Brucknerstraße
Benannt nach Anton Bruckner, *1824, 1896, Komponist und Domorganist in Linz, Lehrer am Konservatorium in Wien
Anton Bruckner wurde in Ansfelden (Oberösterreich) als Sohn eines
Dorfschullehrers geboren. Den ersten Unterricht in Orgelspiel und Generalbass erhielt er von
seinem Vetter Weiß. Nach seines Vaters Tod wurde er in das Augustiner-Chorherrenstift St.
Florian als Chorknabe aufgenommen. Anschließend besuchte er das Lehrerseminar in Linz und
bekleidete danach verschiedene Hilfslehrerstellen. Weitere Prüfungen als Lehrer für höhere
Schulen und die Vervollkommnung seines Orgelspiels brachten ihm die Anstellung als
Stiftsorganist in St. Florian ein. Als Ergebnis von weiteren Studien in Formenlehre und
Orchesterinstrumentation entstanden die Kompositionen einer Ouvertüre und 2
Symphoniepartituren.
Inzwischen war er zum Organisten am Linzer Dom gewählt worden. Der Erfolg mit der Uraufführung
seiner 1. Messe 1864 im Linzer Dom gab ihm den Mut zur Komposition einer neuen Messe und der 1.
Symphonie. Bevor er einen Lehrauftrag für Musiktheorie und Orgelspiel in Wien bekam, hatte er
noch seine 3. Messe vollendet, die 1872 in Wien uraufgeführt wurde.
Bruckners Erfolge als Komponist fanden mit der Anstellung als Lektor für Musiktheorie an der
Wiener Universität eine entsprechende Würdigung. Nach der Uraufführung der 2. Symphonie 1873
folgten in den Jahren 1874 - 1881 die Symphonien 4, 5 und 6. Die 3. Symphonie widmete er
Richard Wagner. Die Trauer über Wagners Tod fand im langsamen Satz der 7. Symphonie ihren
Ausdruck. Diese begann mit der Münchener Aufführung unter Levi 1884 ihren Siegeszug durch
Europa. Das Te Deum wurde 1884 in Wien uraufgeführt. Im selben Jahr erhielt Bruckner
den Franz-Joseph-Orden. Die 8. Symphonie wurde nach einer Umarbeitung 1892 in Wien
uraufgeführt.
Wegen gesundheitlicher Beschwerden musste er seine Tätigkeit am Konservatorium einschränken; 1
Jahr später ging er in Pension. Als bedeutendste(m) Sinfoniker der Gegenwart wurde ihm
die Ehrendoktorwürde verliehen. Zum Dank widmete er der Universität die Wiener Fassung
der 1. Symphonie. Trotz seiner zunehmenden Altersschwäche begann er mit der Komposition des
150. Psalms, des Chorwerkes Helgoland und der 9. Symphonie, die leider unvollendet
blieb. 2 Jahre vor seinem Tod beendete er seine Vorlesungen an der Uni. Vom kaiserlichen Hof
wurde ihm im Schloss Belvedere eine Wohnung zur Verfügung gestellt. Am 11.10.1896 entschlief
der große Meister. Sein Sarg wurde unter der Orgel der Stiftskirche St. Florian
aufgestellt.
Autor: Jürgen Sachs
Quelle: Liselotte
Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001
- Eintrag in der Neuen Deutschen Biographie Anton Bruckner
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