenade und die angrenzenden Grünflächen angelegt wurden, durften die Rasenflächen nicht betreten werden, das Promenieren war nur auf den Wegen gestattet. Heutige Freizeitaktivitäten auf den Grünflächen wären früher unvorstellbar gewesen.
Mit den fortschreitenden Jahren kamen immer mehr Änderungen hinzu.
Durch die Gegenüberstellung mit der heutigen Situation wird deutlich, welche Veränderungen sich im Laufe der letzten 100 Jahre ergeben haben. Die aufwendige Präsentation der historischen Originale zeigen die Westfalenmetropole in einer Zeit zwischen Deutschem Kaiserreich und dem Nationalsozialismus.
Die Ausstellung legt eine Auswahl aus etwa 13.000 Postkarten vor, die in über 40 Jahren Sammlungstätigkeit zusammengetragen wurden. Zur Ausstellung erscheint ein Begleitbuch im Aschendorff Verlag.