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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Bernhard-Ernst-Straße

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Hafen
Entstehung: 1974
Amtsblatt: 25/1974
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Benannt nach dem aus Münster stammenden Rundfunkreporter und späteren Chefreporter des WDR Bernhard Ernst, (1899-1957). Das erste Studio der Westdeutschen Funkstunde AG befand sich am Stadthafen in dem Betriebsgebäude der Stadtwerke, damals Albersloher Weg 31, heute Hafenplatz 1.

Guter Empfang aus Münster
Hier ist der Rundfunksender Münster auf Welle 407. Mit diesen Worten meldete sich die neunte Sendestelle des Deutschen Unterhaltungsrundfunks, der Sender Münster, am 10. Oktober 1924 über den Äther. Im Eiltempo ging es in nur sieben Monaten daran, die Idee eines eigenen Senders für den westdeutschen Raum umzusetzen. Großen Anteil an der Verwirklichung des Unterfangens hatte Richard Tormin, der nicht nur an technischen Entwicklungen überaus interessiert war, sondern auch als damaliger Baurat der Stadt die nötigen Entscheidungskompetenzen für ihre Verwirklichung hatte.
Für das Aufnahmestudio fand sich ein leerstehendes Generatorenhaus der städtischen Elektrizitätswerke am Albersloher Weg. Der 75 Meter hohe Sendemast aus Stahlgitter wurde in weniger als drei Wochen errichtet. Die ersten Sendeversuche konnten gestartet werden. Der bekannte münsterische Lautensänger Tönne Vormann und der singende Bierbrauer Pinkus Müller gehörten zu den ersten Künstlern, deren Stimmen über die Wellen gehört werden konnten. Von nun an gab es ein tägliches Rundfunkprogramm mit Nachrichten, Wetterbericht, Wirtschafts- und Sportnachrichten, Unterhaltungsmusik und - noch im selben Jahr - Live-Übertragungen aus dem Stadttheater und vom Turm der Lamberti-Kirche.
Dr. Bernhard Ernst, der erste Sportreporter Deutschlands, berichtete am 1. November 1925 live aus dem Preußen-Stadion. Dies war eine Deutschland weite Premiere - die erste Übertragung eines Fußballspiels. Das Mikrofon war dabei an einem Torbalken befestigt. 1933 musste der Sender des Westdeutschen Rundfunks nach dem Willen der Nationalsozialisten verstummen. Er wurde vom gleichgeschalteten Reichssender Köln übernommen. Den Sendeturm zerstörte im Zweiten Weltkrieg eine Bombe. Erst 1956 bekam der Westdeutsche Rundfunk wieder eine Niederlassung in Münster.
Quelle: Stadtarchiv Münster, Im Wandel der Zeit - 1200 Jahre Münster, Zwolle 2000, Seite 483

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