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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Nienberger Kirchplatz

Stadtbezirk:Münster-West
Statistischer Bezirk: Nienberge
Entstehung: 1974
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Benannt nach der Pfarrkirche St. Sebastian in Nienberge.

Der Text der Bronzetafel an der Dorfkirche lautet:
Der schlichte spätromanische Turm, um 1200 errichtet, steht vor einem spätgotischen Kirchenschiff von 1499, das 1957 in Altarnähe behutsam erweitert wurde. Der überkommene Raumeindruck einer gewölbten Saalkirche des Mittelalters blieb erhalten. - Bemerkenswerte Ausstattung aus der Erbauungszeit (Steinkanzel, Sakramentshaus, Konsol- und Schlusssteine der Gewölbe) und dem Barock (Stuckreliefs, Apostel- und Heiligenfiguren, Taufstein; Bildstock auf dem Kirchplatz).

Nienberge ohne Straßennamen
Noch mehrere Jahr nach dem letzten Weltkrieg hatte Nienberge keine amtlichen Straßennamen und auch keine Straßenschilder. Wohl waren den Einwohnern mehrere Flur- und Stiegenbezeichnungen vertraut - wie z. B. Twerenfeld und Hägerfeld, Auf dem Kirm und Safron, Derßenbrock- und Langenhorster Stiege. Wichtiger jedoch waren von altersher die vier Bauerschaften, nämlich Uhlenbrock, Häger, Dorfbauerschaft und Schonebeck sowie der Dorfkern. In ihnen waren die Häuser nach ihrer Entstehung numeriert, die Hausnummern demzufolge bunt gemischt, so dass der Briefträger gut Bescheid wissen mußte, um die Adressen zu finden. Bekannter als die Hausnummern waren die Hofnamen, die von Generation zu Generation beibehalten wurden, auch wenn ein Fremder einheiratete.
Als dann der Dorfkern sich nach dem Kriege ausbreitete - langsamer als wir es heute in Erinnerung haben -, waren Straßennamen dringend notwendig. Am 9.2.1956 ersuchte der Amtsdirektor von Roxel den Nienberger Gemeinderat, die Straßen mit Namen zu benennen. Dieser bat heimatkundlich bewanderte Männer wie Adolf Risse und den Ersten Vorsitzenden des Heimatvereins, Prof. Klinkenberg, um Vorschläge. Auch der verstorbene Pastor Carl Neuendorff schaltete sich intensiv ein.
Die Vorschläge wurden mit dem Fortschreiten der Ortserweiterung päckchenweise den Gemeindevertretern vorgelegt. Die ersten zehn Straßenbezeichnungen kamen 1956 zur Beratung und Festlegung, die acht folgenden ein Jahr später.
Die Namen der Vorschlagslisten waren stets bunt gemischt, so dass keine namentlich einheitlichen Wohngebiete entstanden - mit Ausnahme des Dichter- und Denker-Viertels. Flur- und Hofnamen wechselten mit denen von früheren Geistlichen und wichtigen Bewohnern des Rüschhauses. Die Vertriebenen wollte man mit bedeutenden Persönlichkeiten aus dem deutschen Osten erfreuen. Übrig blieben jedoch nur die beiden Ostpreußen Kant und Wiechert, der Schlesier Freytag und der altmärkische Adlige Heinrich v. Kleist, während Agnes Miegel, Eichendorff, Gerhart Hauptmann und Kopernikus als Straßenbezeichnungen gestrichen werden mußten, da sie mit den bereits vorhandenen Straßennamen Münsters nach der Eingemeindung übereinstimmten.
Nachdem die Straßenbenennungen festgelegt waren, wurden auch die Straßenschilder aufgestellt, und die bisher an Holzpfählen angebrachten sollten an Eisenpfählen mit festen Zementklötzen befestigt werden. So heißt es in dem Protokoll einer Gemeinderatssitzung aus dem Jahre 1959. In einem anderen Protokoll vom September 1968 wird festgehalten, dass die Kosten für die Straßenschilder von Drosteweg, Overbergweg, Gröningerstraße, Schlaunstraße, Gieselbertweg, Alexander-Hammer-Weg und Von-Bissendorf-Weg von der Gemeinde übernommen werden.
Eine einschneidende Veränderung vollzog sich 1974/75 durch die Eingemeindung Nienberges zur Stadt Münster, als aus dem Dorf ein Stadtteil wurde. Viele von den in den Jahren zuvor ausgesuchten Namen mußten verändert werden, da sie in Münster bereits vorhanden waren. Gut ein Dutzend waren davon betroffen.
Quelle: Karl Moritz, Straßen-, Wege- und Stiegennamen in Nienberge - Ihre Entstehung und Deutung - in: Heimatblatt für Nienberge, Nr. 6 - 1991, herausgegeben vom Heimatverein Nienberge e. V.

Die Straße hieß vor 1975 Kirchstraße.