Dahlweg
Im Jahre 1876 erhielt diese Straße nach dem Dahl, dem tiefer liegenden Gelände an der
Ostflanke des Geistrückens ihren Namen. Erst im hohen Mittelalter wurde dieses Gelände gerodet,
das bis dahin den nördlichen Ausläufer der Loddenheide bildete. Es hieß im Mittelalter auch das
Ludgeridahl im Gegensatz zum Mauritzdahl, das Gelände zwischen Wolbecker Straße und Laerer
Landweg.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche Zeitung am
17.3.1959
Dahlhoff oder Dahlmeyer, Dahlkamp oder Imdahl - das sind hierzulande weit verbreitete Hof- und Familiennamen. Die meisten von ihnen dürfen sogar westfälischen Ursprungs sein. Darauf weist die Namenssilbe Dahl. Es steht für unser hochdeutsches Wort Tal, meint aber deutlich mehr: Der gemeine Westfale früherer Jahrhunderte verstand unter dem Dahl so viel wie Bodensenke, Geländemulde, Abgrund oder auch Loch. Ein Dahl in der Landschaft bezeichnete meist den Einschnitt, durch den sich ein Bach oder gar ein Fluss windet.
Am Bach im tiefen Tal
Das niederdeutsche Wort Dahl ist uralt und war nördlich der Mittelgebirge bis zur Nord- und
Ostseeküste weit verbreitet. Irgendwann aber im Mittelalter verschwand das Wort und wurde
vielerorts durch das hochdeutsche Grund ersetzt. Niemand kennt die Ursache. Vielleicht
fanden das die Einwohner treffender oder auch wohlklingender. Sicher ist nur eines: Die
Einwohner Westfalens hielten weiterhin am alten Dahl fest. Dieser Name für Ackerparzellen,
Wiesen, Weiden und Waldstücke hat sich bis heute gerade in Westfalen erhalten - und das in
allen drei Wortgeschlechtern. In den Flurkarten findet sich Dahl, der Dahl
und sogar auch die Dahl. Hierzulande sind Dahl-Flurnamen besonders häufig entlang des
Hellwegs zu finden, also von Bochum über Dortmund und Soest bis Höxter. Weitere Schwerpunkte,
das ergeben die Auszählungen für den Westfälischen Flurnamenatlas, finden sich im Siegerland,
im Altkreis Büren sowie im Lippischen. Flurnamen wurden über Jahrhunderte hinweg meist mündlich
weitergegeben. Feste Schreibweisen gab es nicht - auch nicht in unserem Fall. Daill,
Daall oder Daell sind nur einige der Schreibweisen aus Urkunden Westfalens
seit dem 16. Jahrhundert.
Quelle: Gisbert Strotdrees in Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe,
Münster, Ausgabe 41/2014
Berg und Tal
Durch das Stadtgebiet Münster zieht sich auf der Linie von Nienberge nach Albersloh ein Sand-
bzw. Kiessandrücken, den eine Eiszeit als
Moräne hier abgeladen hat. Der Sandrücken liegt bis zu 10 m hoch. Auf dem Sandrücken
liegen Trinkwasser-Brunnen und steht auch der Wasserturm. Direkt neben dem Höhenzug liegt das
Gelände tiefer. Deshalb heißen hier die Straßen Dahlweg und Im Dahl.
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