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Gut lernen
Die Mathilde-Anneke-Schule gibt es schon länger: In der alten Fürstenbergschule startete sie als zweite städtische Gesamtschule im Sommer 2016 mit einem engagierten Team und 120 Kindern. Voraussichtlich zum Schuljahr 2020/1 wird die Schule erstmals den fünften Jahrgang sechszügig starten und dann auf 1400 Kinder und Jugendliche "hochwachsen". Unter dem Motto "Schule als Lebensraum – Leben in der Gemeinschaft" bietet sie vorbildhafte Strukturen für ganzheitliches Lernen.
Die renommierte Montag-Stiftung hat die Stadt Münster bei der Konzeption für die Schule begleitet.
Inklusiv und gemeinsam
Alle Kinder sind verschieden. Manche lernen schneller, manche langsamer. Einige können gut Mathe, andere besser Sport. Für sie alle soll die Schulzeit schön und bereichernd sein. Das drückt sich auch in der Architektur aus:
Die Mathilde-Anneke-Schule ist als inklusive Schule nach den Grundsätzen des „Design für alle“ geplant. Sie macht es damit vor allem den Schülerinnen und Schülern einfach, die in ihrer körperlich-motorischen Entwicklung beeinträchtigt sind. Dass die Schule konsequent rollstuhlgerecht gebaut wird, mit Aufzügen, Rampen und ausreichend breiten Durchgängen, ist nur ein Merkmal.
Die einfache Orientierung über kurze Wege und ein abgestimmtes Farbkonzept helfen nämlich allen, die in der Schule unterwegs sind. Die Akustik und das Vorbeugen gegen zu viel Lärm – unvermeidbar bei 1400 Kindern und Jugendlichen – hilft eingeschränkten Menschen ebenfalls, sich zu orientieren und Überforderung zu vermeiden.
Beteiligung wird schon seit Beginn der Planung großgeschrieben: Natürlich hat die Schule Ansprüche formuliert, die sie umgesetzt sehen möchte, damit das pädagogische Konzept funktioniert. Die Schülerinnen und Schüler sind ebenfalls von Anfang an beteiligt: Die Kinder erarbeiteten im Frühjahr 2018 gemeinsam mit der Stadt und dem Fachplanungsbüro, welche Spielgeräte bald auf dem Spielplatz zu finden sind. Auch bei der Konzeption des Ganztags haben die Schüler mitgearbeitet.
Jahrgangsweise Teamarbeit
Dass die Schülerinnen und Schüler unter sich bleiben können und den anderen doch begegnen, dafür sorgt die Architektur: Die sechs Klassen jedes Jahrgangs der Klassen 5 bis 10 sind jeweils beieinander in den Lernhäusern untergebracht. Die Oberstufe, wo es sich durch die Kurse mischt, bezieht in Zukunft das Oberstufenhaus. Für die Lehrer gilt das in ähnlicher Weise: Sie bekommen neben dem zentralen Lehrerzimmer Teamräume auf jeder Jahrgangsetage.
Die Jüngeren haben draußen mehr Platz zum Toben und drinnen im Ganztagsbereich Gelegenheit zum Ausruhen, die Älteren werden das Schülercafé mit Beschlag belegen und in den angrenzenden Schulhofbereichen unter Bäumen abhängen. Wenn auch jede Altersstufe ihre bevorzugten Zonen auf dem zentralen Schulhof haben wird, so bildet er dennoch die kommunikative Mitte der Schule. Hier ist Begegnung möglich und gewünscht, genauso wie im Foyer und dem Forum Raum für alle ist.
Rhythmisierter Ganztag
Den ganzen Tag Schule – das muss man erst einmal schaffen. Für die meisten Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen ist Ganztag Realität, die Architektur der Mathilde-Anneke-Schule sorgt dafür, dass die Kinder und Jugendlichen ihn auch angenehm verbringen und einen guten Wechsel zwischen Lernen und Erholung erleben: In den Lernhäusern sind die Klassenräume untergebracht, und es gibt zusätzliche Räume, wenn mal Projektarbeit ansteht oder wenn das Klassengeschehen mal entzerrt werden muss. Im Zentrum jedes Jahrgangsbereichs sind Selbstlernzonen und Leseecken: gut für Stillarbeit, aber auch für kleine Lerngruppen. Die Oberstufe hat ebenfalls ihr Selbstlernzentrum.
Das Mittagessen in der Mensa geschieht im Dreischichtbetrieb, da bleiben die Schlangen überschaubar und der Lärmpegel ebenfalls. Der Bereich für den gebundenen Ganztag ist extra ein wenig entfernt vom Mensatrubel.