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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Bröderichweg

Stadtbezirk:Münster-Nord
Statistischer Bezirk: Kinderhaus-Ost
Entstehung: 1957
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Im Jahre 1957 wurde dieser Straßenzug nach Haus Bröderich benannt. Der Hof Broderinc kam 1249 vom Grafen von Ravensberg (münsterscher Erbmundschenk) an den münsterschen Bürger Dietrich Specht, der ihn an münstersche Bürger verpachtete.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche Zeitung, 10.12.1958

Jener Hof Bröderich ist einer der bereits im frühen Mittelalter nachweisbaren Höfe an der Aa wie beispielsweise die Höfe Enkingmühle, Nevinghoff, Wienburg. Ersten Quellen ist zu entnehmen, dass der Hof wahrscheinlich bereits im 9. Jahrhundert vorhanden war. Er ist erstmals im Jahre 1249 in Urkunden als domus Broderinch belegt. In jenem Jahre befand er sich offensichtlich im Besetz des Grafen Ludwig von Ravensberg, dessen Vormund ihn an den münsterschen Bürger Dietrich Specht verkaufte.
Danach wechselten die Besitzer mehrfach, bis man den Hof schließlich ebenso wie den bereits erwähnten Hof Wienburg wüst liegen ließ (seit dem 15. Jahrhundert). Erst in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts sollte er wieder bewirtschaftet werden, was jedoch durch die kriegerischen Auseinandersetzungen des Fürstbischofs Christoph Bernhard von Galen mit der Stadt Münster vereitelt wurde.
Bommen Bernd ließ dort (auf dem sogenannten Broderkämpen) die Marienschanze anlegen, die erst nach seinem Sieg über Münster im Jahre 1661 abgetragen wurde. Es vergingen weitere 15 Jahre, bis der Hof endlich im Jahre 1676 wieder bewirtschaftet werden konnte.
Der Name Bröderich oder auch Brödering leitet sich ab vom niederdeutschen Wort bröder, was dem heutigen Bruder entspricht. Das Wort bröder wurde im 11. und 12. Jahrhundert in Westfalen auch als Familienname verwendet. Eine andere Namensdeutung meint zu wissen, dass der Hof ursprünglich zum Besitz eines Bruderklosters gehörte.
Quelle: Kinderhaus auf einen Griff, Broschüre der Werbegemeinschaft Kinderhaus u.a., 2002