Donders-Ring
Im Jahre 1952 wurde die Straße zum Gedenken an den Professor der Universität Münster und
Dompropst Dr. Adolf Donders benannt. Donders, der 1877 geboren wurde, war durch seine
mitreißenden und unerschrockenen Predigten im Dom weithin bekannt. Er starb im Jahre
1944.
Quelle: Wilhelm Kohl in: Münstersche Zeitung am
25.9.1956
Adolf Donders
Einer der großen katholischen Prediger Münsters war Dr. Adolf Donders. Nach seinem Studium der
Theologie in Münster blieb er dieser Stadt bis an sein Lebensende verbunden. Seine erste
Anstellung fand er, nach einer zweijährigen Zeit als Kaplan in Duisburg, an der Kirche Sankt
Aegidii.
Die großen Prediger des Abendlandes fesselten den jungen Priester. Für einen Predigtzyklus über
das Thema Dies irae erhielt er 1900 den Preis seiner Fakultät.
Ab 1911 konnte Adolf Donders dann fast 30 Jahre als Domprediger in Münster wirken. In seinen
Predigten nahm er engagiert Stellung zu theologischen, kulturellen, geschichtlichen und
sozialen Fragen. Zeitgenossen bescheinigten Adolf Donders tiefste Demut. In latentem Dialog
mit den Zuhörern habe er deren Vertrauen gewinnen können.
Als er 1919 Professor der Homiletik an der hiesigen Universität wurde, dauerte es nicht lange,
bis die akademische Jugend ihm den Ehrentitel Vater der Studenten zuteilte. Er wurde
auch als der gute Donders bezeichnet, stiftete er doch seine Vorlesungshonorare den
weniger bemittelten Studenten.
Bereits seit 1906 wirkte Donders als Generalsekretär für das Zentralkomitee deutscher
Katholiken. Domprobst zu Münster wurde er im Jahre 1931.
Sehr stark gelitten hat Adolf Donders unter der Zerstörung des Domes und damit seiner Kanzel,
der Wirkungsstätte seines Priesterlebens.
Doch für ihn gab es deshalb kein Ausruhen. Er wußte, dass die Gestapo bereits auf ihn
aufmerksam geworden war. Sie ließ ihre Schnüffler ihm nachfolgen, wenn er in den noch
unbeschädigten Kirchen und Kapellen seiner geliebten Stadt Münster predigte und sich dabei
unerschrocken für die christlichen Grundsätze und die Würde des Menschen einsetzte.
Doch auf Dauer erdrückten den großen Kirchenmann die politischen Verhältnisse der NS-Zeit. Dr.
Adolf Donders starb am 9. August 1944 im Alter von 67 Jahren. Kein Geringerer als Bischof
Clemens August von Galen hielt die Grabrede.
Quelle: Westfälische Nachrichten vom 21.12.1982
Drei große Prediger
Die drei Straßennamen Kardinal-von-Galen-Ring,
Kolde-Ring und Donders-Ring
liegen im Verlauf der städtischen Ringstraße direkt nacheinander, wurden gleichzeitig
beschlossen und haben dieselbe Schreibweise mit dem Bindestrich, obwohl das beim Kolde-Ring und
Donders-Ring der Rechtschreibung widerspricht. Aus der Anordnung und Entstehung darf man
vermuten, dass die Straßenbenennung zum Ausdruck bringen soll: Kardinal von Galen und Adolf
Donders liegen in einer Linie mit dem großen Volksprediger Dietrich Kolde.
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