Annette-Allee
Statistischer Bezirk: Schützenhof
Entstehung: 1974
Amtsblatt: 20/1974
im Stadtplan anzeigen
Benannt nach Anna Elisabeth, genannt Annette Freiin von Droste-Hülshoff, *10.1.1797 Schloss Hülshoff bei Roxel, 24.5.1848 Meersburg/Bodensee, die bedeutendste deutsche Dichterin des 19. Jahrhunderts.
- Eintrag in der Neuen Deutschen Biographie Annette von Droste Hülshoff
- Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren Annette von Droste Hülshoff
Die westfälische Dichterin, geboren auf der Wasserburg Schloss Hülshoff nahe Münster, wurde im katholischen Glauben erzogen und in der Tradition des adligen Fräuleins zwischen Anpassung und Selbstfindung, wie das Gedicht Am Thurme (1842) zeigt. Gleichwohl hatte sie einen Blick für die politischen Aufbrüche und literarischen Strömungen der Zeit. Sie hatte zwei Brüder und eine ältere Schwester, Jenny, der sie besonders verbunden war.
Mütterlicherseits verwandt mit der Familie von Haxthausen in Bökendorf begegnete die junge
Droste hier den Gebrüdern Grimm, zu deren Märchensammlung sie beitrug. In Haxthausen lernte sie
1818 auch Hans Straube kennen, ein Erlebnis, das für die junge Annette zu einer tiefgreifenden
Enttäuschung wurde.
Die Liebe zur Natur und ihr feiner Sinn für Gerechtigkeit kommen in ihren Gedichten und
Balladen zum Ausdruck. Zu nennen sind die bekannten Heidebilder darin: Der Knabe
im Moor, Der Weiher, das Gedicht Mondesaufgang und die Ballade Die
Vergeltung.
Die Eigenart und die Bräuche ihrer Heimat stellte sie in den Westfälischen
Schilderungen sehr poetisch dar. Der Gedichtzyklus Das geistliche Jahr
verdeutlicht das Ringen der Dichterin um Gott und ihren Glauben. Berühmt wurde die Droste durch
ihre einzige Novelle Die Judenbuche (1842), bis heute ihr meistgelesenes Werk.
Die glücklichste Zeit ihres Lebens verbrachte Annette in Haus Rüschhaus, dem Witwensitz der
Mutter - und in der Meersburg am Bodensee, dem Wohnsitz der Schwester Jenny von Laßberg. In den
Jahren 1839 - 1844 entwickelte sich eine tiefe Beziehung zwischen der Dichterin und dem 16
Jahre jüngeren Levin Schücking. Besonders die gemeinsame Meersburger Zeit (1841/42) beflügelte
Annettes Schaffenskraft, so dass hier fast ihr ganzes lyrisches Werk entstand. Im Verlag Cotta,
Stuttgart, erschien 1844 die Sammlung Gedichte. Von dem Honorar erwarb die Dichterin
das Fürstenhäusle bei Meersburg, das sie aber nicht mehr bewohnte.
Zeitlebens von schwacher Konstitution starb Annette von Droste-Hülshoff am 24. Mai 1848 in
Meersburg. Hier liegt sie auch begraben.
Autorin: Anita König
Quelle: Liselotte
Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001
Die Straße hieß vor 1975 Annette-von-Droste-Hülshoff-Allee.
Gehört zum Thema: