Clemens-August-Platz
Benannt nach Clemens August von Droste zu Vischering, Erzbischof in Köln.
Clemens August Freiherr Droste zu Vischering, *21.1.1773 Münster, 19.10.1845
Münster, Erzbischof von Köln. Schon früh gehörte Clemens August dem Kreis von Münster mit
seinen Idealen eines weltoffenen Katholizismus an. 1807 stieg er zum Koadjutor Franz von
Fürstenbergs auf. In den frühen Jahren unter preußischer Krone geriet er in der Stellung eines
Bistumsverwesers bald in Konflikt mit der Staatsmacht. 1821 zog er sich in das Privatleben
zurück und widmete sich der Leitung der von ihm gegründeten Genossenschaft der Barmherzigen
Schwestern (Clemensschwestern).
1827 ernannte ihn sein älterer Bruder Kaspar Max zum Weihbischof von Münster. 1835 erfolgte die
Wahl zum Erzbischof von Köln. In diesem Amt sollte es bald zu ernsten Schwierigkeiten mit der
Staatsmacht kommen. Der Streit um die Mischehenfrage*, in der Clemens August
unnachgiebig blieb, führte 1837 zu seiner Verhaftung und anschließenden Arretierung in der
Festung Minden. Die Behandlung des Erzbischofs als Staatsgefangener übte eine gewaltige Wirkung
auf die Öffentlichkeit der katholischen Landesteile Preußens, namentlich der des Rheinlandes,
aus.
Nach seiner Freilassung im April 1839 zog sich Clemens August auf Schloss Darfeld, 1840 nach
Münster zurück. Ein Jahr darauf verzichtete er auf das Kölner Bischofsamt, das er seinem
Koadjutor Johannes von Geissel überließ. Clemens August Droste zu Vischering liegt im Chor des
Domes zu Münster begraben.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
Im Erbdrostenhof
Hier wurde 1773 Clemens August Freiherr von Droste Vischering geboren, der 1807 Generalvikar,
1827 Weihbischof in Münster und 1835 Erzbischof von Köln wurde.
Quelle: Ludwig
Humborg, Historischer Bummel durch Münsters Altstadt-Straßen, Münster
1973
- Eintrag in der
Neuen Deutschen Biographie
Clemens August von Droste zu Vischering
- Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren Clemens August von Droste zu Vischering
*Prügelei auf dem Domplatz
Zu einem gravierenden Zerwürfnis der katholischen Bevölkerung der westlichen Teile Preußens mit
der protestantisch ausgerichteten Staatsmacht kam es im Jahre 1837 bei den so genannten
Kölner Wirren. Anlass hierfür war der Anstieg der Zahl der Mischehen, also
Ehen zwischen Katholiken und Protestanten, die in den Westprovinzen sprunghaft angestiegen
war.
1825 war zudem die Weisung ausgegeben worden, dass die Kinder solcher Mischehen nach der
Konfession des (meist protestantischen) Vaters erzogen werden sollen. Viele Geistliche
verweigerten daraufhin die Einsegnung solcher Ehen und drohten darüberhinaus mit
Exkommunizierung.
In Köln erreichten die Spannungen mit der Verhaftung des in dieser Frage unversöhnlich
auftretenden Erzbischofs Clemens August Droste zu Vischering, einem gebürtigen Münsteraner
ihren Höhepunkt.
Einen Monat nach der Verhaftung des Bischofs macht sich in Münster Volkszorn Luft, der zunächst
mehr possenhafte Züge trug. Der Unmut der Münsteraner richtete sich vor allem gegen das
Aushängeschild des Preußentums schlechthin: das Militär. Es kam so weit, dass sich
Militärangehörige abends nicht mehr aus den Häusern wagten. Der Widerstand gegen das preußische
Militär blieb auf Seiten der Bevölkerung zwar provokant, jedoch friedlich.
Schließlich verlor General Wrangel die Nerven und schickte ein Mindener Regiment gegen die auf
dem Domplatz versammelte Menge um, wie es heißt auf die Weiber und Kinder einzuhauen.
Dreihundert Bürger lagen schließlich verletzt am Boden.
Danach blieb das Verhältnis der Münsteraner zu Preußen für Jahre gestört. Offiziell wurde der
Konflikt mit dem Besuch des Königspaares im August 1842 beigelegt.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
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