Berdelheide
Statistischer Bezirk: Wolbeck
Entstehung: 1978
Amtsblatt: 20/1978
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Berdelheide ist ein in dieser Gegend überlieferter Flurname.
Die Berdelheide gehörte früher zu einer Allmende. Allmenden gab es in Westfalen bis zum Ende des 18. Jahrhundert und waren eine Form gemeinschaftlichen Eigentums an Gebieten, die landwirtschaftlich zum Beispiel als Weideland oder Wald genutzt wurden.
Ferdinand Zumbusch schreibt dazu:
Ein Theil der Berdelheide ist als Gemeindeforst ausgeschieden und bildet zur Zeit einen
Theil des Gemeindevermögens, während der andere Theil um die Mitte dieses Jahrhunderts seitens
der General Commission unter die Interessenten und Berechtigten getheilt worden ist, die ihre
Antheile zu nutzbringenden Culturländereien umarbeiteten. Bis dahin wurde dieser Markentheil
durch die Wolbecker Viehherde behütet. Ein Viehhüter bließ auf einem mächtigen Hirtenhorn auf
allen Straßen des Ortes das Rindvieh zusammen und trieb es dann in die Berdelheide. Der letzte
Kuhhirt der Gemeinde hieß Göttker, das Horn aber wird noch auf dem Amte Wolbeck
aufbewahrt.
Daß auch früher in Wolbeck Torf gebrannt wurde, der in der Berdelheide gewonnen wurde,
ergibt ein Rechtsstreit aus den Jahren 1748 1757 der Stadt Wolbeck gegen den Fürstbischof, in
welchem die Wolbecker den Torfstich für sich in Anspruch nehmen, da wie sie sagten, auch Telgte
seinen Torf dort stäche, daß doch Wolbeck mit die gleichen Rechte habe.
Quelle: Ferdinand
Zumbusch,
Die Geschichte Wolbecks, Pg. 183
Noch mehr Informationen aus der Ortsgeschichte Wolbecks von Ferdinand Zumbusch stehen in den Straßennamen Amelunxenstraße, Berdelheide, Buxtrup, Goldbrink, Grenkuhlenweg, Tiergarten, Tönskamp, Wallfahrtskottenweg, Zumbuschstraße.
Keine Spur von Heideromantik
Große Flächen der heutigen münsterländischen Parklandschaft waren noch zum Anfang des 19. Jahrhunderts verarmte, ausgezehrte Heidelandschaft. Diese Vergangenheit belegen 50 Straßennamen mit dem Wort -heide.
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