A bis Z

Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Blücherstraße

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Schützenhof
Entstehung: 1896
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Benannt nach Gebhardt Leberecht Blücher von Wahlstatt, (1742-1819), Marschall.

Der vor allem durch die Schlacht von Waterloo berühmt gewordene Preußische Marschall verbrachte einige Jahre in Münster. Im Jahre 1795 zog Blücher mit einer Garnison zum Schutze der Neutralität Westfalens in Münster ein. Dieser erste Aufenthalt Blüchers dauerte bis 1800. Zwei Jahre später kehrte er an der Spitze preußischer Truppen in das Fürstbistum zurück, um es für Preußen in Besitz zu nehmen. Die Münsteraner zeigten wenig Begeisterung für den Anschluss an Preußen und der Marschall Vorwärts wie Blücher auch genannt wurde, fühlte sich in Münster nie wohl. Gemeinsam mit Freiherr vom Stein wohnte er im Residenzschloss. Bis zum Jahre 1806 blieb Blücher Gouverneur des Preußischen Fürstbistums Münster. In einem Brief an Zastrow schrieb er klagend über Münster: Wann werde ich denn einmal aus diesem Lande der Heiligen erlöst werden, wo die Menschen weit ärmer an Verstand wie an Gütern sind, wo 42 übermütige Domherren den Schweiß der Armut unverdient verprassen.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000

Gebhardt Leberecht von Blücher steht, neben seinen bekannten Leistungen, zu Münster in einem besonderen Verhältnis.
Geboren wurde er am 16. Dezember 1742 in Rostock. Sein Vater war hessischer Rittmeister und konnte ihm nur eine dürftige Schulbildung vermitteln. Bereits 1760 trat er in preußische Dienste, nahm 1772 seinen Abschied, schlug sich als Landwirt durch das Leben, um 1787 wieder als Major bei Preußens zu landen. In den Revolutionsfeldzügen 1793 bis 1795 tat er sich ruhmvoll hervor, wurde Oberst und bald darauf General-Major. 1795 wurde er Kommandeur seines Truppenteils mit Sitz in Münster. Hier verblieb er zehn Jahre, zuerst als Führer der Beobachtungstruppen - und als Preußen den größten Teil des Münsterlandes okkupierte, als Führer der Besatzungsabteilung. Sehr bald erfolgte die Ernennung zum Gouverneur.
Er nahm Wohnung im Schloss, quälte sich mit seinen dauernden Geldsorgen. Nach seinem späteren Ausrücken mussten seine Gläubiger seinen Hausrat pfänden. Seinen Soldaten, kärglich besoldet, verschaffte er Kartoffelland vor dem Neutor. Weder mit dem Domkapitel noch mit dem einheimischen Adel war er besonders befreundet, wurde jedoch Mitglied der Loge zu den drei Balken, deren Meister er wurde. In seinem Bestreben, das Münsterland mit Preußen sehr rasch zu verschmelzen, gelang es ihm in Zusammenarbeit mit Freiherr vom Stein, einen der fähigsten Oberpräsidenten Preußens, den Freiherrn von Vincke in die westfälische Metropole zu beordern.
Blücher starb als preußischer Feldmarschall, hochgeehrt als Bezwinger Napoleons (Schlacht bei Belle-Alliance oder Waterloo) am 12. September 1819 in Krieblowitz in Schlesien. Ihm zu Ehren wurde dieser Ort in Blüchersruh umbenannt.
Quelle: Westfälische Nachrichten, Straßennamen in Münster, 29.10.1982

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