Themenfeld Wirtschaft und Wissenschaft
Klimaneutralität für Münster ist ohne das Mitziehen von Wirtschaft und Wissenschaft nicht zu erreichen. Während zahlreiche Unternehmen und die Hochschulen daran arbeiten ihre eigenen Handlungsspielräume für ein klimaneutrales Münster zu erschließen, hat der Stadtkonzern es sich zur Aufgabe gemacht sie dabei bestmöglich zu unterstützen. Über Netzwerke wie „Münsteraner Allianz für die Wissenschaft“, den Beirat für Klimaschutz der Stadt Münster und viele andere Verbindungen bestehen seit über zehn Jahren enge Verbindungen zwischen dem Stadtkonzern Münster und der Wirtschaft und Wissenschaft.
Münsters Allianz für Klimaschutz
Das Netzwerk „Münsters Allianz für Klimaschutz“ ist dabei besonders hervorzuheben: Hier haben sich über hundert Unternehmen aus Münster verpflichtet, Klimaneutralität anzustreben. Sie setzen sich aktiv ein, um in ihren Betrieben konkrete Maßnahmen und Klimaschutzpläne umzusetzen. In regelmäßigen Workshops bietet die Stadt Münster dem Netzwerk dabei Gelegenheit sich über aktuelle Themen im Bereich Klimaschutz zu informieren und darüber zu diskutieren. Weitere Beispiele für strategische Projekte aus diesem Themenfeld sind „Ökoprofit“ und die „Startberatung Energieeffizienz“. Hier berät und unterstützt die Stadt Münster Unternehmen gezielt bei der Umsetzung von Maßnahmen, die Energie und CO₂ einsparen.
Maßnahmen im Themenfeld Wirtschaft und Wissenschaft (Stand Oktober 2024)
H2inBatCellProd: Forschungsprojekt zum Einsatz von Wasserstoff in der Batteriezellfertigung
Die Batteriezellproduktion erfordert viel Energie und wird bis 2050 in Europa massiv zunehmen. Um Batteriezellen kontinuierlich CO2-neutral zu produzieren, bedarf es entsprechender Konzepte. Ziel dieses Projektes ist es, den Einsatz von grünem Wasserstoff als Energieträger für Trocknungsstrecken und Trockenräume in der Batteriezellproduktion unter realen Be-dingungen und im industriellen Maßstab zu erforschen. Dabei soll die Forschungsfertigung Batteriezelle als Blaupause für kommende Batteriezellproduktionen dienen. Der grüne Was-serstoff wird über einen zu errichtenden Elektrolyseur (12,5 MW) lokal erzeugt. Der notwendige grüne Strom wird aus lokalen Erneuerbaren Energien sowie per PPA bezogen. Im Sinne der Sektorenkopplung wird die Abwärme im Nahwärmenetz des umliegenden Hansa-BusinessParks genutzt und ein Teil des Wasserstoffs der benachbarten Wasserstoff-Tankstelle in Münster-Amelsbüren zugeführt. Die Nutzung von Wasserstoff in der Batteriezellproduktion ermöglicht eine zeitliche und örtliche Entkopplung der Produktion vom Stromnetz, welches dadurch entlastet wird. Dies erlaubt eine zuverlässige Energieversorgung der kommenden Gigafabriken.
Partner: Fraunhofer Forschungsfertigung Batteriezelle FFB, Westfalen AG, Stadtwerke Münster, Stadtnetze Münster, Technologieförderung Münster
Federführung: Technologieförderung Münster: Wasserstoffkoordination
Masterplan Handwerk (Allianz mit dem Handwerk)
Das Handwerk hat eine große Bedeutung für die Bewältigung der anstehenden Zukunftsaufgaben. Das betrifft vor allem auch die Klima- und Energiewende. Das Handwerk kann seine Schlüsselfunktion nur bei entsprechend gestalteten Rahmenbedingungen übernehmen. Daher arbeiten Stadt Münster, Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaft an einem gemeinsamen Masterplan, um das Handwerk konkret zu unterstützen und damit optimale Bedingungen für ein starkes Klimahandwerk zu schaffen.
Federführung: Stadtplanungsamt in Kooperation mit Münster Marketing und der Wirtschaftsförderung Münster GmbH
CO2-Bilanzierung Wirtschaftsförderung Münster
Die Wirtschaftsförderung Münster (WFM) führt jährlich eine CO2-Bilanzierung mit dem kostenlosen webbasierten Bilanzierungstool der Effizienz-Agentur NRW „ecocockpit“ durch. Die WFM kann so ihre CO2-Treiber identifiziert und Maßnahmen zur Reduzierung ableiten.
Federführung: Wirtschaftsförderung Münster GmbH
Kreislaufstadt
Die Wirtschaftsförderung Münster will die Entwicklung hin zur Kreislaufwirtschaft in Münster aktiv unterstützen. Zu diesem Zweck hat sie sich dem Verbundprojekt „Kreislaufstadt – Chancen für lokale und regionale Resilienz & Wertschöpfung“ des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) angeschlossen – wie weitere 22 Kommunen deutschlandweit. Im Rahmen dieses Projektes werden in 2024 vier Modellstädte – zu denen auch Münster gehört – bei der Erstellung einer Kreislaufwirtschaftsagenda aus Perspektive der Wirtschaftsförderung begleitet und bei der Erarbeitung konkreter strategischer Ziele, Indikatoren und mögliche Umsetzungsschritte unterstützt. Eine konsequente Umsetzung wird dann folgen.
Federführung: Wirtschaftsförderung Münster GmbH (WFM)
Klimaneutrale Gewerbegebiete
Die Wirtschaftsförderung Münster wird in den kommenden Jahren intensiv daran arbeiten, dass die Bestandgewerbegebiete in Münster nachhaltiger und perspektivisch klimaneutral werden. Dazu werden die Gebiete zunächst insbesondere hinsichtlich Energie, Mobilität und Gebäudebestand analysiert. Die Umsetzung der Dekarbonisierungsmaßnahmen erfolgt dann mit der Wirtschaft vor Ort und enger Abstimmung mit den relevanten städtischen Akteuren.
Federführung: Wirtschaftsförderung Münster GmbH
Sustainable Innovation Münsterland
Das kooperative Efre-Förderprojekt „Sustainable Innovation Münsterland“ verfolgt die Weiterentwicklung und Schärfung des regionalen Ökosystems im Bereich nachhaltiger sozialer und ökologischer Innovation. Ziel ist es, durch Open Innovation Formate sowie spezifische Qualifizierungsprogramme für Führungskräfte und Potenzialträger die Zukunftsfähigkeit ansässiger Unternehmen zu sichern. Auf diese Weise wird die Entwicklung der Region hin zu einer Vorreiter-Position im Bereich nachhaltiger Transformation unterstützt.
Federführung: Wirtschaftsförderung Münster GmbH/Federführung des Gesamtprojektes liegt bei Münsterland e.V.
Promotion des Themas Nachhaltigkeit
Die Wirtschaftsförderung Münster sensibilisiert und informiert regelmäßig zu Nachhaltigkeitsthemen durch ihren Podcast mindschift.ms sowie durch Informationsveranstaltungen (eigene und Kooperationsveranstaltungen).
Federführung: Wirtschaftsförderung Münster GmbH
Standortentwicklungsstrategie 2030
Mit der Standortentwicklungsstrategie 2030+ wurde ein handlungsleitender Orientierungsrahmen für die weitere Zukunftsentwicklung des Wirtschafstandortes Münster geschaffen. Die sieben Handlungsfelder umfassen über 30 Projekte, die von der Stadt Münster und den Partnern der Standortentwicklungsstrategie 2030+ kooperativ umgesetzt werden (sollen). Partnerinnen und Partner sind die IHK Nordwestfalen, die HWK, die Kreishandwerkerschaft, der DGB Münsterland, die Industriegemeinschaft Münster, die Initiative Starke Innenstadt und der Kreislandwirt/Landwirtschaftskammer NRW. Der Proezss ist durch die AG „Wirtschaft“ des Beirats Münster Marketing begleitet worden.
Das Ziel der Klimaneutralität ist als als strategische Leitlinie für alle sieben Handlungsfelder verankert: z. B. klimaneutrale Gewerbegebiete, Ausbau der Infrastrukturen für klimaneutrales Wirtschaften z. B. H2-Netze und Grüne Energie, Stärkung und Weiterentwicklung Münsters als Batterieforschungs-, Produktions-, Nutzungs- und Recyclingstandort, Entwicklung der GreenTech-Region Münsterland, konsequente Umsetzung des Prinzips der Circular Economy in mehreren Projekten.
Federführung: Stadtplanungsamt in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Münster und Münster Marketing
Klimastadt-Vertrag (Climate City Contract)
Als eine von 100 europäischen Städten wurde Münster von der EU als Vorreiter-Stadt für die Mission „100 Climate-Neutral and Smart Cities by 2030“ ausgewählt. Dabei unterstützt die EU die Vorreiter-Städte bei ihrem Weg zur Klimaneutralität. In dem Bewusstsein, dass Klimaneutralität nur gemeinsam erreicht werden kann, erarbeiten alle 100 Vorreiter-Städte einen Klima-Stadtvertrag, in dem sich die vielfältige Stadtgesellschaft (Stadtkonzern, Unternehmen, Bürger*innen, Wissenschaft, etc.) öffentlich zur Umsetzung von Maßnahmen bekennt und Ihren Beitrag einbringt.
Federführung: Stabsstelle Klima in Kooperation mit Münster Marketing
Münsters Allianz für Klimaschutz
Das Netzwerk ist ein seit 2011 bestehender Zusammenschluss von aktuell gut 40 münsteraner Unternehmen und Institutionen, die sich den städtischen Klimaschutzzielen verschrieben haben und hierfür jedes Jahr eine CO2-Grobbilanz und eine Klimaschutzmaßnahme als Beiträge erarbeiten. Darüber hinaus ist die Mitgliedschaft kostenfrei. Im Gegenzug für die Beiträge erhalten Sie dafür von der Stadt eine Begleitung und Unterstützung: Die Unterstützung beinhaltet verschiedene Elemente von fortlaufenden Netzwerktreffen zum Austausch und zur Information zu betrieblichen Klimaschutz-Themen, über verschiedene Beratungsangebote (Individual, Bilanzierung, Transformation), bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit (Homepage, Plakatierungen, Pressearbeit, etc.) und einem regelmäßigen Newsletter.
Federführung: Stabsstelle Klima, Dezernat OB
Startberatung Energieeffizienz
Die Startberatung ist ein Klimaschutz-Beratungsangebot für kleine und mittlere Unternehmen und Institutionen mit dem Schwerpunkt betrieblicher Klimaschutz mit dem Ziel auf pragmatische Weise ganz konkrete Klimaschutzmaßnahmen in den Unternehmen auf den Weg zu bringen. Es ist ein niedrigschwelliges Angebot: d.h. keine Anträge, Formulare und auch keine Kosten für das Unternehmen.
Federführung: Stabsstelle Klima, Dezernat OB
Bernadette Spinnen
Leiterin von Münster Marketing