Damaschkeweg
Benannt nach Adolf Damaschke (1865-1935) Bodenreformer, Führer der deutschen
Heimstätten-Bewegung
Adolf Wilhelm Ferdinand Damaschke wurde in Berlin geboren und hat zeit seines
Lebens dort gewohnt. Als Volksschullehrer ausgebildet weiteten sich seine Interessen und
Bestrebungen bald über den Berufsalltag hinaus. Wie viele junge Menschen seiner Zeit suchte er
nach neuen Lebensformen, u. a. im Antialkoholismus. Die Begegnung mit der Lehre von Henry
George, dass der Boden dem kapitalistischen Marktbetrieb entzogen werden müsse, da er anderer
Natur sei als bewegliche Ware, bestimmte sein weiteres Wirken.
Dreißigjährig verließ er den Staatsdienst und widmete sich als freier Publizist ganz der Frage
des Bodenrechts. 1896 war er ein Mitbegründer und späterer zweiter Vorsitzender des von
Friedrich Naumann begründeten Nationalsozialen Vereins, schied aber 1903 aus der Parteipolitik
aus. Dafür wurde der Bund für Bodenreform - eine überparteiliche Organisation - für
Damaschke das Instrument einer weitreichenden Sozial- und Volkspädagogik. Er gewann mit seinen
Lehrern großen Einfluss auf die Bodenvorratspolitik der Gemeinden.
Unermüdlich trat Damaschke als Redner und Publizist auf. Seine Ziele waren ethisch-humanitär
bestimmt und fesselten seine Zuhörer durch einen gewissen Lyrismus des Vortrags.
Damaschke gab die Blätter für Bodenreform und das Jahrbuch der Bodenreform heraus, die
in großen Auflagen verbreitet wurden. Sein Lebenswerk schilderte er in seiner mehrbändigen
Autobiographie Aus meinem Leben.
Wie sehr Damaschkes Wirken anerkannt wurde, zeigen seine Ehrendoktorwürden: Dr. theol., Dr.
jur., Dr. med. h. c.
Autorin: Liselotte Funcke
Quelle: Liselotte
Funcke (Hrsg), Hagener Straßen erzählen Geschichte(n), Hagen 2001
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