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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Drubbel

Stadtbezirk:Münster-Mitte
Statistischer Bezirk: Dom
Entstehung: 1721
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Foto

Foto vom damaligen Drubbel

Drubbel ist das mundartliche Wort für eine Ansammlung, für eine (eng) zusammenstehende Gruppe. Das Wort wird auch mit spezieller Bedeutung für eine Siedlungsform benutzt.
Quelle im Internet: Wikipedia → Drubbel


Der Drubbel war eine Gruppe von zehn altertümlichen Häusern im Brennpunkt der drei alten Märkte. Er hatte die Form eines schmalen, unregelmäßigen Rechtecks von 41-42 m Länge. Die Breite wuchs von 12,4 m in Norden auf 15 m im Süden. Das größte der Häuser hatte 64, das kleinste 26 qm. Die Grundfläche aller zehn Häuser betrug 436 qm, wozu noch ein Hofraum in der Mitte von 5 qm kam. Dass die Reihe der Bogenhäuser gegenüber der Westseite des Drubbels aussetzte, beweist, dass die Baugruppe älter ist als die Flucht der Markthäuser. Die Schwierigkeit des Verkehrs vom Alten Steinweg, Alten Fischmarkt und Roggenmarkt zum Prinzipalmarkt wurde noch dadurch gesteigert, dass bis 1775 der Nordostecke der Lambertikirche eine Reihe von kleinen Häusern vorgelagert war, die man das Hölzerne Wams nannte. Gegen die Absicht der bischöflichen Regierung im Jahre 1710, den Drubbel abzubrechen, haben die Eigentümer der Drubbelhäuser in einer Bittschrift mit Erfolg um Schutz gesucht. Erst 1906/1907 ist der Drubbel beseitigt worden.
1892 erwarb die Stadt das kleinste Haus Nr. 15, erst 1901 folgte der Ankauf des Hauses Nr. 11. Bis 1905 war die Stadt im Besitz von acht Häusern. Für die beiden letzten Häuser Nr. 8 und 9 forderte der Besitzer eine Summe, die der Stadt zu hoch erschien. Am 4. April 1906 begann die Stadt mit dem Abbruch ihrer erworbenen Häuser und putzte den Drubbelrest grotesk heraus. Erst am 18. September 1907 einigte man sich auf den Preis von 80 000 Mark für die 81 qm der beiden letzten Häuser. Die Stadt hat für den Ankauf der 441 qm insgesamt 389.000, also im Durchschnitt 882 Mark je qm aufgewandt. Am Abend des 3. Dezember 1907 wurde der Drubbelrest bengalisch angeleuchtet, und die für Großfeuer alarmierte Freiwillige Feuerwehr machte eine erfolgreiche Übung an der Drubbelburg. Am 5. Dezember 1907 begann man mit der endgültigen Niederlegung. Damit war ein romantisches Stück von Altmünster dem Moloch Verkehr geopfert worden. Die Randlinie des alten Drubbels hat die Stadtverwaltung erfreulicherweise durch eine Reihe von Kopfsteinen im Straßenpflaster festgelegt.
Quelle: Ludwig Humborg, Historischer Bummel durch Münsters Altstadt-Straßen, Münster 1973

Foto

Das frühere Straßennamenschild

Der Drubbel
Unterhalb der Lambertikirche stand bis zum Jahre 1906 ein merkwürdiger, altertümlicher Häuserblock, der Drubbel. Er bestand aus zehn kleinen Häusern, die zusammengedrängt wie eine ängstliche Schafherde, den kleinen Platz zwischen Altem Fischmarkt, Roggenmarkt und Prinzipalmarkt ausfüllten. Der Ursprung des Drubbel liegt vermutlich schon im 13. Jahrhundert. Zum Abriss des Drubbels dessen Fläche insgesamt nur 436 Quadratmeter betrug, entschloss man sich aus verkehrstechnischen Gründen, man brauchte Platz für die Straßenbahn.

Der Lütke Drubbel
Es gab noch einen zweiten Drubbel, der zwischen Katthagen, Buddenstraße und Kreuzstraße, dem Areal des heutigen Rosenplatzes, lag. Dieser Häuserdrubbel, der ebenfalls aus zehn Häusern bestand, war kunsthistorisch weniger bedeutsam, auch war er kleiner, als der zentral gelegene Drubbel. Im Jahre 1903 kaufte die Stadt diese Drubbelhäuser und legte sie 1912 nieder.
Quelle: Detlef Fischer, Münster von A bis Z, Münster 2000

 

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