Themenfeld Mobilität

Münsters Oberbürgermeister Markus Lewe befestigt eine Plakette zu einem Beitrag zum Klimastadtvertrag an einer Wand.
 

Themenfeld Mobilität

Um eine klimagerechte und stadtverträgliche Mobilität für Münster zu gestalten, die allen Münsteranerinnen und Münsteranern die gesellschaftliche Teilhabe garantiert, braucht es eine umsichtige und vorausschauende Planung. Es gilt die Bedürfnisse von Fußgänger*innen, Radfahrer*innen, Autofahrer*innen, und Nutzer*innen des öffentlichen Personennahverkehres (ÖPNV) zu berücksichtigen und damit eine hohe Lebensqualität in der Stadt zu gewährleisten. Die strategischen Projekte des Themenfelds „Mobilität“ sind daher stark miteinander verwoben und aufeinander abgestimmt.

Masterplan Mobilität Münster 2035+

Mit dem Masterplan Mobilität Münster 2035+ erarbeitet die Stadtverwaltung aktuell den konzeptionellen Rahmen, um eine weitgehende lokale Klimaneutralität im Mobilitätssektor über die verstärkte Verkehrsvermeidung und -verlagerung vom Individualverkehr auf den Umweltverbund zu bewirken. Dabei nimmt der durch klimabewusstere Technologien angetriebene und auf eigenen Trassen geführte ÖPNV eine wesentliche Mobilitätssäule ein. Ergänzt wird das System durch die gezielte Umwidmung von Flächen beziehungsweise die Erweiterung der Infrastruktur für die Nahmobilität. Eine Umverteilung des Straßenraums zugunsten des Umweltverbundes fördert zudem mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum, die durch eine Ausweitung von Grün- und Freiflächen verstärkt werden kann. Gleichzeitig soll mit dem gezielten Ausbau von Ladeinfrastrukturen auch die Antriebswende im Individualverkehr gefördert werden. 

Maßnahmen im Themenfeld Mobilität (Stand Oktober 2024)

Fahrradnetz 2.0

Im Sommer 2022 wurde mit Beschluss des Fahrradnetzes 2.0 (vgl. V/0249/2022) die konzeptionelle Grundlage zur Weiterentwicklung des Radverkehrssystems in Münster gelegt. Erstmalig wurde für die Fahrradstadt Münster ein hierarchisches Radverkehrsnetz erarbeitet, das die strategische Basis für eine qualitätsvolle Umgestaltung und einen ambitionierten Ausbau der bestehenden Infrastruktur ermöglicht. Um das Fahrradnetz 2.0 zu konkretisieren, wurden im Anschluss 42 gutachterliche Handlungsempfehlungen erarbeitet, die im Februar 2024 politisch beschlossen wurden (vgl. V/0493/2023). Um künftige Maßnahmen zu priorisieren, hat das Amt für Mobilität und Tiefbau in enger Abstimmung mit dem für die verkehrsrechtlichen Anordnungen zuständigen Ordnungsamt, der Feuerwehr (aufgrund des abschnittweise betroffenen Vorbehaltsstraßennetzes) und der Polizei (wegen möglicher Verkehrssicherheitsbedenken) ein Umsetzungskonzept aufgestellt.

Federführung: Amt für Mobilität und Tiefbau, Fahrradbüro 

Link zur Maßnahme im Sachstandsbericht Klima

Mobilstationen – Standortkonzept

Durch den Ausbau von Mobilstationen soll die Vernetzung der Verkehrsträger – insbesondere die des Umweltverbundes – verbessert werden. Nach der Festlegung von Qualitätsstandards und der Erarbeitung eines Gestaltungsleitfadens soll, nach entsprechendem politischen Beschluss über das Standortkonzept, ab 2024 die sukzessive Umsetzung erfolgen.

Federführung: Amt für Mobilität und Tiefbau 

Link zur Maßnahme im Sachstandsbericht Klima

Neukonzeption des bestehenden ÖPNV-Angebotes

Das bestehende ÖPNV-Angebot wird fortan weiterentwickelt und -konzeptioniert – mit dem Ziel den Umweltverbund zu stärken und dadurch die verkehrsbedingten Emissionen zu reduzieren. Ein zentraler Baustein dabei ist die Aufstellung des Nahverkehrsplans.

Federführung: Amt für Mobilität und Tiefbau in Abstimmung mit den Stadtwerken

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Integriertes Parkraumkonzept

Mit dem integrierten Parkraumkonzept hat die Stadt gemeinsam mit einem Verkehrsplanungsbüro ein maßnahmenorientiertes Konzept zur Neuordnung und Anpassung des Parkraumangebots in der Innenstadt sowie den innenstadtnahen Wohnquartieren erarbeitet. 

Gemeinsam mit der dazugehörigen Beschlussvorlage, die insgesamt elf prioritäre Maßnahmen umfasst, bietet das Konzept der Verwaltung nun einen Rahmen, um das Parken in Münster neu zu ordnen. Das Konzept berücksichtigt die Innenstadt sowie die innenstadtnahen Wohnquartiere.

Die Ziele des integrierten Parkraumkonzepts haben einen unmittelbaren Bezug zum Masterplan Mobilität 2035+ und lauten wie folgt: 

  • Sicherstellung einer verkehrsträgerübergreifenden Erreichbarkeit sowie ausreichenden Parkmöglichkeiten für Bewohner/Besucher 
  • Sicherstellung der Verbindungsfunktionen für den Fahrrad- und Fußverkehr 
  • Sicherung von Einmündungsbereichen, Querungen und Wegebeziehungen 
  • Einhaltung von Mindeststandards für Gehwege 
  • Bereitstellung, Aufwertung und Ausstattung des öffentlichen Straßenraums als Begegnungs- und Aufenthaltsbereich
  • Grünelemente als Beitrag zur Klima-Resilienz
  • Sicherstellung der Mindestfahrbahnbreiten für Bus-, Rad-, Kfz-Begegnungsverkehre sowie Rettungs- und Abfalldiensten

Federführung: Amt für Mobilität und Tiefbau

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Ausbau von Mitarbeitendenmobilitäts-Angeboten

Umfassende Mobilitätsangebote sollen Mitarbeiter*innen zur Verfügung stehen, um die Wege von und zur Stadtverwaltung klimafreundlich zu gestalten. Dazu gehören bspw. die Nutzung des ÖPNV z.B. durch ein Jobticket für Mitarbeiter*innen und eine gute ÖPNV-Anbindung sowie der Ausbau der Fahrradinfrastruktur, um die Radnutzung von und zu Verwaltungsstandorten zu verbessern.

Federführung: Personal- und Organisationsamt

Link zur Maßnahme im Sachstandsbericht Klima

S-Bahn-Münsterland

Der Schienenpersonennahverkehr soll in den nächsten Jahren massiv gestärkt und damit eine deutliche Verlagerung des Pendlerverkehrs vom motorisierten Individualverkehr auf den Umweltverbund insgesamt erreicht werden. Dazu sollen neben zusätzlichen Zugfahrten auf den vorhandenen Strecken auch stillgelegte Bahntrassen reaktiviert und neue Haltepunkte gebaut werden.

Federführung: Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) 

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CO2-freier ÖPNV in Münster

Ein weiterer wichtiger Baustein für den Herzschlag Münsters ist die Umstellung der Busflotte auf elektrische und emissionsfreie Antriebe sowie die Entwicklung des Verkehrs zu einem systematisch inei-nandergreifenden multimodalen Mobilitätssystem. Bis 2029 sollen 100 % der eigenen 116 Busse und ebenso ein Teil der rd. 100 angemieteten Busse aus den dezentralen Depots der privaten Partnerunternehmen am Stadtrand elektrifiziert sein. 
Parallel wird die dafür notwendige Infrastruktur am Bus-Depot sowie an ausgewählten, Haltestellen aufgebaut. Zur Finanzierung des Vor-habens werden verschiedene Förderprogramme genutzt. Auf die Elektrifizierung der Bus-Flotte der Auftragsunternehmen und der regionalen Verkehrsunternehmen wirken die Stadtwerke im Rah-men ihrer Möglichkeiten hin.

Das multimodale Mobilitätssystem wird verschiedene Verkehrsmit-tel integrieren, unter anderem das Stadtteilauto über die Beteiligung der Stadtwerke an dem gleichnamigen lokalen Carsharing-Anbieter.

Federführung: Tochtergesellschaft „Stadtwerke Münster GmbH“ 

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Erweiterung (E-)Carsharing-Angebot

Um den Umweltverbund zu stärken, den stadtweiten KFZ-Bestand zu reduzieren und den Zugang für das stadtweite Carsharing-Angebot (auch E-Carsharing) zu verbessern, werden hierfür Flächen im Verkehrsraum bereitgestellt und potenziellen Anbietern im Ausschreibungsverfahren zur Verfügung gestellt.

Federführung: Amt für Mobilität und Tiefbau 

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Ausbau öffentlicher Ladesäuleninfrastruktur

Die öffentliche Ladeinfrastruktur soll fortlaufend weiterentwickelt und ausgebaut werden, so dass zukünftig ein flächendeckendes Angebot an Lademöglichkeiten bereitgestellt werden kann und der Umstieg auf E-Fahrzeuge attraktiver wird.

Federführung: Amt für Mobilität und Tiefbau 

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Mitarbeitendenbefragung zu Arbeitswegen

Es soll durch das Personal- und Organisationsamt eine Umfrage unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung hinsichtlich ihrer Arbeitswege durchgeführt werden. Die Umfrage soll noch in 2024 via Onlineformular erfolgen. Bekannt gemacht wird die Umfrage über das Intranet und ggf. weitere geeignete Wege innerhalb der Stadtverwaltung. Hierdurch sollen Informationen gesammelt werden, um ggf. Maßnahmen abzuleiten. Auch können wichtige Daten für die Klimabilanzierung der Stadtverwaltung gewonnen werden. Es kann (teilweise) ein Vergleich mit einer Befragung von Anfang 2020 erfolgen.

Federführung: Personal- und Organisationsamt

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Reduzierung & Elektrifizierung des städtischen Fuhrparks

Für eine klimaneutrale Mobilität der Stadtverwaltung wird der strategische Ansatz verfolgt, in einem erstem Schritt Wege zu vermeiden. Unvermeidbare Wege sollen auf klimafreundliche Verkehrsträger verlagert werden. Im letzten Schritt erfolgt die Elektrifizierung des Fuhrparks. Der Fuhrpark der Stadtverwaltung Münster soll in seiner Gesamtheit klimafreundlich ausgerichtet werden. Dazu gehört die schrittweise Umstellung des Fuhrparks auf E-Fahrzeuge, vermehrte Nutzung von Carsharing, Schaffung eines attraktiven Angebots an Dienstfahrrädern (inkl. Pedelecs) und der Ausbau der entsprechenden Infrastruktur. Für Nutzfahrzeuge gelten jedoch gesonderte Anforderungen (bspw. Marktverfügbarkeit), die eine Umstellung auf E-Mobilität erschweren und im Prozess berücksichtigt werden müssen. Durch die Umsetzung von Pilotprojekten (z.B. Lastenradeinsatz, E-Abfallsammelfahrzeug) werden innovative Ansätze getestet und bei erfolgreichem Verlauf sukzessive auf die gesamte Verwaltung angewendet.

Federführung: Personal- und Organisationsamt

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Stadtbaurat Robin Denstorff, Themenpate Mobilität
Themenpate Mobilität

Stadtbaurat Robin Denstorff

Beigeordneter Dezernat für Planung, Bau und Wirtschaft 

Denstorff(at)stadt-muenster.de
Tel. 02 51/4 92-70 70