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Ausschnitt eines alten Stadtplans von Münster aus dem Jahre 1862
 
Straßenschild Ringoldgasse
 
 
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Edith-Miltenberg-Weg

Stadtbezirk:Münster-West
Statistischer Bezirk: Gievenbeck
Entstehung: 2020
Amtsblatt: 23/2020
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Stolperstein zur Erinnerung an Edith Miltenberg vor dem Haus Südstraße 26

Benannt nach Edith-Miltenberg *24.2.1922 Münster †1943 KZ Riga-Strasdenhof, wurde nach vergeblichem Versuch auszuwandern 1943 im KZ Riga-Strasdenhof ermordet.


 
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1936: Edith Miltenberg (Slg. Möllenhoff / Schlautmann-Overmeyer)

Edith Miltenberg *24.2.1922 Münster wohnte mit ihren Eltern und ihrer Schwester Hannelore im Haus Südstr. 30, wo ihr Vater eine Viehhandlung betrieb. Sie besuchte 1932 bis 1936 das Annette-Gymnasium. 1934 war sie Mitglied im Bund Deutsch-Jüdischer Jugend und engagierte sich im Sportverein des Reichsbundes jüdischer Frontsoldaten, wo sie 1934 bei den westfälischen Bezirksmeisterschaften den 1. Platz im Leichtathletik-Dreikampf belegte.
Sie war von Mitte 1937 bis Oktober 1938 als Haustochter, Erzieherin und Sprechstundenhilfe bei einem jüdischen Arzt in Solingen tätig. Sie sprach fließend Englisch und hatte sich außerdem Spanischkenntnisse angeeignet. Da sich die Emigration der gesamten Familie aufgrund der unzureichenden Bürgschaft und der Quotenregelung bis April 1939 nicht verwirklichen ließ, plante sie, als Haushaltshilfe nach England auszuwandern.
Im Mai 1939 war das Umzugsgut bereits zollamtlich verpackt, doch verhinderte der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs die Emigration. Die Bewerbung für eine Stelle als Krankenschwester im Israelitischen Asyl in Köln verlief im Sande. Im Mai 1941 appellierte Edith Miltenberg an einen entfernten amerikanischen Verwandten, wenigstens ihr durch ein Affidavit die Einwanderung in die USA zu ermöglichen, um dann die Familie anfordern zu können.
Um in der Emigration Geld zu verdienen, erlernte sie die Herstellung von Ansteckblumen aus Filz. Edith Miltenberg wurde mit Eltern und Schwester am 13.12.1941 von Münster ins Ghetto Riga deportiert, wo sie als Krankenschwester im Ghetto-Krankenhaus tätig war. Nach der Auflösung des Ghettos im November 1943 wurde die gesamte Familie ins KZ Riga-Strasdenhof verschleppt und dort ermordet.

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das Lexikon

Quelle: Gisela Möllenhoff und Rita Schlautmann-Overmeyer, Jüdische Familien in Münster 1918 bis 1945, Teil 1: Biographisches Lexikon, Münster 2001


Zwölf Straßennamen in der ehemaligen Oxford-Kaserne
Als in den Jahren ab 2014 die Umwandlung der ehemaligen Kaserne an der Roxeler Straße in ein ziviles Wohnbaugebiet absehbar wurde, hat die Bezirksvertretung Münster-West am 4. Mai 2017 entschieden, dass die Straßen im Oxford-Quartier nach weiblichen Opfern von Krieg und Gewalt benannt werden sollten.
Die Vorschläge für die Straßennamen stammen von den Autorinnen des Buches Jüdische Familien in Münster 1918 - 1945 Gisela Möllenhoff und Rita Schlautmann-Overmeyer.

Es sind die zwölf Straßennamen:
Edith-Miltenberg-Weg, Elfriede-Meyer-Weg, Else-Scheuer-Weg, Gumprichstraße, Henny-Uhlmann-Weg, Henriette-Hertz-Weg, Luise-Rappoport-Weg, Meta-Seelig-Weg, Nanny-Katz-Weg, Simonsplatz, Sonja-Kutner-Weg und Sophie-Heimbach-Weg.


Im Stadtgebiet Münster gibt es 31 Straßen, die nach Menschen mit jüdischer Abstammung benannt sind:
Alfred-Flechtheim-Platz, Baumgartenweg, Edith-Miltenberg-Weg, Edith-Stein-Straße, Einsteinstraße, Elfriede-Meyer-Weg, Eli-Marcus-Weg, Else-Scheuer-Weg, Goldenbergstraße, Gumprichstraße,
10
Hedwig-Feibes-Weg, Heilbronnweg, Helmut-Pins-Weg, Henny-Uhlmann-Weg, Henny-Waldeck-Weg, Henriette-Hertz-Weg, Henriette-Son-Straße, Hoffmannweg, Jacob-von-Korbach-Weg, Julius-Voos-Gasse,
20
Luise-Rappoport-Weg, Marks-Haindorf-Stiege, Meta-Seelig-Weg, Nanny-Katz-Weg, Philippsweg, Reha-Mathel-Falk-Weg, Simonsplatz, Sonja-Kutner-Weg, Sophie-Heimbach-Weg, Weinbergweg und
30
Zwi-Schulmann-Weg.

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