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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Aegidiistraße

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Dom
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Die Aegidiistraße erscheint unter diesem Namen seit dem 14. Jahrhundert und wurde nach der alten um 1180 errichteten Aegidii-Pfarrkirche benannt, die im Jahre 1821 einstürzte und abgebrochen wurde. Nach dem Abbruch ihrer eingestürzten Kirche erhielt die Pfarrei die bisherige Kapuzinerkirche als neue Pfarrkirche zugewiesen.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche Zeitung am 2.4.1957.

Die Aegidiistraße hieß bis zum Ende des Mittelalters Rheinische Straße.
Es ist sehr bezeichnend, dass diese Straße noch bis um 1400 als die Fortsetzung der beiden vom Niederrhein herankommenden Fernwege die Rinstrate hieß, die Rheinische Straße also! Erst seitdem an dieser Straße der Kaufmann immer mehr dem Handwerker Platz machte - der große Stadtbrand von 1382, in dem ja auch das ganze Aegidiiviertel zugrunde ging, mag diese Entwicklung beschleunigt haben, kam der Name Äegidiistraße auf. Dass Rin- hier wirklich auf den Rhein bezogen ist und somit die Straße als auf den Rhein hinführend gekennzeichnet werden sollte, braucht nicht bezweifelt zu werden. In der 'rinvore' = Fuhre an den Rhein (zum Holen des Weines von den dort gelegenen Weingütern) der Einkünfteverzeichnisse des Domkapitels zu Münster und des Stiftes Freckenhorst bieten sich gute, zeitgenössische und eindeutige Parallelen zu diesem Bestimmungswort.
Quelle: Joseph Prinz, Mimigernaford - Münster, Münster 1981, Seite 30

 

Berliner Hufeisen-Nummerierung

In dieser Straße sind Hausnummern umlaufend vergeben worden, wie das in Preußen bis im 19. Jahrhundert üblich war. Damals wurden die Hausnummern auf einer Straßenseite stadtauswärts bis zum Ende der Straße fortlaufend vergeben. Dort wechselte die Nummerierung zur gegenüberliegenden Straßenseite und verlief stadteinwärts zum Anfang der Straße zurück. Diese Nummerierung wird "Berliner Hufeisen-Nummerierung" genannt. Es gibt sie in vielen historischen Altstädten. Die Nummerierung ist nicht "unlogisch", sondern verständlich für die Städte, die sich damals nicht weiter ausdehnen konnten als bis zur Stadtmauer. Mit der Ausdehnung der Bebauung über die Stadtmauern hinweg entwickelten die Städte die wechselseitige Nummerierung mit den ungeraden Nummern auf der linken Straßenseite und den geraden Nummern auf der rechten Straßenseite. In vielen Städten existieren beide Systeme nebeneinander für die Altstadt einerseits und die neuen Stadtbereiche andererseits.

In Münster gibt es die umlaufende Nummerierung in sämtlichen Altstadtstraßen und auch in der Johanniterstraße, der Friedrichstraße, der Badestraße und in den nur einseitig angebauten Straßen Am Kanonengraben, Kleimannstraße, Am Kreuztor und der Hüfferstraße bis Hausnummer 26. Warum außerhalb der Altstadt die genannten Straßen diese Nummerierung aufweisen, ist nicht überliefert. In Wolbeck und anderen Ortsteilen gibt es diese umlaufende Nummerierung nicht.



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