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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Dag-Hammarskjöld-Weg

Stadtbezirk:Münster-Südost
Statistischer Bezirk: Gremmendorf-West
Entstehung: 1998
Amtsblatt: Jan.99
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Benannt nach Dag Hammarskjöld, (1905-1961); schwedischer Politiker und Diplomat, 1951-1953 stellvertretender Außenminister, Friedensnobelpreisträger.

Dag Hammarskjöld erhielt 1961 posthum die Osloer Friedensnobel-Auszeichnung, weil er als Generalsekretär der Vereinigten Nationen (UN) die friedensstiftende und friedenerhaltende Funktion der Weltorganisation gestärkt und durch persönlichen Einsatz zur Entschärfung von Konflikten in Krisengebieten beigetragen hatte.
Der aus einer Beamten- und Politikerfamilie stammende Hammarskjöld studierte Literaturgeschichte, Philosophie, Nationalökonomie und Jura, bevor er 1930 in die Politik eintrat. Dort beschäftigte er sich zunächst mit sozialen und wirtschaftlichen Problemen. 1941 wurde er Präsident der Schwedischen Reichsbank. Ab 1945 übernahm er zunehmend diplomatische Aufgaben und wechselte ins Außenministerium. 1951 wurde der parteilose Hammarskjöld unter dem Sozialdemokraten Tage Erlander stellvertretender schwedischer Außenminister und leitete ab 1952 die UN-Delegation seines Landes. 1953 wählte die Vollversammlung der UN Hammarskjöld zum Generalsekretär der Vereinten Nationen, 1957 wurde er in diesem Amt einstimmig bestätigt.
Für Hammarskjöld hatten die Vereinten Nationen die wesentliche Funktion, sich für den Frieden einzusetzen und die kleinen Staaten zu schützen. Er sah die UN als dritte Kraft in den Ost-West-Auseinandersetzungen des kalten Krieges. Den vielen Ländern der Dritten Welt, die während seiner Amtszeit die Unabhängigkeit erhielten, sollte Hilfe geleitet werden. Dabei war es ihm wichtig, dass UN-Mitarbeiter neutrale und unabhängige Positionen einnahmen; so untersagte er auch der US-amerikanischen Bundespolizei FBI, wie es damals Praxis war, die UN-Mitarbeiter auf ihre politische Gesinnung zu überprüfen.
Hammarskjöld legte die Kompetenzen seines Amtes weiter aus als sein norwegischer Vorgänger Trygve Lie und sandte auch ohne formellen Auftrag von Sicherheitsrat oder Generalversammlung Sonderbeauftragte in Krisengebiete. Häufig informierte er sich selbst am Ort der Ereignisse.
1954 erreichte er in persönlichen Verhandlungen mit der Regierung der Volksrepublik China die Freilassung US-amerikanischer Soldaten, die seit dem Koreakrieg (1950-53) in chinesischer Gefangenschaft waren. 1956 vermittelte er in der Suezkrise: Nach der Verstaatlichung des für die internationale Schifffahrt wichtigen Suezkanals durch den ägyptischen Präsidenten Gamal Abd el Nasser waren britische, französische und israelische Truppen in Ägypten einmarschiert. Hammarskjöld entsandte UN-Friedenstruppen, und die fremden Soldaten zogen aus Ägypten ab.
Als die belgische Kolonie Kongo 1960 ihre Unabhängigkeit erhielt, kam es dort zum Bürgerkrieg, in den 1961 auch die UN-Friedenstruppen verwickelt wurden. Hammarskjöld setzte sich persönlich für einen Waffenstillstand ein und war auf dem Weg zu einem Treffen mit dem Führer der Aufständischen, Moïse Tschombé, auf neutralem Boden, als er bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam.
Quelle: Harenberg, Lexikon der Nobelpreisträger, Dortmund 2000

Friedensnobelpreisträger im Gewerbegebiet Loddenheide
Im Gebiet des ehemaligen, zivilen Flugplatzes auf der Loddenheide entstanden nach 1945 sieben englische Kasernen, die Buller-, Swinton-, und Waterloo-Kaserne. Als nach 1990 die englischen Streitkräfte die Kasernen aufgaben, wandelte die Stadt Münster das Gelände in das Gewerbegebiet Loddenheide um.
Die Deutschen Friedensgesellschaft Münster schlug vor, die Straßen sollten nach Trägerinnen und Trägern des Friedensnobelpreises benannt werden, um daran zu erinnern, dass die Umwandlung dieser Flächen erst durch Entspannung und Abrüstung möglich wurde. Seitdem gibt es hier die Straßennamen
Bertha-von-Suttner-Weg, Dag-Hammarskjöld-Weg, Fridtjof-Nansen-Weg, Gustav-Stresemann-Weg, Linus-Pauling-Weg, Martin-Luther-King-Weg und Willy-Brandt-Weg.

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