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Wettbewerbsarbeiten
Neubau einer zweizügigen Grundschule mit Einfachsporthalle in zwei Bauabschnitten und Planung der Freianlagen
Nachfolgend alle platzierten Modelle mit Fotos und Plänen
1. Preis
Architekturbüro: Schaltraum Dahle-Dirumdam-Heise Partnerschaft von Architekten mbB aus Hamburg
Verfasser/innen:
C. Dahle, C. Dirumdam, T. Heise
Mitarbeiter/innen:
Sören Höller, Juliane Wichtmann, Alexandra Lorenz
Landschaftsarchitektur:
BHF Bendfeldt Herrmann Franke LandschaftsArchitekten GmbH aus Kiel/Schwerin,
Ulrich Franke
Erläuterung
Die Verfasser erzeugen durch die Setzung des Schulneubaus im Osten, der Sporthalle im Westen und des umwehrten Kleinspielfelds im Süden ein Ensemble, welches sich um einen zentralen Schulhof gruppiert. Durch die Ausrichtung des Schulgebäudes entlang der östlichen Grundstücksgrenze gelingt eine Anbindung und Adressbildung sowohl zur südlichen Königsberger-Straße als auch zum nördlich gelegenen Quartiers-Fußweg. Die Eingänge zum Schulgebäude und zur Sporthalle liegen folgerichtig am zentralen Hof und sind durch großzügige, markante Gebäudeunterschnitte sehr gut auffindbar.
Grundsätzlich wird dieser städtebauliche Vorschlag - der einerseits bewusst eine Anknüpfung an das Quartier sucht und sich andererseits zum Verkehr der Königsberger-Straße hin abgrenzt - sehr begrüßt. Jedoch wird in Frage gestellt, ob die gewählte baulichen Art der Umwehrung des Kleinspielfelds das angemessene architektonische Mittel ist.
Der Hauptzugang der Schule führt über einen großzügigen Windfang in das zentrale Foyer, welches mit einer breiten Treppenanlage mit Sitzpodesten ausgestattet ist. In direkter Anbindung befindet sich der zuschaltbare Musikraum, der zusammen mit der über ein Oberlicht gut belichteten Foyer-Fläche zu einem multifunktionalen Herz der Schule werden kann.
Gut auffindbar, und nach Süden ausgerichtet, wird die Mensa positioniert. Die dazugehörigen Nebenflächen sind ausreichend groß dimensioniert und eine sichere Anlieferung für die Küche ist gegeben.
Im Norden des Erdgeschosses - um einen grünen Innenhof gruppiert - befindet sich die klar strukturierte Verwaltungszone sowie der Bereich für Kunst und Werken. Der eingestellte Hof belichtet und gliedert die räumliche Situation gut und lässt eine hohe Aufenthaltsqualität erwarten.
Das nach Norden und Westen ausgerichtete Mitarbeiterzimmer mit zuschaltbarem Lehrmittelraum ermöglicht eine Sichtbeziehung sowohl zum Schulhof als auch einen Blick ins Grüne. Somit wird der Aufsichtspflicht und gleichzeitig auch der Erholung Rechnung getragen.
Das Obergeschoss nimmt die beiden Cluster auf. Beide sind gut strukturiert und erhalten in ihrem Binnenbereich durch den eingestanzten grünen Innenhof im Norden und dem Lichthof im Süden besondere Aufenthalts- und Selbstlernbereiche. Zurückgesetzte Nischen sowie großzügige Blickfenster zwischen Klassenzimmern und Erschließungszone unterstützen die pädagogische Arbeit. Die zentral an der Haupttreppe platzierten Gemeinschaftsräume des Ganztagsbereichs können paarweise zusammengeschaltet werden und ermöglichen somit vielfältige Nutzungsszenarien. Jedoch wird fordernd angemerkt, dass eine eindeutige Zuordnung der Betreuungsräume zu den jeweiligen Clustern gewährleistet sein muss. Brandschutz und eindeutige Clusterzuordnung müssen an dieser Stelle eventuell überprüft werden. Gewürdigt wird, dass beide Cluster über eigene WC-Anlagen verfügen und die notwendigen Treppenhäuser so positioniert und ausgestaltet sind, dass sie auch im Schulalltag zur Erschließung herangezogen werden können. Beide Aspekte lassen einen reibungslosen Schulablauf erwarten.
Die Sporthalle wird kompakt erschlossen. Kontrovers wird die Anordnung der Umkleiden und die damit verbundene kopfseitige Zugangssituation in die Halle diskutiert.
Die Verfasser schlagen sowohl für den Schulbau als auch für die Sporthalle einen konstruktiven Holzbau mit einem hohen Grad an Vorfertigung und Elementierung vor. Holzrahmen, raumhohe Glaselemente und geschlossen Holzelementen wechseln sich je nach dahinterliegender Funktion ab und erzeugen ein abwechslungsreiches Fassadenbild. Horizontale Geschossbänder, die sich farblich und in der Materialität absetzen, geben dem Baukörper eine zusätzliche Gliederung.
Die Verfasser übertragen das prägnante Gestaltungsbild der Holzlamellen in die Umwehrung des Außenspielfelds und der Fahrradüberdachungen. Diese, fast zwanghafte Fortführung wird vom Preisgericht kritisiert. Das Spielfeld wird durch die Lammellenstruktur zu hermetisch eingezäunt und erscheint auch funktional für den geforderten Ballschutz nicht geeignet.
Die wirtschaftlichen Kennwerte der Arbeit liegen im mittleren Bereich und lassen eine Realisierung im Kostenrahmen erwarten. Die Umsetzung in Bauabschnitte ist gewährleistet.
Insgesamt leistet die Arbeit einen sehr wertvollen Beitrag der sowohl aus städtebaulicher als auch aus schulpädagogischer Sicht überzeugen kann.
Der Wettbewerbsbeitrag erhält weitestgehend den prägenden grünen Gehölzrahmen des Schulgeländes. Die Abstände zwischen Gehölzbestand und Gebäude sind hinsichtlich des Erhalts der Gehölze bei einer Realisierung zu prüfen. Lediglich im Norden im Bereich der 50m Laufbahn ist dies fraglich. Der Bau und die Nutzbarkeit einer Laufbahn im Gehölzbestand wird kritisch gesehen.
Mit der Positionierung der beiden Gebäudekörper auf der Ost- bzw. der Westseite des Schulgeländes wird ein großzügiger zentraler Schulhof ermöglicht. Mit einem überdachten Fahrradunterstand im Norden und einer sehr dominanten baulichen Einfriedung der Ballspielfläche werden auch hier die Raumkanten geschlossen, so dass letztendlich ein Schulinnenhof entsteht.
Die auffallende Einfriedung der Ballspielfläche, angelehnt an die Architektur der Gebäude, wird jedoch kritische bewertet, da hierdurch der Freiraum der Schule eingeengt wirkt und die Ballspielfläche eine nicht nachvollziehbare hohe Bedeutung erhält. Auch die Funktion als Ballfang ist in der dargestellten Höhe noch nicht gewährleistet.
Auf dem Innenhof werden schematisch Bewegungs- und Spielelemente angedeutet. Auch ein grünes Klassenzimmer wird angeboten. Hier fehlt insgesamt eine detaillierte Ausarbeitung.
Positiv wird die Vernetzung des Schulgeländes in das Quartier gesehen, u.a. durch die Wegeachse parallel zum Schulgebäude. Stellplätze und Kiss & Ride –Zone sind gut organisiert, benötigten jedoch hierdurch viel Fläche.
2. Preis
Architekturbüro
Architekten BKSP Grabau Obermann Ronczka und Partner mbB aus Hannover
Verfasser/innen:
Thomas Obermann
Mitarbeiter/innen:
Sandra Stein, Serj Voskian, Aleksandra Lesisz, Jonathan Sironi
Landschaftsarchitektur:
Lohaus Carl Kühlmos Part GmbH Landschaftsarchitekten Stadtplaner,Hannover, Peter Carl
Erläuterung
Die Verfasserinnen erarbeiten ein Schulzentrum in zwei Bauabschnitten. Ein Schulgebäude auf dem Gelände der ehemaligen Turnhalle in Osten des Grundstücks, in Angrenzung zum Einkaufszentrum Coerde und eine Turnhalle mit südlich vorgelagertem Spielfeld im Bereich des ehemaligen Schulgebäudes im Westen.
Es entsteht ein mittiger Schulhof, der gleichberechtigt das Schulzentrum südlich von der Königsberger Straße über Zufahrten und fußläufig und per Fahrrad nördlich zum Wohngebiet erschließt. Zur Königsberger Straße ist richtiger Weise der ruhende KFZ-Verkehr verortet.
Zu beiden Erschließungsebenen sind Fahrradständer erreichbar.
Die Turnhalle hat im Osten die Umkleiden funktional organisiert vorgelagert und den Lager- und Technikbereich im Westen angehangen. Beide Einheiten simulieren einen eingeschossigen Sockel aus dem sich der Hallenkörper in sinnhafter, skulpturaler Form entwickelt. Die gesamte Erscheinung ist unaufgeregt und bereitet mit ihrer Fassadenformulierung aus Ziegel das Schulgebäude vor.
Das Schulgebäude ist als langgestreckter kompakter Baukörper organisiert, der über einen zentralen zweigeschossigen Treppenkörper im Schwerpunkt der Form, im Erdgeschoss und Obergeschoss die inhaltliche Gliederung der Funktionen übernimmt.
Im Erdgeschoss verbindet er die Mehrzweckräume und die Mensa mit der Schulverwaltung und im Obergeschoss die Lerncluster der ersten und zweiten Jahrgänge mit den der Dritten und Vierten.
Die Erschließungsflächen bieten in beiden Geschossen Blickbezüge zum Außenraum und zu den benachbarten Einheiten, so dass im Gesamten unter Mithilfe vertikaler Lichtführungen eine sinnfällige Orientierung im Gebäude entsteht.
Die monotaktische Gliederung verleiht der Ziegelfassade eine nachvollziehbare Tektonik, die mit den expressiven Auskragungen des Obergeschosses im ausgeglichenen Spannungsverhältnis steht und der Schule eine wohltuende Identität verleiht. Die Auskragung ist konstruktiv zu hinterfragen, der Windfang funktional zu prüfen.
Mit dem Erhalt des konturierten Baumbestandes wird der vertraute Ort fortgeschrieben und mit den neuen Gebäuden behutsam neu formuliert.
Die Platzierung des Freispielfeldes im Gesamtensemble wird durch eine Einfriedung mit einem Ballfangzaun in seiner Position nicht in Frage gestellt.
Die geschlossen kompakten Baukörperformen, das ausgewogene Verhältnis von offenen und geschlossenen Fassadenflächen und die Verwendung von speicherfähigen Materialien im Zusammenspiel mit möglichen Hybridkonstruktionen, lässt im Gesamten wirtschaftliche Gebäude erwarten. Wirtschaftlich in der Erstellung sowie in der nachhaltigen Nutzung.
1. Anerkennung
Architekturbüro
pussert kosch architekten, Dresden
Verfasser/innen:
Dirk Pussert, Achim Kosch
Mitarbeiter/innen:
Susanne Wittber, Martin Mengs, Modellbau Wünning
Landschaftsarchitektur:
Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden, Till Rehwaldt
Erläuterung
Die Arbeit 1006 positioniert einen L-förmigen Baukörper an der Königsberger Straße mit Bezug zum rückversetzt liegenden Solitär der Sporthalle. Hierdurch entsteht eine Fassung des Schulhofes innerhalb des bestehenden Grüngürtels einhergehend mit einer unerwünschten Abtrennung der Schule nach Norden zum angrenzenden Wohngebiet. Die Ausrichtung des Winkelbaus definiert zwar die Eingangssituation, kommuniziert aber nicht mit dem länglich gestreckten Sporthallen- Kubus. Der Technikaufbau spiegelt die notwendige Lüftungstechnik einer Grundschule in keinster Weise wieder.
Der Haupteingang ist folgerichtig im Eckbereich des Baukörpers verortet. Die Lage des Lehrerzimmers an dieser Stelle wird kritisch gesehen. Die Nutzer gelangen in ein großzügiges Forum, dass sowohl durch den Musikraum als auch die Mensa erweitert werden kann und so eine flexible Raumnutzung anbietet. Die Mensa wirkt durch die ungünstige Anordnung der Ausgabe als winkelförmiger Raum zu klein. Die Anlieferung der Küche über den Hauptzugang ist auf Grund der verkehrlichen Durchmischung nicht umsetzbar.
Ebenso an das Forum angegliedert ist ein Werkraum, der durch einen eigenen, direkt zugeordneten Außenraum eine gute Nutzbarkeit erwarten lässt. Der Verwaltungsbereich ist richtig im Norden verortet und bietet mit der zentralen Lage des Sekretariats eine leichte Auffindbarkeit und integriertem Warteberich für die Eltern eine gute Nutzbarkeit.
Das Forum öffnet sich in das Obergeschoss über einen großen Luftraum, der beidseitig von breiten Sitz- und Treppenanlagen flankiert wird. Räumlich sehr attraktiv erscheint allerdings die beidseitige Anordnung der Treppenanlagen als nicht angemessen.
Die im Obergeschoss angeordneten und im Baukörper ablesbaren Cluster fügen sich an den Luftraum an. Es werden Lernzonen innerhalb der Cluster angeboten, die aber auf Grund ihrer langen und proportional schmalen Ausbildung wenig funktionsfähig erscheinen. Das Angebot einer gemeinsamen WC Anlage im OG für alle Kinder wird kritisch gesehen, ebenso sind die Anforderungen an den baulichen Brandschutz im OG nicht gelöst.
Der Eingang zur Sporthalle liegt richtig gegenüber dem Haupteingang der Schule, der Umkleidebereich ist grundsätzlich gut organisiert, die fehlende Ausbildung von Turnschuh- und Straßenschuhbereiche wird als vertretbar angesehen, kritisch ist aber die bodentiefe Verglasung der Sporthalle.
Die großzügige Gestaltung der Flurflächen und der zentralen Mitte im OG resultieren in hohen Kennwerten für die BGF und BRI.
Der Wettbewerbsbeitrag beachtet größtenteils den Erhalt des prägenden grünen Gehölzrahmens des Schulgeländes. Die Abstände zur geplanten Gebäudekante sind hinsichtlich Gehölzerhalt und Realisierung des Gebäudes nochmal zu prüfen. Die Lage der Laufbahn und Sprunggrube im Norden im und unter den Bäumen wird kritisch gesehen und ist wahrscheinlich nicht realisierbar.
Innerhalb des grünen Rahmens positioniert die Entwurfsverfasser Schulgebäude und Sporthalle sinnvoll, um so für den Schulhof verschiedene Funktionsbereiche zu ermöglichen. Durch die Gebäudestellung und Gebäudeform wird aber eine Vernetzung ins Wohnquartier und zum Zentrum in Coerde verhindert. Lediglich ein schmaler Weg, der zudem noch die Laufbahn quert, dient als Anbindung Richtung Norden.
Im Süden zur Königsberger Straße befindet sich die Haupterschließung des Schulgeländes. Allerdings muss über den Haupteingang zugleich die Anlieferung der Küche erfolgen. Auch die Kiss & Ride - Zone in Form von Senkrechtstellplätzen ist nicht praktikabel und umsetzbar.
Am Haupteingang zum Schulgelände wird eine überdachte Fahrradstellplatzanlage kombiniert mit dem Müllstandort angeboten. Die geforderte Anzahl an Fahrrädern lässt sich hier jedoch nicht unterbringen.
Positiv bewertet wird die Verbindungsachse zwischen Schulgebäude und Sporthalle, die eine multifunktionale Nutzung und verschiedene Sitzangebote bietet. Südlich zu Achse schließt das Kleinspielfeld den Schulhof zur Königsberger Straße ab. Im Norden der Achse befindet sich eine Fläche für Bewegungsspiel / Sandkasten. Eine detaillierte Entwurfsaussage zur Ausgestaltung fehlt jedoch.
2. Anerkennung
Architekturbüro
Hausmann Architekten GmbH, Aachen
Verfasser/innen:
Prof. Dipl. Ing. Frank Hausmann
Mitarbeiter/innen:
Hanna Bergmann (Studierende)
Landschaftsarchitektur:
3Plus Freiraumplaner Kloeters + Kastner, Aachen
Prof. Dipl. Ing. Norbert Kloeters Landschaftsarchitekt
Erläuterung
Die Arbeit schirmt sich mit der Setzung eines langestrecken Schulbaukörpers im Osten und einem kubischen Baukörper als Sporthalle im Westen zu den benachbarten Gebäuden ab und erreicht dadurch einen Ort, der eine hohe Identität hat.
Von der Königsbergerstraße kommend, wird man entlang eines überdachten Gebäudeunterschnitts zum Haupteigang im Süden der Schule geführt. Sehr positiv wird das großzügige Forum beurteilt, dass mit entsprechenden Faltwänden den Speiseraum der Mensa und ein Mehrzweckraum hinzuschalten kann, und somit zum Herz der Schule wird.
Die Verwaltung ist leicht auffindbar im Norden, gut um einen Kern organisiert und mit ausreichendem Platz für Kommunikation und wartende Eltern ausgestattet.
Im Süden befindet sich die Küche mit Ihren Nebenräumen. Die Belichtung der Personalräume ist nicht nachgewiesen. Ebenso scheinen die Pausen-WC´s am Küchenkern nicht ausreichend dimensioniert zu sein. Die Anlieferung kann separat angefahren werden und stört nicht den Schulbetrieb.
Sehr kritisch wird die einzige, innenräumliche Treppenanlage gesehen, die sich mit dem Aufzug nahezu versteckt und als einziges vertikales Erschließungselement wahrscheinlich unterdimensioniert ist.
Außergewöhnlich ist dagegen das Obergeschoss, dass mit seinem gefalteten Steildach sehr attraktive Klassen- und Betreuungsräume schafft. Hier wird der Raum tatsächlich zum dritten Pädagogen. Es wird auf eine moderne, zukunftsweisende Pädagogik gesetzt. Beide Cluster funktionieren in der Anordnung sehr gut. Um eine gut proportionierte Mitte sind alle Klassen ihr zugeordnet und mit zwei zusätzlichen Oberlichtern mit Tageslicht durchflutet.
Außergewöhnlich ist auch das Angebot einer großzügigen Loggia, die den beiden Betreuungsräumen vorgeschaltet ist. Mit aufgespannten Sonnensegeln geben sie der Schule ein besonderes Raumgefühl und ermöglichen einen unkonventionellen Unterricht im Freien. Leider genügt die der Witterung ausgesetzten Freitreppe nicht den Ansprüchen im täglichen Gebrauch. Die Barrierefreiheit für mobil eingeschränkte Kinder ist nicht gegeben.
In der Verlängerung der Außentreppe gelangt man zur Sporthalle, die über zwei Geschosse organisiert ist. So flächeneffizient diese Art ist, zeigt sie doch bei Grundschulen gravierende Nachteile. Das Hoch- und Herunterlaufen von Treppen birgt in der Nutzung hohe Verletzungsgefahr. Die Aufsichtspflicht der Umkleideräume ist durch die Zweigeschossigkeit nicht gegeben. Hier müsste der Entwurf nochmals grundsätzlich überarbeitet werden.
Die Fassaden gehen im Einklang des innovativen Schulkonzepts. Es wird ein ressourcensparender, moderner Holzbau mit großzügigen Verglasungen gewählt, der eine hohe Nachhaltigkeit mit einer guten CO2-Bilanz erwarten lässt.
Die Arbeit stellt einen außergewöhnlich zukunftsweisenden, interessanten Beitrag zur Lösung der Aufgabe dar, mit einem hohen Wiedererkennungswert.
Die Arbeit 1007 setzt sich intensiv auseinander mit dem bestehenden Vegetationsrahmen und schafft es, diesen komplett zu erhalten.
Erforderliche Aufweitungen entlang der Königsberger Straße und zur Vernetzung mit dem nördlichen Wohnweg stehen dem nicht entgegen.
Der Hauptzugang zum Schulgebäude hat eine angemessene Proportion und lädt ein zum Betreten des Schulgebäudes.
Auch die Lehrerstellplätze sind im Südwesten gut angeordnet.
Allerdings erfolgt die fußläufige Anbindung von dort zum Schulgebäude nur über den öffentlichen Gehweg.
Die Anordnung der Fahrradstellplätze auf dem öffentlichen Gehweg wird negativ bewertet. Zusätzlich fehlt es an Fahrradstellplätzen.
Die Kiss & Ride -Zone liegt außerhalb des Schulgeländes im öffentlichen Raum, dies ist negativ.
Die beiden kompakten Baukörper Schule und Sporthalle werden durch das Kleinspielfeld mit Laufbahn und dem intensiven Spielbereich geschickt zu einem Schul-Ensemble zusammengefügt.
Hierbei wird kritisch angemerkt, dass der erforderliche Ballfangzaun mit 4,00 m Höhe für das Kleinspielfeld den großzügigen Raumeindruck des Schulhofes deutlich beeinträchtigen wird.
Zwischen den beiden Baukörpern ist eine intensiv gestaltete Spielzone mit vielgestaltigen Bewegungsangeboten angeordnet. Dies wird sehr positiv bewertet.
Der im Norden angeordnete „Tummeldschungel“ kann dagegen nicht überzeugen, zumal die Aufsichtspflicht während des Schulbetriebs sehr erschwert werden würde.
3. Anerkennung
Architekturbüro
Walter Huber Architekten GmbH, Stuttgart
Verfasser/innen:
Walter Huber
Mitarbeiter/innen:
Nefeli Kaltsouni, Michael Lo Chiatto Architekturmodellbau
Landschaftsarchitektur:
Burkhard Sandler Landschaftsarchitekten Christian Burkhard, Stuttgart
Fachplaner:
merz kley partner (Tragwerksplanung)
Erläuterung
Das langgestreckte, zweigeschossige Gebäude in Holzbauweise mit sichtbar belassenen Holzoberflächen (Thema „Lernwerkstatt“) wird über zwei Eingänge erschlossen: Im Süden der Zugang zur Grundschule, der in ein weites Foyer mit angedockter Mensa und Musikraum führt, Licht fällt von oben durch einen großzügigen Luftraum mit Membrandach.
Die Sporthalle wird ebenfalls auf der Westseite angebunden und kann unabhängig von der Schule genutzt werden. Durch die Zusammenfassung in einem Baukörper und die Längsausdehnung entsteht der Eindruck eines massigen Baukörpers. Das angehängte Vordach findet keine Fürsprecher.
Als Dreibund angelegt, gruppieren sich Büros und Lehrerzimmer in sehr schematischer Anordnung und Raumzuschnitten um die mit den Lichthöfen und der Sitzstufentreppe aufgelockerte Mitte.
Das Lehrerzimmer liegt ruhig an der Ostseite, Küche und Lagerräume sind im Süden mit kleinen funktionalen Mängeln zusammengefasst, WC's sind berücksichtigt.
Die Verbindung zwischen den Ebenen erfolgt leider nur über die zentrale Sitzstufentreppe; hier ist dann wenig Aufenthaltsqualität möglich.
Im Obergeschoss setzt sich die Struktur fort, ergänzt durch interessante Blickbeziehungen zwischen den Ebenen. Die Anordnung der Räume ist klar und übersichtlich, die Differenzierung der Cluster ist schwach ausgeprägt. Die Breite der Flure (Garderoben?) und die schmalen, nur nach außen führenden Fluchttreppen werden kritisch bewertet, sie können leider keinen Beitrag für die alltägliche Nutzung des Gebäudes leisten. Auch dem Aufzug fehlt eine Wartefläche für Rollstuhlfahrer. Der nördliche Gemeinschaftsbereich ist zwar ein guter Platz zum Beobachten der Sporthalle, aber er bietet für den Klassencluster selbst keine Qualität. Die Sporthalle mit Umkleide und Nebenräumen ist funktional sauber gelöst.
Baumaterialien, Konstruktion, Flächen für Dachbegrünung und Photovoltaik machen den Entwurf zukunftssicher und nachhaltig. Die Arbeit setzt auf einfache Haustechnik (Lüftungsklappen).
Mit der Option, Sporthalle und Schule in einem Bauabschnitt zu realisieren und wegen der sehr (teilweise zu stark) auf Kompaktheit bedachten Gebäudeform ist eine wirtschaftliche Erstellung des Gebäudes zu erwarten. Die jährlichen Nutzungskosten liegen unter dem Durchschnitt der eingereichten Beiträge.
Aus städtebaulicher und landschaftsarchitektonischer Sicht stellt die Arbeit einen wertvollen, wenn auch teilweise kontrovers diskutieren Beitrag zur Lösung der gestellten Aufgabe dar; allerdings sind in der Grundrissgestaltung Mängel vorhanden, die sich aus der sehr kompakten Bauform ergeben.
Mit einer klaren, aus den Qualitäten des Ortes und der Programmatik des Wettbewerbs entwickelten Zonierung des Areals in fünf unterschiedliche Nutzungsbänder schaffen die Verfasser eine klare und überzeugende Grundstruktur für das Lösung der Aufgabe.
Die fünf Bänder suchen den Anschluss an die Breslauer und die Königsberger Straße; Grüner Hof, Sporthof, Schulhof, Schule und Park(platzband) respektieren die verschiedenen Raumcharakteristika und sortieren die Nutzungsansprüche sinnhaft und richtig. Abweichend von der Auslobung fallen dafür am Rand einige Bäume, die insbesondere im Süden – bedrängt von der Bestandsbebauung, aber vielleicht auch durch Probleme mit der Freistellung nach Abbruch bekommen werden. Dennoch wird der Eingriff in den Baumbestand höchst kontrovers diskutiert.
Eine kluge Entscheidung treffen die Verfasser mit der Standortwahl für die Sporthalle, die sich unabhängig von Abrissarbeiten und Freimachen des Grundstücks sofort errichten und betreiben lässt.
Die Erschließung des Areals erfolgt überwiegend von Süden; hier reihen sich von Ost nach West Lehrerparkplatz und Anlieferung, Haupteingang und Feuerwehrzufahrt sowie überdachte Radständer konfliktfrei aneinander. Die Radständer sind überdacht, der Baukörper fasst den richtig platzierten Sportplatz, der im Norden wiederum eine kleine bauliche Fassung durch einen Geräteraum erhält; beide Baukörper können so helfen, den notwendigen Ballfang optisch zu integrieren. Kiss & Ride wird auf dem Längsparkstreifen an der Straße abgebildet, wenngleich die Auslobung hier eine andere Lösung gefordert hat. Die differenzierten Freiräume bieten vielfältige Möglichkeiten für Bewegung und Spiel.
2. Rundgang
Architekturbüro
Gerber Architekten GmbH, Dortmund
Verfasser/innen:
Prof. Eckhard Gerber
Mitarbeiter/innen:
Jens Bentfeld, Magdalena Ciesklicka, Camila Afanador, Oliver Hellmuth, Aaron Haase Phase 2 Modellbau GmbH
Landschaftsarchitektur:
Gerber Architekten Landschaftsarchitekten Prof. Dipl.-Ing. Eckhard Gerber
Fachplaner:
R&P Ruffert Ingenieurgesellschaft mbH, Hamburg Frank Müller, FC-Planung GmbH, Hamburg Stefan Wilke
Architekturbüro
Banz + Riecks Architekten BDA, Bochum
Verfasser/innen:
Dietmar Riecks
Mitarbeiter/innen:
Caroline Kila, Lea Roeles, Wiebke Fritsch (B+R) Teelke Limbeck (wbp)
Landschaftsarchitektur:
wbp Landschaftsarchitekten GmbH, Bochum Christine Wolf, Rebekka Junge
Architekturbüro
Knirr + Pittig Architekten, Essen
Verfasser/innen:
Andreas Knirr, Burkhard Pittig
Mitarbeiter/innen:
Kajani Kandasamy, Senta Hübner, Mohanad Eno
Landschaftsarchitektur:
Müller und Tegtmeier Landschaftsarchitekten, Dortmund , Ralf Müller
Architekturbüro
tobias buschbeck architektur, Berlin espacio propio arquitectura, Berlin
Verfasser/innen:
Tobias Buschbeck, Rocio Martí
Mitarbeiter/innen:
Manual Díaz, Justus Gärtner, Sophia Krause, Anne Mann
Landschaftsarchitektur:
Holzwarth Landschaftsarchitektur, Berlin Gerd Holzwarth
Fachplaner:
KLW Ingenieure, Berlin (Brandschutz), Jacobin Kuhn SFB- Saradshow Fischedick Berlin – Bauingenieure GmbH, Berlin (Tragwerksplanung), Björn Fischedick, RENTSCHLER UND RIEDESSER Ingenieurgesellschaft mbH für Technik im Bau, Berlin (TGA), Jürgen Trautwein
Architekturbüro
Architekten Leuschner Gänsicke Beinhoff
Verfasser/innen:
Uwe Gänsicke, Ulla Beinhoff
Mitarbeiter/innen:
Frauke David
1. Rundgang
Architekturbüro
Peter Bastian Architekten BDA, Münster
Verfasser/innen:
Peter Bastian
Mitarbeiter/innen:
Constantino Da Pieve,Lara Thewes,Marvin Sandkuhle(Freiraumplanung) Monath + Menzel (Hilfskraft)
Landschaftsarchitektur:
Kemming Landschaftsarchitektur, Peter Kemming, Julia Krummacker
Fachplaner:
Svetlana Eckler (Energieeffizientes und Nachhaltiges Bauen)
Architekturbüro
Architekturbüro Klaus Grahl BDA, Münster
Verfasser/innen:
Klaus Grahl
Mitarbeiter/innen:
Frau Barwinski,Frau Brunsmann (B. A.), Herr Dokic´
Landschaftsarchitektur:
Landschaftsarchitektur Liebig, Münster, Ulrike Liebig
Architekturbüro
Und Mang Architektur, München
Verfasser/innen:
Anton Mang
Mitarbeiter/innen:
Niclas Reinke, Sonja Schneider, Lisa Schmidhuber, Maximilian Mayer, Sehen und Verstehen, München, Peter Götz (Modellbau)
Landschaftsarchitektur:
Burkhard Engelmayer und Mendel Landschaftsarchitekten Stadtplaner PartmbB, München, Oliver Engelsmayer, Landschaftsarchitekt
Fachplaner:
Transsolar Energietechnik, München, (Bauklimatik), Stefan Holst, Stefan Kammerlohr, Freising (Tragwerksplanung),Katja Römer Kommunikationsdesign, München (Signalethik)
Architekturbüro
Schoeps und Schlüter Architekten GmbH, Münster
Verfasser/innen:
Tobias Haverbeck, Martin Schlüter
Mitarbeiter/innen:
Anna-Lena Bininda, Godwill Mensah, Darius Farazbakht, Christian Jochheim (Modellbau)
Innenarchitekten:
Linda Moos
Landschaftsarchitektur:
nts Ingenieurgesellschaft mbH, Münster, Carsten Paul
Fachplaner:
Prof. Andreas Winkels Energieberatung und Technischer Ausbau