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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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An der Germania Brauerei

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Uppenberg
Entstehung: 2006
Amtsblatt: 20/2006
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Übersichtsplan

Die Germania-Brauerei war die größte Brauerei in Münster und hat hier über 80 Jahre lang produziert. Der Betrieb wurde 1899 als Germania Brauerei F. Dieninghoff AG Münster i. Westf. gegründet. 1928 erfolgte der Zusammenschluss mit der Germania Brauerei AG in Hilter bei Osnabrück und 1963 die Fusion mit der Dortmunder Union Brauerei.
Die Produktion in Münster wurde 1984 eingestellt. Es folgten Fusionen und Firmenübernahmen. Der Markenname Germania Bier existiert heute nicht mehr.

Die Rechtschreibung ist bemerkenswert:
Die damalige Germania-Brauerei hat sich meistens mit Bindestrich geschrieben. Es gab auch Werbegraphiken - vermutlich aus gestalterischen Gründen - ohne Bindestrich.
Nach der deutschen Rechtschreibung ist der Bindestrich zur Verdeutlichung sinnvoll aber nicht zwingend notwendig.
Der Straßenname An der Germania Brauerei wurde bewusst so gewählt, weil viele Menschen sich noch an die frühere Regel erinnern: In Straßennamen setzt man alle Bindestriche oder keinen.

Gruet, Keut und Hopfen
Münster ist und war eine Stadt des Biers. Ein Pils oder Altbier hätte man im Mittelalter allerdings nicht bekommen. Stark gewürztes Getreidebier, das Gruetbier, wurde reichlich getrunken. Die Einnahmen des Gruetamts, das die Biersteuer erhob und die Gewürzmischung zur Herstellung des Gruetbiers verkaufte, hatten seit 1278 einen nicht unwesentlichen Anteil daran, dass der Stadtsäckel gefüllt war. Daran änderte sich auch nichts, als das Gruetbier Ende des Mittelalters von Keutbier verdrängt wurde. Keutbier wurde aus Weizen und Malz hergestellt. Gelegentlich wurde auch schon etwas Hopfen beigegeben. Sein großer Vorzug war die lange Haltbarkeit. Es eignete sich damit für den Export und wurde rasch zu einem münsterischen Qualitätsprodukt, das in ganz Westfalen und bis nach Emden Verbreitung fand. Das Gruetamt, dem Ratsmitglieder vorstanden, die sogenannten Gruetherren, war darauf bedacht, dass nur Keutbier guter Qualität zur Ausfuhr kam. Das Stadtwappen auf den Fässern kennzeichnete das Bier als münsterisches Markenprodukt. Erst am Ende des 17. Jahrhunderts kamen dann in Münster zunehmend Hopfenbiere zum Zuge. Noch 1888 aber braute auf dem Bült der Bäcker Heinrich Krimphove Keutbier.
Quelle: Stadtarchiv Münster, Im Wandel der Zeit - 1200 Jahre Münster, Zwolle 2000, Seite 187

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