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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Admiral-Spee-Straße

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Mauritz-Mitte
Entstehung: 1936
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Maximilian Graf von Spee, (1861 - 1914), Admiral im 1. Weltkrieg.

Aus dem Gutachten der Bezirksvertretung Münster-Mitte 2021:
1936 wurden in dem neugebauten Viertel zwischen Warendorfer Straße und Prozessionsweg ein thematisches Cluster mit Straßennamen gebildet, die an den Seekrieg im Ersten Weltkrieg erinnern (neben der Admiral-Spee-Straße die Admiral-Scheer-, Otto-Weddigen- und Gorch-Fock-Straße sowie die Skagerrakstraße).

Maximilian Johannes Maria Hubert Reichsgraf von Spee, geboren am 22. Juni 1861 in Kopenhagen, gestorben am 8. Dezember 1914 im Südatlantik, gelangte zu nachhaltigem Ruhm als Kommandeur eines Kreuzergeschwaders der Kaiserlichen Marine, das bei der Seeschlacht vor den Falklandinseln von der britischen Royal Navy vernichtet wurde, wobei Spee gemeinsam mit seinen Söhnen den Tod fand.

Seit seinem 17. Lebensjahr bei der Kaiserlichen Marine, wurde Spee 1910 Konteradmiral; 1912 übernahm er die Führung des Kreuzergeschwaders in Ostasien, seit 1913 als Vizeadmiral. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges befand er sich mit dem unter seinem Kommando stehenden Kreuzergeschwader im Pazifik mit Kurs auf Südamerika. Dort (bei Coronel, Chile) versenkte es Anfang November 1914 ohne eigene Verluste die britischen Panzerkreuzer „Good Hope“ und „Monmouth“, die beide mit der gesamten Besatzung (etwa 1600 Mann) untergingen. Anfang Dezember plante Spee einen Angriff auf den britischen Stützpunkt Port Stanley auf den Falklandinseln, der allerdings scheiterte: Die sich dort befindlichen britischen Schlachtkreuzer unter dem Kommando von Vizeadmiral Sir Frederick Sturdee versenkten das Flaggschiff „Scharnhorst“, den Panzerkreuzer „Gneisenau“ und die Kleinen Kreuzer „Leipzig“ und „Nürnberg“ mit mehr als 2100 Mann; es gab nur 212 Überlebende. Nach der Einschätzung Werner Rahns war „der Befehl zum Angriff gegen die Falklandinseln eine Fehlentscheidung, die zum Verlust des Geschwaders führte.”

Die Niederlage vor den Falklandinseln wurde bereits während des Ersten Weltkriegs propagandistisch umgedeutet. Bekanntestes Produkt dieser Deutung ist das Bild „Der letzte Mann“ des während des Ersten Weltkriegs überaus aktiven Marinemalers Hans Bohrdt. Er malte einen Signalgast auf dem Kiel der gekenterten „Leipzig“, der, die Reichskriegsflagge hochhaltend, mit dem Schiff in den Wellen versank. Der Untergang des deutschen Geschwaders unter Admiral Spee wurde – nicht nur durch dieses weit verbreitete Bild – zu einem Akt des heroischen Opfertods stilisiert. So zum Beispiel in der Darstellung eines deutschen Schulbuches von 1934: „Da bringt Graf Spee ein dreifaches Hoch auf Deutschland und die tapfere Besatzung aus. Begeistert und unerschüttert singen die dem Tod Geweihten ‚Deutschland über alles‘ und das Lied von der stolzen Flagge ‚Schwarz-weiß-rot‘! So sterben Deutsche in treuester Pflichterfüllung.“ Auch in Zeitschriften zur Berufsbildung finden sich idealisierende Darstellungen des Sterbens der Matrosen des Geschwaders Spee als Beispiele einer Pflichterfüllung bis in den Tod. Die Straße war bereits 1947 in Münster Gegenstand einer Umbenennungsdiskussion. Sie sollte aufgrund der Kontrollratsdirektive Nr. 30 vom 13. Mai 1946 über die Beseitigung deutscher Denkmäler und Museen militärischen und nationalsozialistischen Charakters zusammen mit der Admiral-Scheer-Straße, dem Alfred-Krupp-Weg, dem Fehrbellinweg, der Langemarckstraße, der Manfred-von-Richthofen Straße, der Ostmarkstraße, der Otto-Weddigen-Straße, der Skagerrakstraße, und der Tannenbergstraße umbenannt werden.

In Westfalen benannten auch Bochum, Bottrop, Castrop-Rauxel und Plettenberg Straßen nach Admiral Spee; diese Straßen wurden zwischen 1946 und 1948 umbenannt. Erhalten blieb eine Speestraße in Dortmund; 2015 schlug das Stadtarchiv Dortmund eine Umwidmung der Straße vor, da der Namensgeber eine militaristische Vergangenheit habe. Der Antrag auf eine Umwidmung scheiterte 2015.

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