Themenfeld Energieerzeugung

Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe befestigt eine Plakette zu einem Beitrag zum Klimastadtvertrag an einer Wand.
 

Themenfeld Energieerzeugung

Für die Klimaneutralität der gesamten Stadt besteht eine zentrale Herausforderung darin, alle fossilen Energieträger aus dem städtischen Energieträgermix durch erneuerbare Energieträger zu ersetzen und eine effiziente Verteilung zu schaffen. Das Themenfeld Energieerzeugung fokussiert daher auf klimaneutrale Strom- und Wärmeerzeugung sowie Energieverteilung. Auf Seiten der Stromerzeugung liegen im Ausbau von Windenergie, Photovolaik (PV)-Anlagen und PV-Freiflächen-Anlagen große Potentiale, die mit einer Bandbreite von Maßnahmen gehoben werden sollen. Beispielhaft für strategische Projekte steht hier die Entwicklung eines integrierten Flächenkonzepts sowie vielfältige Beratungs- und Kampagnenangebote, um private Gebäudeeigentümer*innen bei der Anschaffung von Solaranlagen zu unterstützen.

Klimaneutrale Wärmeversorgung

Auf Seiten der Wärmeerzeugung braucht es vor allem eine Dekarbonisierung der Fernwärme. Der Wechsel hin zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung wird durch Nutzung von Tiefengeothermie, Großwärmepumpen und Freiflächen-Solarthermie eingeleitet. Der notwendige Zubau von erneuerbaren Energien erfordert ausdrücklich, dass die gesamte Stadtgesellschaft ihre Potentiale in den Bereichen Dach-PV-Anlagen, Windenergie, Freiflächen-PV-Anlagen, Solarthermie oder Geothermie ausschöpft. Mit den strategischen Projekten schafft der Stadtkonzern Münster dafür die Bedingungen, damit fossile Energieträger aus dem städtischen Energieträgermix durch erneuerbare Energieträger ersetzt werden und baut selbst deutlich erneuerbare Energien aus.

Maßnahmen Themenfeld Energieerzeugung (Stand Oktober 2024)

Erneuerbare Energieerzeugung mittels Windenergieanlagen (WEA): 42 WEA und 280 GWh/a grüner Strom

Im Rahmen einer innovativen, klimaschutzorientierten Energieversorgung werden die Stadtwerke Münster in erheblichem Umfang in regenerative Erzeugungskapazitäten in Onshore-Windenergieanlagen (WEA) auf Freiflächen investieren. 

Bis 2030 soll die Anzahl der Windkraftanlagen auf 42 WEA verdoppelt werden, um jährlich 280 GWh Strom zu erzeugen.

Federführung: Tochtergesellschaft „Stadtwerke Münster GmbH“

Link zur Maßnahme im Sachstandsbericht Klima

Erneuerbare Energieerzeugung mittels Photovoltaikanlagen:
100 GWh/a grüner Strom

Im Rahmen einer innovativen, klimaschutzorientierten Energieversorgung werden die Stadtwerke Münster in erheblichem Umfang in regenerative Erzeugungskapazitäten, konkret in die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf Münsters Dächern, investieren. 

Die Stadtwerke Münster wollen PV-Anlagen (Dachanlagen, Freiflächenanlagen) bis 2030 zubauen, um 100 GWh Strom durch Sonne zu erzeugen.

Der Großteil dieser Anlagen wird auf dem Stadtgebiet in Münster realisiert. Dies wird durch das Schaffen von passgenauen Angeboten für die Zielgruppen „Industrie/Gewerbe, Wohnungswirtschaft, Stadt Münster und die Landwirtschaft“ geschafft.

Federführung: Tochtergesellschaft „Stadtwerke Münster GmbH“ 

Link zur Maßnahme im Sachstandsbericht Klima

Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) -Transformationsplan: 30 % erneuerbare Wärme in 2030

Mit dem Transformationsplan für Wärmenetze schreiben die Stadtwerke Münster die Transformation zur erneuerbaren Fernwärmeversorgung in Münster weiter fort. Im Jahr 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energien in der Fernwärme bei 30 % liegen. 

Eine vollständige Umstellung auf erneuerbare Wärmeerzeugung wird realistisch betrachtet nicht bis zum Jahr 2030 möglich sein. Es bedarf Übergangslösungen mit umwelteffizienter Kraft-Wärme-Kopplungstechnologie. 

Dabei setzen die Stadtwerke Münster bei ihrer Wärmestrategie auf verschiedene erneuerbare dezentrale Erzeugungstechniken, das Rückgrat bildet dabei das Fernwärmenetz als bereits vorhandene großflächige und weiter zu verdichtende innerstädtische Verteilstruktur. Ein großer Baustein der Wärmeerzeugung könnte die Tiefe Geothermie werden, die angesichts der geologischen Ausgangssituation eine vielversprechende Option darstellt. Weitere Leittechnologien sind Solarthermie, die elektrische Wärmeerzeugung in Power-to-Heat-Anlagen, Nutzung von Umweltwärme mittels Großwärmepumpen (u. a. aus dem Dortmund-Ems-Kanal und aus Abwasser) als auch saisonale Großwärmespeicher. Teilweise sind bzw. werden diese Technologien auch im Heizkraftwerk angesiedelt.

Federführung: Tochtergesellschaft „Stadtwerke Münster GmbH“ 

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BEW-Transformationsplan: Heimatwärme aus der Tiefe – 40 GWh/a erneuerbare Wärme

Im Jahr 2030 wollen die Stadtwerke Münster das erste Geothermie-Heizwerk mit einer Bohrdublette in Betrieb nehmen und speisen damit jährlich bis zu 40 GWh klimaneutral in das Münsteraner Fernwärmenetz ein. Das erreichen die Stadtwerke, indem sie durch stetige Explorationsmaßnahmen einer 3-D-Seismik und einer Probebohrung das tatsächliche Potenzial der Tiefen Geothermie für Münster auf 1500 m Tiefe beweisen wollen. Der Plan zur Skalierung der Tiefen Geothermie mit weiteren Standorten für die Zukunft wird anschließend konkretisiert und die Planung der zweiten Bohrdublette beginnt.

Federführung: Tochtergesellschaft „Stadtwerke Münster GmbH“ 

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BEW-Transformationsplan: Großwärmepumpen als Multitalent für Umweltwärme-Nutzung – 100 GWh/a erneuerbare Wärme

Vier Großwärmepumpen sollen bis 2030 in Betrieb genommen werden. Diese nutzen gewerblich-industrielle Abwärme, den Dortmund-Ems-Kanal und Klärwerksabwärme. Zusammengerechnet erzeugen diese Anlagen bis zu 100 GWh klimaneutrale Wärme.

Federführung: Tochtergesellschaft „Stadtwerke Münster GmbH“ 

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BEW-Transformationsplan: Freiflächen-Solarthermie als Beschleuniger der Transformation – 50 GWh/a erneuerbare Wärme

Im Jahr 2030 soll Freiflächen-Solarthermie in Münster etabliert sein, da die Technologie erprobt ist. 

Durch die Solarthermie könnten die Kunden der Stadtwerke im Sommer eine vollständig klimaneutrale Fernwärmeversorgung erhalten und ab 2030 könnte im Jahr bis zu 50 GWh Wärme mit diesen Anlagen erzeugt werden. Sommerliche Überschüsse sollen mit einem Saisonalspeicher für den Herbst nutzbar gemacht werden.

Federführung: Tochtergesellschaft „Stadtwerke Münster GmbH“ 

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BEW-Transformationsplan: grüne Nahwärme für Neubaugebiete

Im Jahr 2030 sollen vier Neubaugebiete durch innovative Nahwärme mit Wärme und „Temperierung“ versorgt werden. 

Für die Bestands-Nahwärmenetze Albachten, Roxel, Amelsbüren und Hiltrup wird der zukünftige Weg durch Transformationspläne vorgezeichnet. Im Amelsbürener Wärmenetz soll bis 2030 eine erste erneuerbare Wärmeerzeugungs-Anlage umgesetzt werden und in Betrieb gehen. Für eine Abwärmenutzung des neuen Klärwerks in Hiltrup soll die Projektplanung abgeschlossen sein.

Federführung: Tochtergesellschaft „Stadtwerke Münster GmbH“ 

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110kV-Zielnetzplanung: Münsters Süden soll in 2030 durch ein Hochspannungsnetz versorgt werden.

Im Jahre 2030 wollen die Stadtnetze Münster über ein eigenes Hochspannungsnetz verfügen. Dieses Hochspannungsnetz besteht aus zwei redundant ausgelegten Hochspannungskabeln, die ein neues Umspannwerk (UW) am Hansa-Businesspark speisen. Mithilfe des neuen Umspannwerks wird der südwestliche Teil Münsters, rund um den Hansa-Businesspark, zuverlässig mit Strom versorgt. Es sorgt auch dafür, dass die vor Ort erneuerbar erzeugten Megawatt aus den umliegenden Erneuerbare-Energie-Anlagen, z. B. aus Photovoltaikanlagen und Windenergieanlagen der Stadtwerke Münster, in das Münsteraner Stromnetz eingespeist und der Energiebedarf Münsters zunehmend aus eigener Stromerzeugung gedeckt werden kann. Damit leistet die Stadtwerke-Münster-Gruppe einen wichtigen Beitrag zur Energie- und Mobilitätswende.

Federführung: Tochtergesellschaft „Stadtnetze Münster GmbH“

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80 % der Haushalte in Münster mit Glasfaserverbindungen

Eine leistungsfähige Glasfaserversorgung wird als Standortfaktor für Münster zukünftig noch viel entscheidender werden, daher stellen die Stadtwerke Münster auch den „digitalen Herzschlag“ ihrer Stadt sicher. Bis zum Jahr 2030 sollen 80 % der Haushalte in Münster mit Glasfaserverbindungen versorgt sein. Dazu haben die Stadtwerke Münster u. a. eine umfassende Kooperation mit der Deutschen Telekom vereinbart, bei der die Stadtwerke ihre Expertise für die Verlegung der Glasfaserleitungen einbringen werden und die Telekom ihr Know-how bereitstellt. 

Aufgrund ihrer höheren Effizienz verbraucht die Glasfasertechnologie deutlich weniger Strom als kupferbasierte Netze (bis zu 17-mal weniger Strom). Dadurch leistet der Glasfaserausbau der Stadtwerke Münster einen entscheidenden Beitrag zum Ziel der Klimaneutralität in Münster.

Federführung: Tochtergesellschaft „Stadtwerke Münster GmbH“ – „Glasfaser Münster GmbH“

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Integriertes Flächenkonzept Münster (IFM): Siedlung, Freiraum und erneuerbare Energien in Balance

Münsters Stadtentwicklung bis 2045: Flächen für Siedlung, Freiraum und erneuerbare Energien

Die Stadt MS steht vor der Aufgabe, die derzeitigen und zukünftigen Herausforderungen der räumlichen Stadtentwicklung auszubalancieren und raum- und umweltverträglich zu gestalten:  

  • Wachstumsdruck für dringend benötigte neue Wohnungen und Arbeitsstätten
  • Umsetzung der Ziele zur Klimaneutralität Münsters
  • Schutz und Weiterentwicklung der Natur- und Freiräume in der Stadt. 

Trotz des nach wie vor bestehenden Fokusses auf einer Weiterentwicklung der vorhandenen Siedlungsstruktur im Rahmen der Innenentwicklung kommt bei der Aufgabe, neuen Wohnraum zu schaffen auch dem Außenbereich der Stadt eine besondere Bedeutung zu.

Um diese Herausforderungen zu bewältigen und ein integriertes räumliches Konzept für die zukünftige Stadtentwicklung in den Außenbereichen der Stadt zu erarbeiten, wurde ein umfassender Partizipationsprozess in Form eines Werkstattverfahrens mit Verwaltung, Politik, Fachöffentlichkeit und interessierter Stadtgesellschaft initiiert und durchgeführt.

Dieses Verfahren wurde zudem von einer externen Bürogemeinschaft fachlich und organisatorisch begleitet. In diesem inhaltlich komplexen Verfahren wurde unter für alle Beteiligten transparenten Rahmenbedingungen ein lösungsorientiertes Ergebnis erarbeitet.

Es dokumentiert eine fachlich fundierte Abwägung der unterschiedlichen Ansprüche, die aus der Entwicklung neuer Siedlungsflächen, dem Schutz wertvoller Freiräume sowie der Identifizierung neuer Standorte für erneuerbare Energien an einen begrenzt zur Verfügung stehenden Raum resultieren. 

Der IFM-Prozess soll insofern eine fachlich ausgewogene Abwägung der unterschiedlichen Ansprüche an den Raum vorbereiten, er ist informell und wird proaktiv von der Stadt durchgeführt.

Federführung: Stadtplanungsamt

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Kommunale Wärmeplanung / Energienutzungsplanung MS

Eine zentrale Aufgabe bei der Gestaltung der Wärmewende ist die Erstellung einer iterativen Energienutzungsplanung (ENP) zur Umsetzung der (kommenden) rechtlichen Verpflichtung zur kommunalen Wärmeplanung.  Die ENP soll dabei perspektivisch inhaltlich über die kommunale Wärmeplanung hinausgehen und bedarfsweise Themen wie Strom, Grüne Gase und Kälte integriert betrachten. Im Fokus steht die Ermittlung von räumlich und zeitlich abgegrenzten Energieversorgungsvarianten zur langfristigen Planungssicherheit für alle Beteiligten unter Berücksichtigung von Dekarbonisierung (Erreichung der Klimaziele), Preisstabilisierung und Energiesicherheit. Die ENP ist ein informelles und unverbindliches Planungsinstrument anhand gesetzlicher Vorgaben, welches Ideen und Möglichkeiten der Wärmeversorgung aufzeigen soll, um allen beteiligten Akteuren und Immobilieneigentümern eine Orientierungshilfe an die Hand zu geben.

Federführung: Stabsstelle Klima in enger Kooperation mit Stadtwerken und Stadtnetzen MS

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Themenpate Energieerzeugung

Sebastian Jurczyk

Geschäftsführung der Stadtwerke Münster

info(at)stadtwerke-muenster.de
Tel. 0251/694-0