Drubbel
Drubbel ist das mundartliche Wort für eine Ansammlung, für eine (eng) zusammenstehende Gruppe.
Das Wort wird auch mit spezieller Bedeutung für eine Siedlungsform benutzt.
Quelle im Internet: Wikipedia → Drubbel
- Mehr zum Thema Drubbel in Wikipedia.
- Zum münsterschen Drubbel schreibt die Stadtarchäologie: Ausgrabungen am Drubbel
Der Drubbel war eine Gruppe von zehn altertümlichen Häusern im Brennpunkt der drei alten
Märkte. Er hatte die Form eines schmalen, unregelmäßigen Rechtecks von 41-42 m Länge. Die
Breite wuchs von 12,4 m in Norden auf 15 m im Süden. Das größte der Häuser hatte 64, das
kleinste 26 qm. Die Grundfläche aller zehn Häuser betrug 436 qm, wozu noch ein Hofraum in der
Mitte von 5 qm kam. Dass die Reihe der Bogenhäuser gegenüber der Westseite des Drubbels
aussetzte, beweist, dass die Baugruppe älter ist als die Flucht der Markthäuser. Die
Schwierigkeit des Verkehrs vom Alten Steinweg, Alten Fischmarkt und Roggenmarkt zum
Prinzipalmarkt wurde noch dadurch gesteigert, dass bis 1775 der Nordostecke der Lambertikirche
eine Reihe von kleinen Häusern vorgelagert war, die man das Hölzerne Wams nannte.
Gegen die Absicht der bischöflichen Regierung im Jahre 1710, den Drubbel abzubrechen, haben die
Eigentümer der Drubbelhäuser in einer Bittschrift mit Erfolg um Schutz gesucht. Erst 1906/1907
ist der Drubbel beseitigt worden.
1892 erwarb die Stadt das kleinste Haus Nr. 15, erst 1901 folgte der Ankauf des Hauses Nr. 11.
Bis 1905 war die Stadt im Besitz von acht Häusern. Für die beiden letzten Häuser Nr. 8 und 9
forderte der Besitzer eine Summe, die der Stadt zu hoch erschien. Am 4. April 1906 begann die
Stadt mit dem Abbruch ihrer erworbenen Häuser und putzte den Drubbelrest grotesk heraus. Erst
am 18. September 1907 einigte man sich auf den Preis von 80 000 Mark für die 81 qm der beiden
letzten Häuser. Die Stadt hat für den Ankauf der 441 qm insgesamt 389.000, also im Durchschnitt
882 Mark je qm aufgewandt. Am Abend des 3. Dezember 1907 wurde der Drubbelrest bengalisch
angeleuchtet, und die für Großfeuer alarmierte Freiwillige Feuerwehr machte eine
erfolgreiche Übung an der Drubbelburg. Am 5. Dezember 1907 begann man mit der
endgültigen Niederlegung. Damit war ein romantisches Stück von Altmünster dem Moloch Verkehr
geopfert worden. Die Randlinie des alten Drubbels hat die Stadtverwaltung erfreulicherweise
durch eine Reihe von Kopfsteinen im Straßenpflaster festgelegt.
Quelle: Ludwig
Humborg, Historischer Bummel durch Münsters Altstadt-Straßen, Münster 1973
Der Drubbel
Unterhalb der Lambertikirche stand bis zum Jahre 1906 ein merkwürdiger, altertümlicher
Häuserblock, der Drubbel. Er bestand aus zehn kleinen Häusern, die zusammengedrängt wie eine
ängstliche Schafherde, den kleinen Platz zwischen Altem Fischmarkt, Roggenmarkt und
Prinzipalmarkt ausfüllten. Der Ursprung des Drubbel liegt vermutlich schon im 13. Jahrhundert.
Zum Abriss des Drubbels dessen Fläche insgesamt nur 436 Quadratmeter betrug, entschloss man
sich aus verkehrstechnischen Gründen, man brauchte Platz für die Straßenbahn.
Der Lütke Drubbel
Es gab noch einen zweiten Drubbel, der zwischen Katthagen, Buddenstraße und Kreuzstraße, dem
Areal des heutigen Rosenplatzes, lag. Dieser Häuserdrubbel, der ebenfalls aus zehn Häusern
bestand, war kunsthistorisch weniger bedeutsam, auch war er kleiner, als der zentral gelegene
Drubbel. Im Jahre 1903 kaufte die Stadt diese Drubbelhäuser und legte sie 1912 nieder.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000
- Der Abbruch des Drubbels erfolgte wegen der Straßenbahn.
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