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Wettbewerbe
Investorenauswahlverfahren Robert-Bosch-Straße
Objektbeschreibung
Das ca. 9.300 m² große Grundstück befindet sich an der Robert-Bosch-Straße, unmittelbar am Dortmund- Ems-Kanal. Die südliche Teilfläche ist temporär mit einer Flüchtlingseinrichtung in Holzrahmenbauweise bebaut. Die Nutzung endet voraussichtlich vor dem Baustart des Neubauprojekts, spätestens am 5.10.2021. Ziel der Ausschreibung zum Verkauf der Liegenschaft ist die Entwicklung des Grundstücks durch einen Investor, der das Grundstück einer signifikanten Hochhausbebauung zuführt und somit die stadtentwicklungspolitischen Ziele Münsters unterstützt. Das Grundstück kann mit einem sieben- bis 17-geschossigen Hochhaus bebaut werden. Durch eine markante Architektursprache soll hier eine Eingangssituation in das Stadtgebiet als städtische Dominate geschaffen und der Standort einer nachhaltigen Nutzung und Qualität zugeführt werden. Die Nutzungsanforderungen leiten sich aus dem rechtskräftigen Bebauungsplan Nr. 434 "Siemensstraße / Robert-Bosch-Straße" ab. Die Fläche ist aktuell als Sondergebiet festgesetzt. Künftig sollen jedoch Büro- und Verwaltungsgebäude, sowie Einzelhandel bis zu einer Verkaufsfläche von 200 m² und nicht störende Gewerbebetriebe allgemein zulässig sein.
1. Preis
Auszug aus dem Erläuterungsbericht:
„Straßenseitig ergibt die klare Kante ähnlich einer Blockrandbebauung ein Rückgrat, welches an dieser Stelle dem übrigen Gebiet Halt und Rahmen bietet. Der Turm als signifikantes Erkennungszeichen bildet den Anfangspunkt der Bebauung. Der vorgelagerte Eingangsplatz bekommt einen urbanen Charakter durch seine Proportionierung und der breiten Treppe hinunter zum Kai. Aber auch die anschließende dreigeschossige Bebauung mit spannenden Einblicken in die dreieckigen Eingangshöfe, torartig von hohen Fenstern mit gebogenem Glas flankiert, wird prägend für den Ort sein. Die entstehenden innenhofartigen Grünbereiche dienen der Adressbildung und zum qualitativ hochwertigen Aufenthalt aller Nutzer. Zum Wasser und zur Landschaft hin öffnet sich die Bebauung, sodass nahezu alle Büroräume eine attraktive Sichtbeziehung in diese Richtung bekommen. Am Kaiufer entsteht ein großzügiger Platzraum, eingefasst durch den leichten Schwung der baulichen Kante (…) Dieser Platz wird anfänglich hauptsächlich auf der westlichen Seite mit dem Restaurant, der Kantine und der Treppe zum Eingangsplatz belebt (…)“
Beurteilung der Jury
Die Arbeit kann auf eine zurückhaltende und dennoch selbstbewusste Art städtebaulich außerordentlich überzeugen. Zur lärmintensiven Robert-Bosch-Straße wendet sich das Gebäude ab und öffnet sich mit großzügiger Treppenanlage zur Hafenkante. Diese stadträumliche Platzierung wertet das Preisgericht als ausgesprochen gut und sehr qualitätvoll. Es führt zu einer klaren Adressbildung mit guter Orientierung. Auch die Wahl der Lage der Tiefgaragen-Ein-und -ausfahrt wird positiv beurteilt. Die Dominate des Grundstücks – das Hochhaus -nimmt sich angenehm zurück und schließt die Bebauung zur Umgehungsstraße folgerichtig ab. Das Thema Industriearchitektur wird durch die Baukörpergestaltung aber auch durch die Materialwahl des ortstypischen Klinkers für den Standort angemessen interpretiert. Sichtbezüge zum Wasser, sowie die Schaffung der stadträumlich wunderschönen kleinen Höfe bieten eine hohe Aufenthaltsqualität mit guter einladender Atmosphäre.
Den ersten Platz vergab die Jury an das Team:
Arge Thesing / Böhm
Buchenstraße 2
46359 Heiden
Jurybewertung
Robert-Bosch-Straße
(PDF, 1.73 MB)