Bernhard-Ernst-Straße
Statistischer Bezirk: Hafen
Entstehung: 1974
Amtsblatt: 25/1974
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Benannt nach dem aus Münster stammenden Rundfunkreporter und späteren Chefreporter des WDR Bernhard Ernst, (1899-1957). Das erste Studio der Westdeutschen Funkstunde AG befand sich am Stadthafen in dem Betriebsgebäude der Stadtwerke, damals Albersloher Weg 31, heute Hafenplatz 1.
Guter Empfang aus Münster
Hier ist der Rundfunksender Münster auf Welle 407. Mit diesen Worten meldete sich die
neunte Sendestelle des Deutschen Unterhaltungsrundfunks, der Sender Münster, am 10. Oktober
1924 über den Äther. Im Eiltempo ging es in nur sieben Monaten daran, die Idee eines eigenen
Senders für den westdeutschen Raum umzusetzen. Großen Anteil an der Verwirklichung des
Unterfangens hatte Richard Tormin, der nicht
nur an technischen Entwicklungen überaus interessiert war, sondern auch als damaliger Baurat
der Stadt die nötigen Entscheidungskompetenzen für ihre Verwirklichung hatte.
Für das Aufnahmestudio fand sich ein leerstehendes Generatorenhaus der städtischen
Elektrizitätswerke am Albersloher Weg. Der 75 Meter hohe Sendemast aus Stahlgitter wurde in
weniger als drei Wochen errichtet. Die ersten Sendeversuche konnten gestartet werden. Der
bekannte münsterische Lautensänger Tönne
Vormann und der singende Bierbrauer Pinkus Müller gehörten zu den ersten
Künstlern, deren Stimmen über die Wellen gehört werden konnten. Von nun an gab es ein tägliches
Rundfunkprogramm mit Nachrichten, Wetterbericht, Wirtschafts- und Sportnachrichten,
Unterhaltungsmusik und - noch im selben Jahr - Live-Übertragungen aus dem Stadttheater und vom
Turm der Lamberti-Kirche.
Dr. Bernhard Ernst, der erste Sportreporter Deutschlands, berichtete am 1. November 1925 live
aus dem Preußen-Stadion. Dies war eine Deutschland weite Premiere - die erste Übertragung eines
Fußballspiels. Das Mikrofon war dabei an einem Torbalken befestigt. 1933 musste der Sender des
Westdeutschen Rundfunks nach dem Willen der Nationalsozialisten verstummen. Er wurde vom
gleichgeschalteten Reichssender Köln übernommen. Den Sendeturm zerstörte im Zweiten
Weltkrieg eine Bombe. Erst 1956 bekam der Westdeutsche Rundfunk wieder eine Niederlassung in
Münster.
Quelle: Stadtarchiv Münster, Im Wandel der Zeit - 1200 Jahre Münster, Zwolle 2000,
Seite 483
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