Am Dill
Statistischer Bezirk: Mecklenbeck
Entstehung: 1985
Amtsblatt: 13/1985
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Der Heimat- und Kulturkreis Roxel ist (...) exakt in diesem Bereich durch historische
Katasterkarten auf eine alte Flurbezeichnung gestoßen, die die geographischen Verhältnisse
widerspiegelt: Das geplante Baugebiet hieß schlicht Dill. Das ist eine flache, sich
länglich erstreckende Hohlform oder Talung, sprachlich wurzelverwandt mit dem hochdeutschen
Delle. Diese Flurbezeichnung kommt im niederdeutschen Raum häufiger vor, vgl. Hof
Dillmann bei Schöppingen, Auf der Dillen bei Melle oder Tor Dillen bei Harsewinkel.
Quelle: Schreiben vom Stadtheimatpfleger mit dem Vorschlag zur Straßenbenennung vom 1.12.1984.
Eine Delle entsteht heutzutage, wenn Blech eingedrückt wird. In früheren Jahrhunderten entstand sie, wenn sich ein Bach oder ein Fluss in die Landschaft eingrub. Die so entstandene Mulde, aber auch Bodensenkungen und andere Niederungen, wurden im Niederdeutschen Delle genannt. Dieser Flurname ist eng verwandt mit dem Dahl. Vor allem im westlichen Münsterland, im Siegerland und Wittgensteiner Land sowie auch im Lippischen ist die Delle als Bezeichnung für Acker- und Wiesenfluren häufig zu finden - und das in verschiedenen Sprech- und Schreibweisen: Telle, Thäle, Delde, Dille, Dillen, Tillen, Dellken, Delken, Dilken und so weiter. Das Grundwort verbirgt sich im Namen der Stadt Delbrück ebenso wie in der Dille, einer mehrteiligen Ackerflur in Gildehaus bei Bentheim, die bereits 1593 erwähnt ist.
Ein weiteres Beispiel: In Ontrup bei Reken liegen jeweils in Tallagen die Ackerfluren namens
Gemeindedill, Gertendill, Harkendill, Immendill und Schniggendille. Das Grundwort Delle klingt
ähnlich wie die Deele, die Tenne des westfälischen Hallenhauses. So kann nicht immer eindeutig
geklärt werden, welchen Ursprung Flurnamen wie Auf der Dehl, Up de Husdelle
oder auch Dielenkamp haben.
Quelle: Gisbert Strotdrees in Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe,
Münster, Ausgabe 41/2014
Es gibt einen Straßennamen, der das Gegenteil ausdrückt: Der Bült ist das Gegenstück zum Dill.
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