Beginengasse
Statistischer Bezirk: Dom
Entstehung: 2008
Amtsblatt: 2/2009
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Benannt nach dem Beginenhaus Kloster Ringe, das hier bestanden hat.
Das Kloster ist im Stadtplan von 1636 von Everhard Alerdinck eindeutig dargestellt. Noch 1934 war in dem früheren Klostergebäude mit der Adresse Ludgeristraße 25/26 das Magdalenen- oder Bürgerspital untergebracht.
Die Beginen
In Münster gab es schon früh ein Damenstift und ein Frauenkloster. Beide waren Töchtern
adeliger Häuser vorbehalten. Sie waren eher Versorgungsanstalten als Stätten eines
weltabgewandten und gottzugewandten Lebens. Den Frauen, die letzteres wirklich suchten und auch
noch aus einfachen Bürgerverhältnissen stammten, bot sich im Spätmittelalter die Lebensform der
Beginen an.
Als Begine konnte eine Frau ein gottgeweihtes Leben außerhalb von Familie, Ehe und auch Kloster
führen. Beginenhäuser waren Gemeinschaften einer unterschiedlich großen Zahl von Frauen in
nichtregulierter und unabhängiger Form. Beginen lebten aber auch allein oder zogen von Stadt zu
Stadt. In Münster gab es im Mittelalter eine erstaunlich große Zahl von Beginengemeinschaften.
Von den meisten blieb nichts übrig. Einige gingen in Schwesternhäusern oder regelrechten
Frauenklöstern auf. Das Beginenhaus Rosental im Kirchspiel Überwasser entstand schon 1246. Die
Schwestern in dem Haus, das höchsten zwölf Frauen aufnehmen durfte, bestritten ihren Unterhalt
mit Handarbeiten. Etwa um 1508 wurde aus dem Haus ein Kloster, das 1809 aufgehoben wurde. Über
das Schicksal der Oberin und der sechs Schwestern ist nichts bekannt. Auch das Beginenhaus
Ringe entwickelte sich zum Kloster. Die Gründung erfolgte vor dem Jahre 1308. Im Hause waren
eine unbekannte Zahl von in Keuschheit lebenden und durch gute Werke Gott dienenden
Jungfrauen, so eine Urkunde von 1329. Im Jahre 1491 wurde aus der Frauengemeinschaft ein
Kloster der Franziskanerinnen.
Quelle: Stadtarchiv Münster, Im Wandel der Zeit - 1200 Jahre Münster, Zwolle 2000,
Seite 137
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