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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Coermühle

Stadtbezirk:Münster-Nord
Statistischer Bezirk: Sprakel
Entstehung: 1957
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Benannt nach der historischen Coermühle an der Aa.

Der Name lässt nach dem ersten Anschein vermuten, dass sich diese Straße im heutigen Stadtteil Coerde befindet. Zwar ist Haus Körde oder 'Coerde', zu welchem die Mühle gehörte, in der Tat die Keimzelle von Coerde; die Straße Coermühle hingegen liegt am Rand des Stadtteils Kinderhaus. Ursprünglich gehörten zu Haus Coerde zwei Mühlen, nämlich eine Roß- und eine Wassermühle. Letztere wurde durch das Wasser der Aa gespeist, die auf ihrem Weg über Gimbte zur Mündung in die Ems bei Greven fließt.

Ebenso wie das Gutshaus wurde auch die Mühle in ihrer Geschichte mehrfach zum Beispiel während der Täuferherrschaft und im Dreißigjährigen Krieg bei kriegerischen Auseinandersetzungen zerstört und wieder neu errichtet. In dieser Mühle konnten Bauern aus Kinderhaus seit Jahrhunderten ihr Getreide gegen einen entsprechenden Obolus, meist in Form von Naturalien, mahlen lassen.

Die Mühle war seit 1928 im Eigentum der Stadt Münster und wurde in den 1930er Jahren geschlossen. Fortan kümmerte sich niemand um die Anlage; durch verschiedene Einbrüche und Diebstähle wurde sie stark beschädigt und verfiel. Als Folge der schweren Erschütterungen während des Zweiten Weltkrieges stürzten Wände ein.

Im Jahre 1947 lagen die Reste der alten Mühle in dem damals noch vorhandenen Mühlenkolk. Sie wurden alsbald beseitigt. Heute sind keine Reste mehr zu erkennen. Erhalten ist nur noch ein alter Bildstock aus Baumberger Sandstein, der sich in unmittelbarer Nähe der Mühle befand.
Quelle: Walter Kutsch in Rund um Kinderhaus am 25.1.2000


Die Straße hieß vor 1975 Voßstiege.

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