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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Brandhoveweg

Stadtbezirk:Münster-Südost
Statistischer Bezirk: Wolbeck
Entstehung: 1976
Amtsblatt: 17/1976
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Brandhove ist ein in dieser Gegend überlieferter Flurname.


Die niederdeutsche Sprache unterschied zwischen Hof und Hove. Mit Hof wurde der Herrenhof bezeichnet, zum Beispiel der Bispinghof, der Drostenhof, der Schultenhof. Das Wort Hove bezeichnete die abhängigen Hofstellen, die zum Eigentum eines Herrenhofes gehörten. Zum Beispiel Brandhove, Egelshove, Wedemhove.
Quelle: Gunter Müller in einem Vortrag bei den 31. Niederdeutschen Heimattagen in Münster am 30.9.2009 in der Stadtbücherei in Münster.


 

Der Hof und die Hove
(...) den Hof-Flurnamen können zwei Wörter zugrundeliegen, die zwar ähnlich klingen, aber Unterschiedliches bedeutet haben. Beide Wörter werden oft verwechselt, unterscheiden sich aber schon im grammatischen Geschlecht:

"Der Hof" - ein männliches Wort mit kurz gesprochenem "o" - meint ursprünglich einen Herrenhof oder Oberhof, im Münsterland zumeist "Schultenhof" und im östlichen Westfalen "Meierhof" genannt. In lateinisch gefassten Dokumenten Westfalens aus dem Mittelalter taucht er oftmals als "curtis" oder "villa" auf. Solch ein Oberhof wird in den überlieferten Quellen fast nie als "Erve" bezeichnet. Ursprünglich war er auch kein Familienerbe, sondern ein Amtssitz auf Zeit. Der dort wohnende Schulte oder Meier war nicht in erster Linie als Landwirt tätig, sondern als eine Art Amtmann mit klar umgrenzten Amtspflichten, beauftragt von seinem kirchlichen, klösterlichen oder adligen Grundherrn. So hatte ein Schulte oder Meier dafür zu sorgen, dass die Bauern seines Bezirks die Abgaben entrichteten, ihre Höfe ordentlich bewirtschafteten und das Recht einhielten. Der Oberhof war selbst mit Flächen für die Landwirtschaft ausgestattet. Ein Schulte oder Meier bebaute sie - zumindest im Mittelalter - aber nur selten auf eigene Rechnung, sondern vor allem zugunsten des Grundherrn.

"Die Hove" - ein weibliches Wort mit langgesprochenem "o" - bezeichnet demgegenüber allgemein einen Vollbauernhof oder eine Hofstelle. Es ist "das von einem Colon bewohnte Ackerland, stehe es in Abhängigkeit von einem Herrenhofe oder sei es unabhängig". Teilt Jacob Grimm in seiner Quellensammlung der deutschen Rechtsaltertümer mit.

Solch eine Hofstelle wird in den lateinischen Quellen des Mittelalters zumeist als "mansus" bezeichnet, als "huove" hingegen in der Umgangssprache des Mittelniederdeutschen. "Huove", "Hove" oder hochdeutsch "Hufe": Dieses Wort beschreibt laut Deutschem Wörterbuch der Brüder Grimm ursprünglich gar keinen geschlossenen Bauernhof, sondern "ein gemessenes und gehegtes Landstück in Flur oder Wald, dessen Größe schwankt".
## Diese Ursprungsbedeutung findet sich auch in historischen Dokumenten Westfalens. So weist eine 1496 geschriebene Urkunde aus Salzuflen auf "1/2 hove landes, geheten de Molenhove".

Quelle: Gisbert Strotdrees, Im Anfang war die Woort - Flurnamen in Westfalen, Ardey-Verlag Münster, 2018

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