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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Althoffstraße

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Geist
Entstehung: 1928
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Dr. Hermann Althoff (1860-1948), Vorstandsvorsitzender der LVA Westfalen von 1899 bis 1925, war einer der bedeutendsten Sozialpolitiker Westfalens in seiner Zeit.

Während seiner Amtszeit wurden die freiwillige Gesundheitsfürsorge und die Förderung des gemeinnützigen Wohnungsbaus entschieden vorangetrieben. In Westfalen garantierte die enge Verbindung zwischen Heimatschutzbewegung und Landesversicherungsanstalt (LVA), dass der Wohnungsbau zügig in Angriff genommen wurde. [...]
Als im Jahre 1915 die Kommission für Heimatschutz als Westfälischer Heimatbund neugegründet wurde, war unter den Mitgliedern der ersten Stunde auch der Vorstandsvorsitzende der Landesversicherungsanstalt, Dr. Hermann Althoff. Dem Westfälischen Heimatbund gehörte darüber hinaus indirekt auch Heinrich Vormbrock an, der im Heimatverein Minden-Ravensberg in der Fachstelle Kunst und Baupflege mitwirkte.
Hermann Althoff und Heinrich Vormbrock waren die Dreh- und Angelpunkte zwischen Wohnungsreform und Heimatschutzbewegung in Westfalen. [...]
Aber auch überregional engagierten sich Althoff und Vormbrock. Sie arbeiteten in den Gremien von zahlreichen Organisationen und Dachverbänden des gemeinnützigen Wohnungsbaus mit und hielten engen Kontakt zu den zuständigen Ministerien und Einrichtungen der Reichsregierung in Berlin. [...] Althoff und Vormbrock hatten maßgeblichen Anteil daran, dass der erste außerhalb Berlins durchgeführte Kursus für Wohnungs- und Baupflege vom 13. bis 19. Oktober 1913 in Münster stattfand.
Quelle: Andreas Daniel, Heinrich Kemper, Brigitta Ringbeck, Heimstätten sind besser als Heilstätten. 100 Jahre Wohnungsbauförderung der Landesversicherungsanstalt Westfalen Münster 1993, Seiten 14/15


Danksagung von Dr. Hermann Althoff

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Brief mit Danksagung von Dr. Hermann Althoff

An den Magistrat der Provinzialhauptstadt Münster
Zu meiner großen Überraschung und Freude erhielt ich die Mitteilung, daß der Magistrat der Provinzialhauptstadt Münster beschlossen hat, die vom Sentmaringer Weg westlich zum Grünen Grunde und mit diesem gleichlaufend geplante neue Straße im Bereich der Siedlung Habichtshöhe "Althoff-Strasse" zu benennen.
Es ist mir eine ganz besondere Ehre, daß sich mit der Stadt, in der ich die längste Zeit meines Lebens - fast 38 Jahre - zugebracht habe und die mir meine zweite Heimat geworden ist, dadurch noch inniger verbunden sein soll. Ist es doch gleichzeitig die Stadt, in der sich meine ganze Lebensarbeit abgespielt hat, und der ich nach dem Ausscheiden aus meinem Amte treu geblieben bin.
Ich schätze die Auszeichnung um so höher, als ich weiß, daß die Stadt Münster von solchen Ehrungen nur vorsichtigen Gebrauch macht. So liegt es mir am Herzen, dem Hohen Magistrat für die mir zu Teil gewordene Ehrung und Anerkennung, sowie für die damit verbundenen Wünsche für mein ferneres Leben meinen aufrichtigsten Dank auszusprechen:
Möge es der Stadt Münster, die ja auf dem Gebiete des Wohnungsbaus in den letzten Jahren sich vor den anderen Großstädten besonders ausgezeichnet hat, gelingen, recht bald der Wohnungsnot Herr zu werden: Möge es ihr aber auch vergönnt sein, mit der Habichtshöhe und anderen Siedlungen zu erreichen, daß spätere Generationen mit dem gleichen Stolz auf die Güte und Schönheit unserer jetzigen Bauten zurückzublicken, wie wir die herrlichen Bauten unserer Vorfahren bewundern!
Unter Ausdruck vollkommenster Hochschätzung bin ich des Magistrats in Dankbarkeit ergebener
Dr. Althoff

Nicht zu Lebzeiten!

Straßenbenennungen nach Personen werden grundsätzlich erst dann beschlossen, wenn die Person verstorben ist. Bei insgesamt etwa 600 Straßen in Münster, die nach Personen benannt sind, hat es allerdings mehr als ein Dutzend Ausnahmen gegeben.
Es sind: