Drostenhofstraße
Benannt nach dem Drostenhof in Wolbeck.
Der Drostenhof zu Wolbeck besteht aus dem 1545-47 entstandenen Torhaus, dem Herrenhaus von
1554-57 und einem Wirtschaftsgebäude, das spätere Umbauten erfuhr. Seit 1389 in der Hand der
Herren von Merveldt, diente der Hof seit dem Spätmittelalter als Verwaltungssitz für das große
fürstbischöfliche Amt Wolbeck, in dem die von Merveldts die erblich gewordene Position als
Drosten (oberste Verwaltungsbeamte) wahrnahmen. Die in münsterisch-gotischen Formen erstellte
Baugruppe verkörpert mit ihren Prunk-Erkern, Fialgiebeln, dem Treppenturm und der
Innenausstattung, sowie der noch erhaltenen originalen Raumgliederung ein ausgezeichnetes
Beispiel adeliger Wohnkultur des 16. Jahrhunderts. Somit ist der Drostenhof aus architektur-
und kunstgeschichtlichen, orts- und familiengeschichtlichen Gründen, sowie als einziger in
Wolbeck noch erhaltener Burgmannshof und als einer der ältesten Profanbauten im Stadtgebiet von
Münster denkmalswert.
Der ehemals teilweise von Gräften umgebene Drostenhof präsentiert sich als aus drei Gebäuden
bestehende Anlage, wobei sich das Torhaus mit der Durchfahrt und seiner Traufseite direkt an
der Straße am Steintor in Nord-Süd-Richtung erstreckt. Im rechten Winkel zum Torhaus schließt
der parallel zur Drostenhofstraße verlaufende Ökonomietrakt an. Das freistehende Herrenhaus
nimmt wiederum die Richtung des Torhauses auf, so dass sich ein von drei Seiten geschlossener
Hofraum ergibt. Südlich und östlich des Komplexes erstrecken sich als Park und Garten genutzte
Freiflächen. Der Drostenhof unterscheidet sich durch seine stattliche Erscheinung deutlich von
der meist dichten Bauweise der Umgebung und prägt ganz wesentlich das Gesicht des Wigboldes
Wolbeck.
Quelle: Veröffentlichung des Museums im Drostenhof: Westpeußisches Landesmuseum
Die Bronzetafel am Drostenhof:
Letzterhaltener Burgmannsitz des früheren fürstbischöflichen Schlosses Wolbeck. Dirick von
der mervel(dt) de droste tor wolbe(ck) .. 1545 lautet die steinerne Inschrift über der
Nebenpforte des spätgotischen Torhauses. Die hier bereits vereinzelten Formen der Renaissance
kommen an dem Hauptgebäude von 1557 zur vollen Entfaltung.