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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Anton-Bruchausen-Straße

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Rumphorst
Entstehung: 1982
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Benannt nach Anton Bruchausen, *1735, †13.9.1815, Jesuit, Lehrer der Landwirtschaft und Verfasser des ersten Lehrbuches Anweisung zur Verbesserung des Ackerbaues und der Landwirthschaft des Münsterlandes.

Anton Bruchausen, 1735 in Münster geboren, hatte das Gymnasium Paulinum besucht und weitere Studien an der Universität zu Münster betrieben. Nach seinem Eintritt in den Orden der Societas Jesu und nach empfangener Priesterweihe widmete er sich dem Lehrfach, insbesondere in den Disziplinen Mathematik und Physik. Anton Bruchausen, der inzwischen den Lehrstuhl der Physik an der Universität zu Münster innehatte, wandte sich zunehmend der Landwirtschaft zu. Das agrarökonomische Wissen seiner Zeit fasste er in der Anweisung zur Verbesserung des Ackerbaues und des Landwirthschaft des Münsterlandes zusammen.
Bodenkunde und Düngung, Fruchtwechsel, Wiesenkultur und Entwässerung, Holzwirtschaft und Obstbau: das sind einige der Themen, die Bruchausen in sieben großen Abteilungen seinen Lesern anschaulich erläuterte. Ausführlich ging er in seinen Empfehlungen auf die verschiedenen Ackerfrüchte ein, die wir in unserm Hochstifte verbauen: Getreide und Buchweizen, Flachs, Hanf und Rapsaat (Raps) Kartoffeln, die sich erst zu Bruchausens Zeiten in Westfalen verbreiteten, und auch auf den Hopfenbau, der damals im Münsterland noch weithin üblich war.
Ferner gab Bruchausen seinen Lesern Ratschläge zu einer bequemen, gesunden und landwirthschaftlichen Münsterischen Bauernwohnung an die Hand. Medizinische Gesundheitsregeln und selbst ländliche Lieder fehlen nicht in seinem Werk, das man fast als eine Art bäuerliches Hausbuch bezeichnen könnte. [...]
Inwieweit Bruchausens Lehrbuch auf den Bauernhöfen verbreitet war und gelesen wurde, läßt sich heute nicht mehr feststellen. In den Schulen des Münsterlandes aber war es überall zu finden. Denn Fürstenberg hatte auf Landeskosten mehr als 500 Exemplare an die Schullehrer des Hochstiftes Münster verschicken lassen.
Selbst über die Grenzen des Münsterlandes hinaus wurde es bekannt. Auf Anweisung der niederländischen Generalstaaten wurde Bruchausens Werk in die Landessprache übersetzt. Bereits 1793 erschien es in Deventer unter dem Titel Aanwyzing ter Verbetering van de Akkerbouw en Landhuisbouwkunde en Nederland gefolgd na he Opstel van Prof. A. Bruchausen.
Aufgrund seiner Verdienste wurde Anton Bruchausen 1797 zum Kanonikus und Scholaster zu St. Mauritz bei Münster ernannt; 1813 findet sich sein Name in der Liste der von Napoleon ernannten Domkapitulare. Im Alter von achtzig Jahren starb Bruchausen am 13.9.1815 in Münster.
Autor: Gisbert Strotdrees
Quelle: Dieckmann und Strodrees, Münster — Zentrum der Landwirtschaft, Hiltrup 1993

Die Straßen im Zentrum Nord
Östlich der Kanalstraße zwischen der LVA und dem Gut Nevinghoff lagen früher Wiesen und Äcker - unter anderem auch Versuchsfelder des landwirtschaftlichen Instituszentrums. Als dort in den 1980er Jahren ein neues Baugebiet erschlossen werden sollte, entschied die Stadt Münster die Straßen mit Bezug zum benachbarten Institut nach Wegbereitern der modernen Landwirtschaft zu benennen. Es sind die

Anton Bruchausen (1735-1815), gebürtiger Münsteraner war einer der frühesten Lehrer der modernen Landwirtschaft. Joseph König (1843-1930) geb. in Haltern/Lavesum, Abitur in Münster, war Begründer des Instituts in Münster. Albrecht Thaer war der Begründer der rationalen Landwirtschaft.

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